Beiträge von naijra

    Ansonsten die Anzeige gesondert trainieren... machen wir ja bei den Flächis auch.

    Der Hund soll ja in der Suche fürs Ausarbeiten belohnt werden und nicht nur für die Anzeige. Ist ja bei euch nichts anderes.

    Und wie belohnst du den Hund nur fürs Arbeiten der Spur, ohne Anzeige? Da müsste man ihn regelmässig aus der Arbeit nehmen, BEVOR er die VP findet. Macht ihr das so, belohnt ihr Leersuche? Dürfte allerdings bei Trailern leichter sein: erfahrene (!!) Mantrailer können aus der Suche genommen werden, auch wenn die Spur noch weiter geht. Ist allerdings unvermeidlich mit Frust verbunden, und daher nur in Abständen zu empfehlen.

    Anzeigeübungen, wo die VP nur ums Eck verschwindet, kann man natürlich machen. Funzt auch meist blitzschnell topp. Nur bei der Übertragung auf einen vorgeschalteten Trail hapert es. Ich habe noch keinen HF erlebt, der bereit gewesen wäre, für ein halbes Jahr oder so auf "richtige" Trails zu verzichten und nur die Anzeigeübung auf 2, selten 3 Gebäudeecken auszudehnen. Für eine korrekte Anzeige, deren Stellenwert beim Trailen sehr viel geringer ist als in der Fächensuche

    was meinst du mit jagdersatz training? was macht ihr da?

    Das bedingt zuerst mal zu akzeptieren, dass das Jagen bei manchen Hunden ein noch tief verankertes Bedürfnis darstellt (zuvorderst bei für die Jagd gezüchteten Hunden, aber nicht nur bei denen). Dieses Bedürfnis lässt sich nicht wegtrainieren (was sich die meisten HH vom Antijagdtraining erhoffen), sondern bestenfalls das entsprechende Verhalten kontrollierbar wird. Das funktioniert in der Regel besser, wenn der Hund das elementare Bedürfnis in einem kontrollierten Rahmen auch ausleben darf: sprich, er darf innerhalb eines kontrollierten Rahmens Ersatzobjekte jagen, zB Menschen, oder bestimmte Gerüche, Objekte....

    Durch die anlagegerechte Beschäftigung/Auslastung in Zusammenarbeit mit dem Halter steigt die Bereitschaft, dessen Führung auch bei den echten Jagdobjekten zu akzeptieren, sprich da gehorsam zu sein. Entbindet nicht von der Basisarbeit am Gehorsam, und bei manchen Jagdgeiern taugt Ersatzbeute wenig.

    JET gibt es in vielen Varianten. angepasst auf den individuellen Hund. Für das Gros der aus Langeweile oder Gelegenheit Jagdverhalten zeigenden Hunde ist es nicht notwendig, da reichen Gewöhnung, Grundgehorsam und irgendeine Beschäftigung.

    Mein erster Sheltie hatte eine Bombenaufzucht und hat trotzdem Wochen gebraucht, bis sie sich draußen so sicher gefühlt hat, dass sich draußen lösen konnte. Heute ist sie mein souveränster Hund! Nicht alle Hunde/Welpen sind gleich und nicht immer ist es angebracht auf den Züchter zu schimpfen, wenn man die Umstände nicht genau kennt. Manche tun sich eben leichter im neuen Zuhause und andere schwerer.


    Nicht jeder Züchter schleppt zudem seine 8 Wochen alten Welpen durch die Gegend.

    Sorry, aber wenn die Welpen 10, 12 Wochen aufgezogen werden, ohne je Naturboden zu erleben, geschweige denn andere wohldosierte Umweltreize, dann darf man sehr wohl auf den "Züchter" schimpfen! Daran ändert auch die wundersame Wandlung deines Welpen aus Bombenaufzucht nichts, der durch die Abholung mit ? Wochen derart traumatisiert wurde, dass er sich wochenlang nicht auf eigentlich bekanntem grasigem Untergrund lösen konnte. (Ich hätte da einige Vorbehalte entweder zur Bombenaufzucht und/oder Wesensfestigkeit des Welpen, aber das ist hier nicht das Thema). DIESER Welpe hier hat Probleme, und eine ziemlich miese Aufzucht, und über die Qualitäten seiner Eltern ausser "niedlich" ist wohl auch nichts bekannt.

    Von daher sind dieRatschläge, dass man erst mal bei Null anfangen muss, und sich vielleicht nicht alles kitten lässt durchaus angebracht.

    Mich nervt halt einfach ihr dummes, assoziales Angespringe immer :roll:

    Verhindere es per Leine, und bestätige die zurückhaltendere Anzeige, ob Sitz oder Platz oder sonst was. Evt. braucht es anfangs die Hilfe der VP, die muss dann natürlich entsprechend instruiert werden.

    Ich habe schon Hunde gesehen, die nach dem verhinderten Anspringversuch den HF anspringen durften, und danach eine konventionelle Anzeige abliefern konnten. Man hat da durchaus Raum für individuelle Lösungsmöglichkeiten.

    Wenn man immer wieder Enddifferenzierungen anbietet, kann das manchen Hunden auch helfen, vom blinden "Juhui, habe wen gefunden, die ich kenne" runterzukommen und das Hirn einzuschalten. Anderen Hunden hilft es auch, wenn nicht die VP die Belohnung hat, sondern der HF. Individuelles Austarierten ist da angesagt.

    Da liefert ein Hund einen grandiosen Trail ab und wird dann noch zu einer Anzeige "gequält"?

    Ich konnte hier bei keinem Lesen, dass irgendwer den Hund ins Sitz quält. Wo steht das?

    flying-paws : "Gequält" steht nicht für nix in Anführungszeichen - vielleicht hast du das übersehen? Und wo stand, dass es Sitz sein muss?

    Ich kann die Aussage absolut nachvollziehen, obwohl ich bei meinen und meinen Kundenhunden auch eine "höfliche" Anzeige anstrebe, sprich meist ein Sitz.

    Aber ganz ehrlich ist mir auch wichtiger, dass der Hund den Trail sauber und eindeutig arbeitet, als dass er am Ende noch eine lehrbuchmässige Anzeige macht (die man nur für gewisse Prüfungen braucht). Ich bin da auch geprägt davon, was diese Fixierung auf eine perfekte Anzeige am Ende eines Trails für den Hund in Ausbildung (aber auch für den ausgebildeten) bedeuten kann: die ganze Leistung auf Trail bedeutet nix (viele HF bestätigen unterwegs wenig bis gar nicht), und am Ende bleibt als Feedback für die Leistung die Korrrektur der Anzeige hängen....

    Ich war selber noch weit entfernt von Trainerambitionen, als mir das Prinzip, dass für den Hund das letzte Feedback entscheidend ist, so klar vor Augen geführt wurde. Unsere private Trainingsgruppe aus dem Alpenvorland hatte eine andere Gruppe aus dem Flachland eingeladen zu einem Trainingstreff im Alpendorf. Ich sollte ein Team flanken auf einem Trail über Wanderweg, Alpwiese weglos und Versteck im Wald. Flanking nach Vorgaben des HF. Hund war noch nicht sehr erfahren, und alpine Umgebung war neu. Hat sehr schön die meist weglose Spur gearbeitet, auch wenn es für ihn sichtlich ungewohnt und schwierig war. Hat dann im Wald die VP gefunden mit viel Freude - und wurde von der HF angeblafft, weil keine korrekte Sitzanzeige!

    Heute würde ich mir so einen HF zur Brust nehmen und fragen, was die Bestrafung am Ende des (erfolgreichen) Trails denn bewirken soll. Damals war ich einfach nur völlig geschockt darüber, wie und nach welchen Trainingsgrundsätzen man dem Hund die Freude am Finden so komplett vermasseln kann.

    Für mich ist daher die perfekte Anzeige immer sekundär zur Freide am Finden der gesuchten Person.

    Wäre es dann vielleicht eine Variante, ihr ein leichtes Anspringen anzugewöhnen? Also ihre gezeigte Anzeige einfach abzuwandeln?

    Kann klappen, muss aber nicht. Wir sind gerade dabei, dem genannten Hovi das Anspringen in Hinsetzen abzuwandeln. Könnte bei ihm klappen, denn er ist kein Hund, der andere Menschen gut mag oder braucht. Er ist normalerweise sehr distanziert.

    Es kommt sehr darauf an, welche Emotion und Erregungslage das Finden im Hund auslöst. Mit wieviel Passion er auf der Jagd ist. Und wie gut er sich allgemein zurücknehmen kann.

    Wobei ich ehrlich gesagt anspringen jetzt nicht sooo schlimm finde, gerade bei einem Hund in dem Format. Bei dem Goldie unserer Staffel finde ich es nicht super angenehm. Aber er hat es von sich aus angeboten und das selbst gezeigte ist oft die sicherste und zuverlässigste Variante.

    Das stimmt, aber trotzdem ist Anspringen nicht so der Bringer (probier mal einen enthusiastischen Hovi-Rüden :dead: ). Splash war auch ein natürlicher Anspringer. Da habe ich mal ziemlich viel Zeit investiert ins Shapen der Anzeige - und habe es trotzdem nicht ganz hingekriegt. Sobald die VP nicht unterstützend gemarkert hat, kam wieder der Anspringimpuls....

    Ich hab's dann gelassen, denn ich konnte die Anzeige ja lesen, auch wenn ich das Anspringen per Leine verhindert habe. Da kam dann oft Verbellen, bevor er sich ans Hinsetzen erinnert hat. War nur an Prüfungen etwas blöd, wenn ich vorher die Anzeige bekanntgeben musste. "Ähm, kann sein, dass er sitzt, oder verbellt, oder vorliegt..... :hust: Und wenn ich ihn liesse, würde er anspringen. :ops: "

    Heute im Alter springt er übrigens kaum noch an, er sitzt oder liegt vor. Und wenn die Belohnung nicht ganz zackig kommt, wird ausdauernd verbellt. ;)

    Ich sehe gerade einfach in anderen Bereichen schon, wie sich seine Erwartungshaltung schnell zu extremer Aufregung steigern kann. In dem Zustand kann er nichts lernen, daher möchte ich beim Trailen so gut es geht vorbeugen!

    Da liegt vielleicht ein Grundproblem vor, welches man zuallererst ausserhalb des Trailens angehen sollte. Wenn man die generell sofort übersteigerte Erwartungshaltung angeht, dürfte sich das auch aufs Trailen auswirken.

    Er darf und tut am Geschirr ziehen, aber ein normales Sicherheitsgeschirr eignet sich eben nicht zum ziehen. Daher möchte ich ein möglichst sicheres Zuggeschirr fürs Alltagsgassi, in dem er ziehen kann und ich keine Sorge habe seinen Knochen/ Gelenken zu schaden.

    Dafür brauchst du kein Zuggeschirr, das ihn ermutigt, noch stärker zu ziehen. Das war genau meine Frage. Wie willst du ihm denn verständlich machen, dass du nicht begeistert bist von der Zieherei, wenn du ihm die angenehmer machst? Ein gut sitzendes Führgeschirr wird ihm nicht schaden, aber auch das Ziehen nicht aktiv fördern. Wobei DU da auch sehr gefragt bist in der Reaktion auf Dauerzug.

    Mein Splash war ein Dauerzieher, und das Letzte, was ich ihm da gekauft hätte wäre ein Geschirr gewesen, was dies ermutigt und gefördert hatte!

    Gute Führgeschirre mit Sicherung gibt es. aber es sollten keine Zuggeschirre sein, da da der sehr weit hinten liegende Zugpunkt eine Führung verunmöglicht. Schau dir mal das Ruffwear Flagline an, da hast du die Leine zur Führung über der Schulter. Oder je nach Situation vorne an der Brust, oder hinten.