Beiträge von naijra

    Ja, ich kenne mehrere Iren. Das sind nette Hunde. Etwas zurückhaltend, das stimmt. Aber das ist meine auch. Sie gehen halt nicht freudestrahlend auf jeden Fremden zum.

    Bei den Amis ist das meines Wissens nach so, dass es zwei Varianten gibt. Einmal die gelockten und die gewellten. Die gelockten haaren meines Wissens nach nicht.

    Ja, so kenne ich die Iren auch. Allerdings haaren sie, wenn auch wenig. Aber es sind keine Pudel, und die Fellpflege ist recht aufwändig, wenn sie nicht nur auf offenem Feld ausgeführt und gearbeitet werden. Sie sind tatsächlich eher Retriever als Spaniels.

    AWS kenne ich nur einen (den einzigen in der CH gekörten Zuchthund der Rasse), die sollten vom Wesen her aber eher Richtung Spaniel gehen

    Als Mantrailerin ist für mich die Leine kein Einbahn-Signalgeber für den Hund, sie ist meine Telefonleitung zum Hund. Sprich, die Kommunikation läuft in beide Richtungen. Aber es ist eine eher passive, bzw. reaktive Kommunikation, ich will meinen Hund ja nicht steuern auf Trail. Meine Kommunikation beschränkt sich da meist auf "Ja, habe dein Feedback erhalten und verstanden". Entsprechend bringe ich da im Alltag nicht noch viel extra rein. Mal ein Klingeln als Hey-Signal wenn sie am Halsband eingehängt ist. Ansonsten ist die Leine einfach eine physische Begrenzung des Aktionsradius des Hundes.

    Dass ich auch im Alltag die Signale wahrnehme, die der Hund mir über die Leine sendet, ist unvermeidlich. Selber bin ich da sehr zurückhaltend. Ich trainiere beim Trailen aktiv, dass ein Leinenruck nur als zufälliges aversives Ereignis wahrgenommen wird, und nicht als Korrrektur.

    Ein Spielzeug ist die Leine nie. Ich muss die Unterscheidung zwischen alltag und Arbeit nicht noch komplizierter machen.

    Wenn die Rassen das zT mitbringen (beim Herder und Bouvier ist zB NUR Glaukom gefordert; die Untersuchung dauert maximal 10 Minuten und ist schmerzfrei und ohne Narkose möglich; sind die Hunde frei, vererben sie es auch nicht, erwischt man einen bisher symptomlosen Betroffenen verhindert man damit viel Leid) halte ich eine Untersuchung für gut und angebracht.

    Wenn es denn so einfach wäre.... Grad bei dieser Vorschrift zu Glaukom/Goniodysgenesie wird von völlig veralteten Daten ausgegangen. Aber schon damals wusste man, dass Goniodysplasie und Glaukom nicht dasselbe sind. Das Glaukom hat unzweifelhaft genetische Komponenten, aber es wird nicht einfach dominant vererbt, wie man anfänglich glaubte. Und eine Goniodysplasie ist nichts, was sich mit fixen Kanten ausmessen lässt, das ist eine graduelle Ermessensfrage, und was als "normal" angesehen wird, hängt nicht unwesentlich vom Erfahrungshintergrund des untersuchenden Augenspezialisten ab.

    Fakt ist:

    • Für ein Glaukom braucht es zwingend eine schwere Goniodysplasie (Occlusio), aber nicht alle Hunde mit schwerer Gonio entwickeln ein Glaukom. Hunde mit Glaukom sind überall von der Zucht ausgeschlossen.
    • Hunde mit leichter Gonio entwickeln kein primäres Glaukom
    • als Gonio-frei getestete Hunde können Nachkommen mit Gonio haben, also nix mit "frei getestet - vererbt es nicht". Weil es eben für "frei" keine harten Kriterien gibt.
    • die Gonidysplasie entwickelt, bzw. verschlimmert sich oft erst mit zunehmendem Alter, dies haben neuere Studien zweifelsfrei gezeigt. Eine einmalige Untersuchung mit 12 Monaten ist also sinnfrei. In meinem Club darf die Untersuchung nicht älter als 3 Jahre sein, sonst erlischt die ZZL.
    • Goniodysplasie als solche ist weder mit Leiden noch mit Einschränkungen verbunden. Es ist einfach ein anatomisches Merkmal. Dazu braucht es den erhöhten Augeninnendruck, wenn das Kammerwasser gar nicht mehr abfliessen kann.

    Um kranke Hunde von Ausstellungen und Sportveranstaltungen auszuschliessen, wäre also eine Messung des Augeninnendrucks sinnvoller - und das kann glaube ich sogar ein normaler TA machen. Für Zuchthunde sind in anerkannten Vereinen eh jährliche Augenuntersuchungen durch den Spezialisten vorgeschrieben, in vielen Vereinen Glaukom-gefährdeter Rassen mittlerweile die Gonioskopie alle 3 Jahre. Da sich das Verdikt "Gonio-frei" als variabel herausgestellt hat, erlauben viele die (eingeschränkte) Zucht mit leichter, teils auch mittlerer Gonio. Schwere Gonio ist immer zuchtausschliessend.

    Gut, er ist erst 5 Monate alt, aber ich sehe das jetzt mal als einen positiven Ansatz, oder?

    Ja. Aber stell Dich drauf ein, dass die Entwicklungsschübe da diverse Tiefs verursachen werden bis der Hund groß ist. Man braucht gute Frustrationstoleranz bei dem Thema.

    Ich stimme dem grundsätzlich zu - aber ich empfinde es ja schon als sehr schräg, wenn züchterisch erwünschte Verhaltensweisen bei Jagdhunden als "Tiefs" bezeichnet werden, anstatt sich darüber zu freuen.

    Gut es geht hier um einen RR, der ausserhalb der Löwen-Folklore nicht wirklich zu den Jagdhunden zählt, aber die Grundeinstellung ist symptomatisch: man möchte einen Hund in schicker Jaghundeoptik, aber bitte ohne die typischen Eigenschaften eines Beutegreifers.

    Ausser natürlich fürs trendige Mantrailing, oder die ebenso trendige Rettungshundestaffel, aber dann bitte ohne Bevorzugung von natürlichen Zielspezies!

    Wenn der Suprelorin-Stick bem Rüden nix bewirkt hat, würde ich die Hündin nach der vollen Ausreifung kastrieren lassen. Denn im Gegensatz zum Rüden hat sie gesundheitliche Vorteile davon (auch wenn das hier gern lautstark geleugnet wird).

    Man kann den Rüden erziehen, nicht zu dürfen. Den Stress nimmt man ihm dabei nicht automatisch.

    Schrecklicher Anlass, aber wirklich sehr spannend der Vergleich. Im Gebirge arbeiten Schweisshunde immer wieder auf hartem Untergrund, auch sie werden durch die Ausbildung auf den Individualgeruch des verletzten Tieres konditioniert - ihr GA ist der Anschuss. Sie brauchen auch nicht unbedingt Blut - im Schockzustand bluten Schusswunden oft sehr wenig.

    Nur das verstehe ich nicht:

    Pepper wurde am Point of Last Seen bzw. am letzten gefunden Blutfleck angesetzt. Der Schweisshund kann keine Richtung der Spur ermitteln und muss deswegen am Start angesetzt werden

    Warum sollte der Schweisshund keine Laufrichtung ermitteln können, dass kann vom genetischen Makeup jeder Hund! Auch der Schweisshund wird instinktiv in Richtung jüngerer Spur gehen, genauso wie das der Mantrailer-Azubi bei seinem ersten Ansatz im 90° Winkel zur Spur macht! Ein Wildcanide, der eine Schweissspur in die falsche Richtung verfolgt bleibt hungrig.... Nur weil der Schweisshund nicht mit speziellen Übungen darauf trainiert wird, heisst nicht, dass er es nicht kann.

    Welpe zu altem Hund kann für diesen ein Jungbrunnen sein - aber auch etwas unangenehmes, auf das der Althund lieber verzichtet hätte. Das Problem ist, man kann das nicht genau voraussagen.

    Es hilft, wenn der Althund eher souverän ist und mit Welpen klar umgeht, ohne übermässig genervt zu sein. Aber den Zwerg dann in der Wohnung zu haben dauerhaft ist noch eine eigene Hausnummer....

    Du musst auf jeden Fall bereit sein, zu managen und den Althund vor einem allenfalls sehr aufdringlichen Zwerg zu schützen. Hilfreich sind dabei Türgitter und Welpengehege, idealerweise ab Tag 1 und dadurch selbstverständlich. Einzelspaziergänge für Oldie und Youngster sollten ebenfalls von vornherein eingeplant werden, und sind nie verkehrt.

    Ich bin noch voll neu im Thema, aber mich würde interessieren, warum ein Hund die Personen nicht differenzieren kann? In meiner Vorstellung wissen die Hunde doch total genau, wie wer riecht. Wenn sie verstehen, dass sie nach Geruch x suchen sollen, dann müssten sie doch am Ende auch wissen können, welche Person zum Geruch dazugehört? Oder meint ihr was anderes?

    Nein, so einfach ist das nur in der menschlichen Vorstellung. Denn am Ende arbeitet der Hund mit Lebendwitterung, und das ist nicht dasselbe wie die Spurdifferenzierung, die beim Mantrailing auf jedem Trail trainiert wird! Es ist aber eine ganz andere Aufgabe, die zudem beim üblichen Trailtraining kaum je trainiert wird - man erwartet einfach, dass es funktioniert mit der Enddifferenzierung!

    Hunde können grundsätzlich Gerüche differenzieren, aber gerade bei Lebendwitterung von nahe beeinanderstehenden Personen ist das alles andere als einfach, und muss erst mal erlernt werden. Denn die Geruchswolken sind da sehr intensiv und vermischen sich innigst - Person A riecht dann sehr nach Person B, und vice versa. Da muss der Hund schon intensiv auf genau DIESE Aufgabe trainiert worden sein - was beim Mantrailer normalerweise nicht der Fall ist. Weil wie schon genannt in der Praxis das tatsächlich fast bedeutungslos ist, ganz im Gegensatz zur Spurdifferenzierung.

    Es ist eine andere Aufgabe, und die Hunde werden dafür nicht ausgebildet.

    Es gab und gibt Ansätze, das Trailen über die Differenzierung der Lebendwitterung aufzubauen, aber diese Hunde hatten dann oft Probleme auf dem Trail. Und da die Enddifferenzierung abgesehen von Prüfungen eher einen geringen Stellenwert hat, wird sie nicht wirklich trainiert. Mache ich zugegebenermassen auch nicht.

    Aber ich habe jetzt erstmalig einen Hund, der von sich aus eine intensive Nahgeruchskontrolle durchführt. Das würde ich gerne erhalten.

    Wir haben gerade einen PSH bei uns im Training, der den Rückverweis angeboten hat. Die Hündin geht deutlich auf die VP zu, stoppt kurz vorher und setzt sich vor die Hundeführerin. Verlangt viel Vertrauen vom Hundeführer, wenn die VP komplett unsichtbar im Efeu sitzt.....


    Wie wäre es ansonsten mit einem zärtlichen "touch"? Ein vorsichtiges Berühren und dann eine Rückorientierung?

    Das Problem ist, dass diese ultraweichen Anzeigen oft auch als Konfliktlösungen bei Multiple Choice angeboten werden und somit alles andere als eindeutig sind. Der Hund setzt sich dann irgendwo in die Mitte, und delegiert die Auswahl der Zielperson an den HF.

    Für mich ist die entscheidende Frage, kann der HF die Anzeige zuverlässig lesen, ist er/sie glücklich damit? Wenn ja, ist doch gut (solang die Anzeige nicht übergriffig ist).