Beiträge von naijra

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    Eine Studie, in der Speichelcortisol bei Hunden gemessen wurde, ergab, dass die Cortisolwerte bei Pointern, welche die Aufgabe hatten, Federwild aufzuscheuchen, bereits vor Beginn der Jagd im Vergleich zum Basalniveau erhöht waren.

    Mal abgesehen von anderen Faktoren wie Ausbildungsland und -methoden: was für eine inkompetente Beschreibung der Aufgaben eines Pointers! Da hat wohl jemand Vorstehhunde mit Spaniels verwechselt....

    Zur Studie selber: es ist durchaus plausibel, dass die Arbeit vor dem Schuss mit einem höheren Erregungslevel verbunden ist als die Arbeit nach dem Schuss, und die Arbeit mit Höchstgeschwindikeit auch mehr Stress erzeugt als die in gemässigtem Tempo. Ganz abgesehen von der Ausbildungsmethode.

    Die Anzahl der Hunde in der Studie war sehr klein, Ausbildungsland war Italien. Die 5 Pointing Dogs waren keine Pointer, sonder English Setter (Arbeitslinien). Sie waren alle vom selben Besitzer und wurden als Rudel bzw. Meute bezeichnet und auch so gehalten im Zwinger. Setter und andere Vorstehhunde sind eigenlich keine Meutehunde. Dann gab's noch eine Vergleichsgruppe von "Huftierjägern" - diverse Laufhunde für Schalenwild. Auch alle vom selben Besitzer und als Meute eingesetzt auf echtes Wild, was auch geschossen wurde.

    Die 4 Nachsuchenhunde wurden hingegen nur auf Kunstschweissfährte gearbeitet, waren also in keiner echten Jagdsituation.

    Dann gab es noch in paar Agility- und Assistenzhunde zum Vergleich, die aber nicht wie die Jagdhunde im Zwinger gehalten wurden. Die Agilityhunde hatten den höchsten Ruhewert für Cortisol, was aber nicht wirklich erwähnenswert erschien.

    Allfällig unterschiedliche Ausbildungsmethoden bei den Vergleichsgruppen sind kein Thema, das erscheint den Autoren wohl irrelevant.

    Dann bin ich mir nicht sicher, aber ich meine gelesen zu haben, dass Labortiere nach Verwendung eingeschläfert werden müssen und nie abgegeben werden.

    Dann wären freigekaufte Laborbeagle Hunde, die nach der Aufzucht überzählig waren.

    Wo hast du denn das her? Es gibt ganz unterschiedliche Tierversuche. Die Mehrheit ist nur wenig oder mässig belastend für das Tier. Und für solche Tiere kann es Abgabeprogramme geben. Bei schwerer Belastung wird normalerweise eingeschläfert. Weil da entweder eine komplette Pathologie gemacht werden muss, oder eine Abgabe nicht zu verantworten wäre.

    "Freikaufen" ist wohl eher keine Option. Das würde ja den Hund vor einer Verwendung bewahren. Dafür züchten die Labors nicht.

    Ich würde das keinenfalls mit irgendwelchen dubiosen Wundermittelchen reizen. Ja er ist sehr jung für Histiozytom & Co, aber das kam mir tatsächlich in den Sinn. Oder Warze? Treten die bei so jungen Hunden auf?

    Leider kann auch der beste Dermatologe dem Knubbel nicht ansehen, ob es ein harmloses Histiozytom ist. Und Feinnadelbiopsie ist auch nicht immer die beste Lösung. Ich würde wohl dazu tendieren, den Hund einem Dermatologen vorzustellen, bei Verdacht auf was bösartiges aber direkt grosszügig rausschneiden lassen (die Stelle sieht dafür nicht problematisch aus) und DANN eine Histologie des gesamten Knubbels.

    Als Chica das letzte Mal ihr Vestibularsyndrom hatte, waren wir ja schon mit einem Fuß im Urlaub. Ich hab den Sack mitgenommen und sie Gassi getragen. War allerdings nur immer etwa 1,5 bis 2 Stunden

    Oje, ein Hund mit Vestibularsyndrom sollte möglichst wenig hochgehoben und rumgetragen werden. Das verstärkt bloss die Schwindel- und Übelkeitsgefühle. Deshalb sollte man sich bei wiederholten oder nur sehr kurzen Attacken auch gut überlegen, ob ein TA-Besuch wirklich notwendig und sinnvoll ist. Mit 2 Stunden rumschaukeln tut man dem Hund echt nichts Gutes.

    Dalmatiner: kenne ich irgendwie nur mit Gesundheitsproblemen

    In meinem familiären Umfeld wurden und werden etliche Dalmatinr gehalten, die zumeist auch am Pferd liefen/laufen. Ich kenne die als sehr robust (ausser dass sie eher kälteempfindlich sind) mit ausgesprochen wenig gesundheitlichen Problemen. Auch der Familiendalmatiner meiner Kindheit hat erst im hohen Alter Probleme bekommen (altersbedingte Herzinsuffizienz).

    Manche von ihnen kommen aber mit einer ordentlichen Portion Jagdtrieb. Konsequente Erziehung braucht aber selbst ein Labrador.

    Mir käme noch der English Springer Spaniel in den Sinn, hast du den mal in Betracht gezogen?

    Schlechte Trainer gibt es in allen Bereichen. Du verwahrst dich doch (zu recht) auch dagegen, dass dein Ansatz mit "ständig deckeln" gleichgesetzt wird. Verbreitest aber fleissig entsprechende Klischees über die "Gegenseite", um sie lächerlich zu machen.....

    Ich habe mit meinem schnell überbordenden Junghund einige Stunden bei einer "rein positiven" Trainerin gebucht, obwohl ich weiss, dass dass 100%ig durchziehen nicht mein Ding ist. Sie hat mir einige sehr wertvolle Werkzeuge auf den Weg gegeben, wie man solche Probleme angehen kann. Ich hatte den Luxus, da wählen zu könneen aus dem gut bestückten Werkzeugkoffer, und es hat tatsächlich sehr gut geholfen, den Hund aus dem Überdrehen zu holen.

    Ich begreife nicht, warum man so auf Feindbilder und deren Lächerlichmachung gehen muss. Wenn der eigene Ansatz doch so überlegen und nur als Konkurrenzkampf betrachtet wird. Da darf ein anderer Ansatz natürlich keine Erfolge verzeichnen bei so bitterer Animosität - traurig.

    Ich find es zb total faszinierend, dass in Arbeit und Sport es völlig selbstverständlich ist, daran zu arbeiten- am Zuhören, Hochfahren und Runterfahren, wirklich volle Konzentration auf den Job zu legen, die kurzen Pausen auch wirklich zur Erholung nutzen, dass ned das Hirn rausfliegt, wenn ein anderer Hund arbeitet.

    Wirklich völlig selbstverständlich und das Normalste der Welt, da über Gewöhnung, Konditionierung und schlicht und ergreifend striktes Einhalten von Regeln zu gehen. Da ist man dann stolz, wenn Junghund toll arbeitet und mitmacht und schon Aufgaben lösen kann, die erst später an der Reihe sind.

    Da wird penibel am Aufbau rumgeschraubt, damit man später keine Fehler ausbügeln muss.

    Aber im Alltag irgendwie nicht. Da macht man dann halt Z&B, wenn der Hund pöbelt, füttert Menschen schön, macht Deckentraining, konditionierte Entspannung, Relaxopet, Bachblüten, Klangschalentherapie oder oder oder.

    Das verstehe ich einfach nicht.

    Vermengst du da nicht verschiedene Dinge?

    Ich kenne es eher so, dass Leute, die im Alltag strikt über positive Bestärkung arbeiten (ich meine jetzt nicht die ganzen Esoterik-undunds, die du scheinbar in den selben Topf wirftst) gerade auch im Sport konsquent über positive Bestärkung gehen. Eher werden Korrekturen im Alltag als akzeptabel gesehen.

    Konsequent über positive Bestärkung zu arbeiten, ob in sportlicher Ausbildung oder im Alltag zur Verhaltensmodifikation erfordert schon sehr sehr striktes Einhalten von Regeln!

    Ganz ehrlich? Ich habe eher den Eindruck, dass etwas anderes "hipp" ist: Nämlich dass ein normales Aufregungslevel problematisiert oder pathologisiert wird.

    Zumindest in meinem Job ist das wirklich sehr, sehr selten der Fall.

    Viel häufiger wird das hohe Stresslevel nicht wahrgenommen und der Hund für "normal" gehalten in den Zustand.

    Könnte es sein, dass durch deinen Job die Auswahl etwas biased ist?

    Hier im DF ist die Auswahl sicher auch biased, aber mir fallen zunehmend die Hilferufe zu ganz normalen Welpen auf, die draussen nur an kurzer Leine "Gassi" geführt werden, und dann drinnen auch noch ständig Ruhe halten sollten, weil man ja gelesen hat, wie wichtig das wäre.

    Und vor wenigen Tagen auf fb: da fragt eine Ersthundehalterin in einer Spanielgruppe, ob es denn normal wäre, dass in der Welpenstunde (ab 8 Wochen!) die Welpen Null Sozialkontakt haben dürften und ständig an der kurzen Leine "arbeiten" sollten. Der Chor derer, die dies für das einzig Richtige halten, hat mich echt erschreckt!

    Die Empfehlung der Hundeschule lautete ausdrücklich, auch privat auf jeglichen Hundekontakt zu verzichten, um den Fokus auf den Halter nicht zu gefährden. Ich hab' sooo einen Hals gekriegt.... :rotekarte: :barbar:

    Traurig, wenn ein an sich wichtiges Thema wie Ruhe von Leuten, die eine "Gebrauchsanweisung" suchen und keinen Bock auf Welpen haben, zur Verwahrung von Welpen/Junghunden in tierschutzwidriger Weise missbraucht wird!

    Es ist immer dasselbe: Eiferer bemächtigen sich eines an sich wichtigen Themas, reduzieren es auf Zahlen wie xx Stunden Ruhe und lassen jeglichen gesunden Menschenverstand vermissen.

    Mittlerweile gibt es hir gefühlt neben den "Monster-Stressprogramm-Welpen" ebensoviele "Frustwelpen",die sich ab 8 Wochen nur noch wenige Minuten an kurzer Leine draussen bewegen dürfen, folglich drinnen über Tisch und Bank gehen und als "überdreht" in noch mehr Zwangsruhe geschickt werden.

    Ich kenne es durchaus, auch mal einem Welpen/Junghund Ruhe zu verordnen. Aber das handelt sich da mal um eine Viertlstunde. Ansonsten halte ich meine Welpen so, dass sie von selber auch ruhen, und ansonsten durchaus aktiv sein dürfen ohne zig Vorschriften/Erziehungsprogramm.

    Nachdem mir Splash ja viele Sorgen gemacht hat aufgrund der unklaren Rücken-/Hüftproblematik hatte und ihn lange geschont hatte, habe ich mich nun (nach Absprache mit 2 TAs!) entschlossen, Splash trotz persistierender Symptomatik (intermittierendes Schonen des rechten Hinterbeins im Stand und in langsamer Gangart) das Mantrailingseminar mitmachen zu lassen.

    War die beste Entscheidung seit langem! Der Instruktor kennt mich und Splash seit langem, und so gab es Trails mehr für das Hirn als die Füsse. Der Kerl hat 4 magistrale Trails abgeliefert, ich konnte praktisch nur nach dem abgedroschenen Motto "Trust your dog" hinterherlaufen über die komplexesten Situationen. Und Splash hat jede einzelne Sekunde genossen! Ja er hat heute etwas stärkere Symptomatik gezeigt, aber er war absolut magistral. Und er ist sowas von aufgeblüht!!!

    Es ist ganz klar: er wird heller brennen dürfen, selbst wenn es kürzer bedeutet!