Beiträge von DarFay

    Der souveräne Hund. Doch was macht diesen aus?

    Ich schaue oft im Tierschutz und Sätze wie "Hund XY passt am besten zu einem souveränen Ersthund."

    Dann überlege ich immer, ob mein Hund eigentlich souverän ist oder eher nicht.

    Sie ist sehr cool in vielen Lebenslagen. Lärm, Autos, Staubsauger, im Café oder in neue Situationen -> cool.

    Sie ist irgendwie nicht selbstsicher, wenn es um Lebewesen geht. Fremde Hunde und Menschen -> skeptisch. Also doch nicht souverän?

    Edit: Sie kläfft Besuch an. Laut Hundetrainerin allerdings nicht aus Angst, sie agiert schon sehr eindringlich. Souverän, weil sie den Eindringling verbissen loswerden will? Unsouverän, weil sie als Kläffer überreagiert?

    Was ist für euch ein souveräner Hund? Ist so ein Hund überall einfach cool drauf, passt sich schnell an oder ist ein Vorbild?

    Würdet ihr bei einem deutlich aggressiven Hund auch hochheben? Wir haben hier einen im Wohngebiet, Schäferhundmix, der schon andere Hunde Tierarztreif gebissen hat. Dem tritt Bonny zwar recht mutig entgegen, aber das Mädel kann ihn oft kaum halten. Da laufen mir auch immer die Bilder durch den Kopf dog-face-w-head-bandage

    Gerade dann würde ich hochnehmen, wenn so ein Hund auf meinen zurennt. Im Forum gibt es einige, deren Hunde von großen totgeschüttelt wurden. Hochgenommen geht das nicht so einfach, da kann man dann noch zutreten oder Zeit schinden. Bisher hat aber noch nie ein Hund mich attackiert. Viele Halter kommen auch viel schneller ausm Arsch und sammeln ihren Hund wieder ein, wenn man hochnimmt.

    Blöde Kommentare gibts leider immer mal "so sozialisierst du deinen Hund aber nicht gut!". Ignorieren.

    Ich nehme meine Hündin immer hoch, wenn ich merke, dass der anstürmende Hund nicht unter Kontrolle steht. Wegscheuchen hat bisher noch nie geklappt, weder mit nach vorn gehen, noch mit aufstampfen oder einem "weg!".

    Einmal ist dann ein fremder Hund an mir hochgesprungen. Ich hab mich einfach im Kreis gredeht, damit er nur am Rücken hoch kam. War blöd, aber der wollte meine Hündin attackieren. Also lieber so, man muss nur schnell reagieren und den Hund oben haben, bevor der andere zu nah ist.

    Manche sind auch Profis im Blocken, aber meine Hündin geht ab einer gewissen Nähe nach vorn und blocken + eigenen Hund hinten halten klappt nicht.

    "Therapeut" und "weggeben" ... wer selbst nie diese Startschwierigkeit hatte, sollte lieber mal den Ball flach halten. Man ist einfach nur damit überfordert, alles möglichst gut zu machen. Zerdenkt viel und schaut viel zu oft auf den Hund.

    Da fehlt einfach noch das Bauchgefühl. Weniger denken, mehr normal integrieren. Das entwickelt sich eigentlich bei jedem auf Dauer von selbst.

    Ist auch klar dass dein Mann das locker sieht. Es betrifft eigentlich immer den Hauptverantwortlichen, also dich.

    Ich hatte auch ähnliche Probleme mit meiner Hündin. Tierschutzhund, kein Welpe, aber ich wollte auch nur das beste. Ich war aber zu unerfahren, um ohne groß zu denken, zu handeln. Panik Tränen und die Frage, ob das so eine gute Idee war mit ihr. Nach 3 Monaten ging das erst weg. Heute vergöttert ich meine Süße und wir verstehen uns blind. Bauchgefühl hat Kopf abgelöst. Noch ist viel neu, aber es wird Routine. Das Hundekind will eigentlich nicht viel. Futtern, lösen, Kontakt, 20h schlafen und ruhen. Du hast eigentlich viel Zeit für dich, nimm sie dir.

    Wenn meine Hündin alles in den Ring wirft, was sie kann, dann ist sie "drüber". Das sieht man immer ganz gut, wenn sie weiß, dass eine mega fette Belohnung wartet, aber vorher noch ein Kommando kommt. Da gehts vom Sitz ins Platz und hoch ins Männchen. Da ratterts vor Aufregung so im Schädel, dass einfach alle abgerufen wird, was irgendwie zusammenpasst. Alternativ gibts zum Handtouch auch gleich noch beide Pfoten mit drauf etc.

    Weniger Input, mehr Ruhe in der Ausführung und schauen, ob der Hund je nach Belohnung anders reagiert.

    PS: Wenn was nicht klappt, ist Pause für das Kommando wie schon gesagt wirklich hilfreich. Meine Maus hatte den Hang, selbst ohne Kommando, gern ein Männchen anzubieten (könnt ja klappen). Musste das Thema komplett streichen, damit sie das lässt. Männchen zog nämlich immer gut bei Familienbesuch und dann gabs nen Leckerchen für die süße Handlung (selbst wenn z.B. Sitz gesagt wurde). Die Verknüpfung, dass Männchen irgendwie zieht, entstand da sehr schnell.

    Das hängt auch stark vom Büroleben ab. Büro ist nicht immer so langweilig für Hunde, wie der Mensch das glaubt. Meine Hündin ist da durchaus im Kopf beschäftigt, analysiert die Laufwege, geöffnete Türen oder wird von anderen Mitarbeitern mal kurz bespaßt. Sie ist also rundum ausgepowert, auch ohne 3 Spaziergänge. Hier wird weder getrickst (außer der Mitarbeiter schmeißt mal ein Sitz oder Platz vor dem Leckerchen in die Runde), noch gibts massiv Aufmerksamkeit von mir. Die Masse an Kleinigkeiten machts.

    Nach dem Bürotag ist Madam müde und schläft. Im Büro schläft sie auch, spätestens ab 14 Uhr macht sie die Schotten dicht und verkriecht sich von selbst in ihre Box (ich arbeite bis 17 Uhr rum). Dort ist Ruhe, keiner geht ran oder nervt rum. Ansonsten schlummert sie unter meinem Tisch oder stromert nach Erlaubnis mal durchs ganze Büro.

    Also meine Maus ist als Bürohund gut ausgelastet. Ich hatte eher im Homeoffice ein schlechtes Gewissen. Das war ihr fast zu langweilig. Da fehlten die anderen Mitarbeiter für kurze Unterhaltung oder das Analysieren von Rumläufern und Besuchern.

    Dein Programm klingt für das Alter des Hundes zu viel, nur so als Ferndiagnose.

    Das klingt genau nach unserem Alltag. Nur, dass Levi nicht sonderlich ausgepowert wirkt. Er dreht leider ziemlich hoch, wenn die Mitarbeiter ihm mal Aufmerksamkeit schenken. Das macht er bei mir nicht.

    Sunny dreht auch hoch, sobald sie rumlaufen darf. Darum darfs sie das nur auf Erlaubnis. Sie hat ihre Box und kann bei mir sein (ich sitze in einer Ecke, dadurch grenzt das schon gut ab mit Tisch und Ecke). Sie neigt zur Kontrolle. Jeder der kommt, wird abgesteckt, jeder der läuft wird begleitet. Das meint sie aber nicht grundlegend nett, sondern einfach kontrollierend. Auch ein Grund, warum sie das eben nicht einfach so darf.

    Auf Erlaubnis kann sie rumlaufen, begrüßt dann meist jeden und schaut nach dem Rechten, wird zurückbegrüßt und sobald sie "Stellung" bezieht (liegend Blick zur Tür und allen Wegen), wird sie zurückgerufen und kann bei mir wieder gemütlich rumliegen und die Verantwortung für den Raum abgeben.

    Das hängt auch stark vom Büroleben ab. Büro ist nicht immer so langweilig für Hunde, wie der Mensch das glaubt. Meine Hündin ist da durchaus im Kopf beschäftigt, analysiert die Laufwege, geöffnete Türen oder wird von anderen Mitarbeitern mal kurz bespaßt. Sie ist also rundum ausgepowert, auch ohne 3 Spaziergänge. Hier wird weder getrickst (außer der Mitarbeiter schmeißt mal ein Sitz oder Platz vor dem Leckerchen in die Runde), noch gibts massiv Aufmerksamkeit von mir. Die Masse an Kleinigkeiten machts.

    Nach dem Bürotag ist Madam müde und schläft. Im Büro schläft sie auch, spätestens ab 14 Uhr macht sie die Schotten dicht und verkriecht sich von selbst in ihre Box (ich arbeite bis 17 Uhr rum). Dort ist Ruhe, keiner geht ran oder nervt rum. Ansonsten schlummert sie unter meinem Tisch oder stromert nach Erlaubnis mal durchs ganze Büro.

    Also meine Maus ist als Bürohund gut ausgelastet. Ich hatte eher im Homeoffice ein schlechtes Gewissen. Das war ihr fast zu langweilig. Da fehlten die anderen Mitarbeiter für kurze Unterhaltung oder das Analysieren von Rumläufern und Besuchern.

    Dein Programm klingt für das Alter des Hundes zu viel, nur so als Ferndiagnose.

    Ignoriere jede Kontaktaufnahme des Hundes total steht leider auch in vielen Büchern. Nur Kontakt, wenn er von mir ausgeht. Finde das als Allgemeinratschlag traurig.

    Habe genau das Gegenteil gemacht. Nase anstupsen belohnt, Bein angeleckt belohnt, Kontakt jeglicher Art belohnt. Warum? Sie hat sich nie getraut von sich aus was zu wollen. Sozialer Kontakt zum Mensch musste erst aufgebaut werden und das hat ihr Selbstvertrauen gestärkt.

    Als Ersthundehalter ging ich ein halbes Jahr nach Buch vor und fühlte mich mit vielen Regeln unwohl. Bauchgefühl passend zum Hund sollte mehr gepredigt werden.