Beiträge von naijra

    In den momenten nimmt er leider nix mehr an. Vielleicht, wenn ich wieder was hochwertigere nehmen kann als nur das anallergene Futter.

    Im Alltag kenne ich das auch überhaupt nicht von ihm, er hat da echt 2 Gesichter 😅

    Da hat er überhaupt keine Probleme mit warten oder sich zurücknehmen oder ruhig bleiben. Nur wenn es um die Arbeit geht.

    Daher bin ich da auch erstmal ganz schön aus allen Wolken gefallen 😅

    Da kann man in Fernberatung leider nicht viel sagen - es spielen so viele Faktoren mit rein. Der Handler ist ein ganz grosser - aber keineswegs der Einzige. Seltsamerweise stösst der Tipp, das Anriechen mit Lecker in der Tüte zu verknüpfen oft auf grossen passiven Widerstand. Und manche Probleme sieht man erst durch einen Blick von aussen.

    Kommt vermutlich drauf an was man als Ziel hat. Ich habe den Eindruck, dass hochgefahrene Hunde den Beginn schlechter arbeiten. Setzt man den Hund eh immer in Spurrichtung direkt auf der Spur an, "stört" das nicht. Ich persönlich möchte aber auch, dass der Hund ohne Hinweise wo es lang geht sich den Anfang ordentlich erarbeitet.

    Aber das muss ja jemand anders nicht genauso sehen!

    (Bei meinen wäre ein Antrailen auf Sicht schon ein großes Problem. Aber das ist natürlich ein Hütehundding und bei vielen anderen Rassen ist das total unproblematisch.)

    Ja, das hirnlose Losschiessen ist nicht erwünscht. Und setzt man den Hund 6 Monate lang immer in Trailrichtung an, ist das ein grober Trainingsfehler - egal welche Methode zum Antrailen gewählt wurde. Die T-Starts kommen bei uns früh, und bringen Ruhe rein.

    Die hirnlosesten Losschiesser am Start die ich je getroffen habe waren tatsächlich Hütis. Weiss nicht, wie die angetrailt wurden (war an einem Seminar), aber die Besis haben alle hauptamtlich Agility gemacht und fanden die völlig überdrehte Erwartungshaltung völlig normal, bzw. haben das hysterische Gekläffe als Motivation gedeutet. :mute:

    Allerdings habe ich auch bei manchen Hütis gezielten Sichtreiz erfolgreich eingesetzt. Ich traile seit einigen Jahren immer blind an, aber je nachdem, was ich da sehe, werden dann auch mal Sichtreize dosiert eingesetzt. Manche Hunde sind so sehr besorgt, ja keinen Fehler zu machen, dass sie lieber nichts tun und um Hilfe fragen, als einen Fehlversuch riskieren. Hängt auch von den bisherigen Alltags- und Sporterfahrungen ab, aber das war öfters der Fall bei Hütis (Shelties, Miniaussies, manche BC) und Zwerg- und Kleinpudeln, die super im Gehorsam standen. Da waren manchmal gezielte Sichtreize nötig, um sie zu ermutigen, eigene Entscheidungen zu treffen.

    Grad heute ein tolles Trailtraining gehabt mit einem Sheltie, der beim blinden Antrailen keinen Schritt gemacht hat. Mit gezieltem Einsatz von Sichtreiz haben wir das Eis gebrochen, dann in Minischritten weiter aufgebaut. Heute eine glasklare erste Abgangssuche, plus einen souverän gelaufenen längeren und kmplexen Trail durchs Industriegebiet. Hilft natürlich, dass er eine Besi hat, die ihn mittlerweile sehr sensibel lesen kann - denn er sieht auf Trail für den Laien noch immer so aus, als würde er Gassi gehen.

    Die Ruhe kommt vom Verständnis für die Aufgabe und vom ruhigen Händling. Und ist immer relativ und sehr individuell. Taste mich da mit Nachwuchshund Emrys auch immer noch ran - man hat nie ausgelernt.

    habe ein Verständnisproblem: warum möchtest du, dass dein Junghund in jeder Situation wie irre zieht?

    Wo schreibe ich bitte, dass er wie irre zieht? Oder dass ich will, dass er in jeder Situation zieht?

    Weil du ein Zuggeschirr suchst, und die dienen ja dazu, dass der Hund möglichst bequem und stark ziehen kann.

    Oder hab ich das falsch verstanden, und das Geschirr soll zur reinen Zugarbeit dienen?

    Ich habe ein Verständnisproblem: warum möchtest du, dass dein Junghund in jeder Situation wie irre zieht? Am Fahrrad ziehen lassen kannst du ihn eh nur, wenn er in Alltagssituationen gehorsam ist - da reicht dann auch ein Halsband zur Sicherung. Und fürs Jogging/Canirando sind auch Geschirre wie ZB das Webmaster Flagline gut geeignet, da braucht es keine Schlittenhundegeschirre.

    Mir ist der Hund auch zu nervös. Aber das ist bei diesem Übungsaufbau doch erwünscht, oder nicht?

    Eine gewisse Nervosität ist bei allen Antrailmethoden fast unvermeidlich, vor allem bei Hunden, die arbeiten wollen. Denn am Anfang wissen sie ja nicht, was man hier von ihnen erwartet. Man kann sichtig antrailen, ohne den Hund zu überdrehen (der hier ist es auch nicht wirklich, bloss etwas übereifrig), das ist kein Ziel dieses Übungsaufbaus.

    Ich verstehe auch, warum hier Sicht gewählt wurde: wenn man weiss, was man tut, ist es eine der für den Hund am einfachsten und schnellsten verständlichen Methoden. Und Verstehen schafft Sicherheit und nimmt die Nervosität. Ich hätte allerdings Sichtstrecke und Traildistanz mindestens in der ersten Etappe sehr viel kürzer gewählt.

    Generell finde ich es sehr viel einfacher, einen etwas übereifrigen/übermotivierten Hund runterzukriegen, als eine tiefenentspannte Schlaftablette zu motivieren, zielstrebig eine Spur zu verfolgen.

    Looking: Ich finde die Sequenz sehr schön, die Aufgabe wird für den Hund immer klarer. Ich hätte vermutlich die erste Sequenz ohne Sichtreiz gestartet, aber nur ultrakurz gehalten. Aber wenn man den ersten Hund in Eigenregie antrailt, ist eine gewisse Aufregung wohl unabhängig der Methode unvermeidlich! Gut gemacht! :bindafür:

    Beides. Schlappohren sind eine Einschränkung, allerdings keine grosse, solange sie noch klar stellbar sind . Das gehört beobachtet, extrem schwere/lange Ohren könnten für mich durchaus darunter fallen.

    Ein junger Hund, der kaum noch mit Artgenossen kommunizieren mag - das ist in den allermeisten Fällen ein Problem von Haltung und Aufzucht. Einen so behinderten Hund wünscht sich kaum je ein Züchter. Kann trotzdem vorkommen, wenn die Social Skills völlig aussen vor bleiben bei der Zuchtwahl.

    Ist all den Usern hier, die Hunde von vornherein für so unfähig bzgl. hündischen Angelegenheiten halten, so dass alles der Mensch regeln muss, weil er eh der bessere Hund ist: ist denen schon mal in den Sinn gekommen, dass Hunde die Kommunikation lernen müssen, wie andere hochentwickelte sozial lebende Säugetiere (zB der Mensch) auch? Schon mal was von Kaspar Hauser gehört? Aber von Hunden wird offenbar erwartet, dass sie das einfach so können, auch wenn sie nur jämmerlich wenig Lern- und Übungsmöglichkeiten erhalten? Und wenn sie wie vorhersehbar "stumpf" kommunizieren, hat man das modene Vorurteil mal wieder bestätigt.

    Es ist ein riesiger Unterschied, ob ein Hund "stumpf" kommuniziert, weil ihm die Kommunikationsmittel (Rute, Ohren, Mimik, körperliche Einschränkungen) weggezüchtet wurden, oder weil er schlicht nicht genug lernen/üben konnte. Ersteres ist der Zucht anzulasten, zweites dem Halter. Der sich prima auf die selbsterfüllende Prophezeiung verlassen kann....

    Wer denkt, dass es ok ist, wenn Hunde nicht mehr zweckmässig innerartlich kommunizieren können, wird die weitere züchterische Einschränkung der Kommunikationsfähigkeit natürlich nicht als Qualzucht empfinden.

    In ihrer Kommunikation ist sie definitiv nicht eingeschränkt.

    Warum auch?

    Hunde kommunizieren über ihren gesamten Körper. Das schließt Mimik, ohrenspiel und körperspannung mit ein. Ja, die Rute gehört zum gesamten Körper dazu, aber sie kommuniziert nicht ausschließlich alleine. Sondern der restliche Körper gehört dazu.

    Also ganz klar, nein, sie sind da in keiner Weise eingeschränkt.

    Merkst du nicht, dass du dir selber widersprichst?

    Niemand hat behauptet, dass Kommunikation NUR über die Rute möglich ist. Aber wie du selber sagst, die Rute gehört dazu! Ich habe ja gesagt, Hunde können gut kompensieren - der rutenlose Hund wackelt halt mt dem ganzen Hinterteil.

    Aber damit kann man nicht sehr differenziert wackeln - es geht also viel Information verloren. Der Hund versucht, das durch übertriebene Gestik anderswo zu kompensieren, aber das wird nicht immer optimal verstanden von anderen Hunden.

    Deine naive Frage, warum dein Hund ohne ein sehr wichtiges und unglaublich differenziert eingesetztes Kommunikationsmittel eingeschränkt sein sollte, entlarvt sich selbst.

    Hast du mal ein Chor- oder Orchesterkonzert besucht, wo jede Stimme wichtig ist für den Gesamteindruck? Wenn eine Stimme fehlt, ist das definitiv relevant für die Gesamtbotschaft!

    Genauso ist das beim Hund. Der versucht zu kompensieren, aber der Empfängerhund muss die behinderte Kommunikation auch erst mal verstehen und einordnen lernen! Denn das übertriebene Pogewackel ist für den Hund nicht selbsterkärend, der weiss, wenn in einer normalen Hundeumgebung aufgewachsen nix davon. Und staunt erst mal

    Ja Hunde können lernen, auch mit behinderten Hunden kommunikativ klarzukommen. Aber dafür brauchen sie auch Möglichkeiten, das zu lernen. Und sie werden in dem Prozess auch Fehler machen.

    Man tut Hunden, denen ein wichtiges Kommunikationsmittel amputiert oder abgezüchtet wurde keinen Gefallen, wenn man insistiert, das wäre ja überhaupt nicht wichtig.

    Siri hat ja keine Rute. Nur ein bisschen Fell.

    Ihre Kommunikation ist in keinster Weise eingeschränkt (genau so wie bei manni mit einer kringelrute). Allerdings, das hat die physio bemerkt, fehlen ihr Muskeln, die normalerweise durch Ruten Bewegungen entstehen würden.

    Dadurch hat sie tatsächlich leichte Defizite, die aber wirklich bei ihrer Kommunikation nicht auffallen

    "In keinster Weise eingeschränkt" ist sehr vollmundig genommen. Wie drückt sie Befindlichkeiten aus, die nur über die Bewegung der Rutenspitze kommuniziert werden? Wie effizient ist ihr Ruder beim schwimmen?

    Behinderte Hunde kompensieren sehr gut, egal ob die Behinderung angeboren oder am 3. Lebenstag absichtlich zugefügt wurde. Aber sie haben nicht das volle Spektrum an Möglichkeiten zur Verfügung, die der nicht-behinderte Artgenosse hat.

    Ich habe gegen einen anderen Hundetrainer eine Wette gewonnen, die lautete "Jeder Hund kann eine fremde Spur absichtlich rückwärts laufen".

    Beim Verstecken von Sachen, z.B. Ostereier, habe ich das festgestellt. Erstmal hat mir niemand geglaubt, aber es konnte jeder Hund sofort.

    Grüße Bernd

    Dass Hunde eine Spur rückwärts verfolgen KÖNNEN ist jedem Besitzer eines jagenden Hundes klar, weil sie es gesehen haben. Und die meisten MT-Trailer hatten auch schon kreativ denkende Hunde im Training, die mal versuchen, über die Rückspur des Trainers zur VP zu kommen.

    Es ist alles eine Frage der Motivation - drum lassen sich Rückwärtssucher auch trainieren. Aber im MT ist es einfach sinnfrei, mit einem und denselben Hund vorwärts UND rückwärts zu trainieren, nur weil beides generell machbar ist. Es schafft nur eine zusätzliche Fehlerquelle, und erhöht die Unsicherheit.

    Es trainiert ja auch niemand einen einsatzfähigen Mantrailer oder Geländesuchhund für die Fährten-WM. Obwohl Hunde das alles grundsätzlich können.