Beiträge von naijra

    Emrys kommt viel schneller wieder runter, wenn der Reiz weg ist. Allerdings löst er enorm leicht und schnell aus - guter Jagdspaniel halt!

    Wie förderst du denn dieses schnelle Runterkommen nach dem Reiz?
    Oder ist das ne unförderbare Werkseinstellung?

    Das ist tatsächlich grösstenteils hardwaremässig verdrahtet - tolle Sache! Ich fördere das natürlich auch mit ruhigem Lob oder Futterstreuen, aber der Löwenanteil ist Genetik. Rhian war auch so, Splash leider nicht.

    Ich erinnere mich an den ultimativen Reiz-Horror: als ich mit Rhian in England auf einer Rundwanderung unverhofft an einer Fasanerie vorbeikam, die vor wenigen Tagen die Jungvögel in die angrenzende "Freiheit" entlassen hatte! Hunderte von panischen Jungvögeln überall, mittendrin ein freilaufender Spaniel, dessen Instinkte "MEINE BEUTE" schrien! :shocked: Ich glaube, es war nur der schieren Masse von durcheinanderflatternder potentieller Beute zu verdanken, dass sie keinen erwischt hat, denn Fasane sind unglaublich dumme Vögel. Ein paar haben dann immerhin aufgebaumt, und ich konnte den hysterisch drunter verbellenden Hund einsammeln. Die arme Rhian war völlig drüber, hat nur noch hohl gedreht, während ich sie einfach nur so schnell wie möglich weitergezerrt habe. Hat gefühlt ewig gedauert, bis wir aus dem Fasanenwald raus waren... :dead:

    Ich dachte, die wird noch tagelang durch die Stresshormone gaga sein, aber sie war schon nach kurzer Zeit wieder ansprechbar, und als wir zum Ausgangsort zurückkamen, hat sie schon wieder entspannt rumgeschnüffelt. MEIN Verdienst war das nicht!

    War gut, dass ich den Zwerg wieder zur SL verdonnert habe. Nachdem ich heute im Forst direkt nach dem Aussteigen einen Rehbock gesichtet habe (ich sehe vielleicht 2x im Jahr Rehe da) bin ich im strömenden Regen los, Zwärgli an der Schlepp, Splash (der sich schonen muss) an der Flexi. Etwas 3, 4 Mal haben die Hunde unterwegs interessante Witterung gehabt. Splash blieb lockerer, weil er wusste, er ist angeleint, aber der Jungspund hat das in der Aufregung natürlich vergessen und sich einmal kopfüber ins Unterholz gestürzt - a war die SL nötig! Die anderen Male hat er auf den HInterbeinen Hochwind genommen zur Peilung, da war er aber abrufbar.

    Ich denke, das kriegen wir unter Kontrolle mit entsprechend Training. Splash war in dem Alter ganz anders unterwegs. Emrys kommt viel schneller wieder runter, wenn der Reiz weg ist. Allerdings löst er enorm leicht und schnell aus - guter Jagdspaniel halt!

    Ich schleiche mich hier auch mal rein. Splash hat immer mal wieder Probleme mit der Hinterhand, belastet dann das rechte Hinterbein weniger. Er hat Spondylose und Zubildungen am Übergang LWS/Kreuzbein. Im Juni hatte er einen Schub, das war allerdings mit Gabapentin sehr schnell behoben. Nun kam die gleiche Symptomatik wieder, aber das Gabapentin hat nicht geholfen. Im Juni hatte er allerdings noch Cortison, vom letzten Blutohr her. Wir haben jetzt also noch Entzündungshemmer (Rimadyl) dazugegeben, hat kaum was gebracht. Also gestern wieder TA, Gabapentin wird durch Tramal ersetzt. Als weitere Optionen hat sie neben hochdosiertem CBD noch das Librela erwähnt; allerdings hätten sie da noch keine Erfahrung. Bisher hatten wir eher Nervenschmerzen vermutet, aber dann hätte das Gabapentin besser wirken sollen.... :ka:

    Ja, und ich weiß, dass sie nicht mit allen Hunden erreichbar sind, wenn wirklich eine eklatante Wesenschwäche oder ein Sozialisierungsdefizit oder schlimmstenfalls ein Deprivationsschaden vorliegt. Weil ich diese Ansprüche aber nunmal habe, wird hier voraussichtlich eher kein "Überraschungsei" aus dem Tierschutz einziehen.

    Aeh...dafuer braucht's weder Wesenschwaeche noch nen Deprivationsschaden. Dafuer braucht's einfach nur eine entsprechende Rasse :hust:

    Da kann ich mich Murmelchen nur anschliessen. Eine extrem starke Jagdpassion ist weder eine Wesensschwäche, noch ein Deprivationsschaden. Zum Beispiel ein Beagle, der gern mal 48 h weg ist zum Jagen, kann wunderbar ruhig im Haus sein, nervenstark auf Citybummel und im Restaurant, und ein perfektes Sozialverhalten haben. Er ist dann trotzdem mal wieder weg, wenn sich die Gelegenheit bietet.....

    Dieser Hund ist echt wie ein Fähnlein im Wind, signalisiert kaum was, kommuniziert auch kaum (außer Gebell hinterm Gartenzaun). Ist durchaus entdeckerfreudig - er geht öfter mal stiften - aber kann draußen nicht wirklich was mit sich anfangen. Oder seiner Umwelt. Findet (oder will) allein nicht nach Hause, freit sich aber, wenn er eingesammelt wird.


    So etwas ist für mich Wesensschwäche: Ein Hund, der keine Chance hatte, eine einigermaßen konsistente eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Der wird nicht misshandelt oder so, einfach nur gar nicht gefördert.

    Wesensschwäche ist als genetisch bestimmte Komponente ja auch nicht von Misshandlung oder Nicht-Förderung abhängig. Darum werden aussagekräftige Wesenstests zur ZZL ja auch an möglichst jungen, "unerzogenen" Hunden gemacht. Wobei das schlicht nicht möglich ist, denn jeder Welpe hat ab Einzug seine Umwelterfahrungen....

    Aber wesenfeste Hunde sind gegenüber diesen Umwelterfahrungen deutlich stabiler als wesensschwache Hunde. Sie stecken unerfreuliche Erfahrungen schneller und besser weg ohne völlig drüber zu sein. Etliche skandinavische Länder haben wirklich taffe Wesenstests zur ZZL. Aber auch da darf der Hund sich erschrecken, verunsichert sein - es geht um den Umgang damit.

    Für mich sind Hunderassen, die auf Reizoffenheit gezüchtet wurden, nicht wesensschwach, nur, weil die eben mit nem Kinderreichenhaushalt mit permanent Halligalli oder mitten in der Stadt wohnend, ihre Schwierigkeiten haben.

    Danke! Reioffenheit und Wesensschwäche sind 2 verschiedene Dinge, aber durch die Modekrankheit "reizoffen" gebrauchen das Viele synonym.

    Dass ein Hund mal mit Situationen Stress hat, heißt für mich nicht automatisch wesensschwach oder schlecht sozialisiert. Für mich ist viel wichtiger, wie und ob der Hund lernt, mit diesem Stress umzugehen und sein System dahingehend anzupassen.

    Auch das ein sehr wichtiger Punkt! Stress gehört zum Leben, ist sogar gesund, wenn er richtig verarbeitet wird. Jeder Arbeitshund steht, wenn er arbeitet, unter Stress. Wesensschwach ist er nur, wenn er den grundsätzlich nicht händeln kann.

    Dem kann ich mich nur anschliessen. Das ist nicht normal.

    Hat sie denn schonmal länger durchgehalten, tags oder nachts? Oder geht das seit Welpenbein so?'