Beiträge von naijra

    Ich dachte lang, die kommen für mich als Rasse in Frage, aber obwohl ich einen temperamentvollen sehr lustigen Vizsla habe, nervt mich das Wuselige der Spaniels tendenziell etwas.

    Ich weiss nicht genau, was du unter Wuseligkeit verstehst, wenn du auch den Flat als wuselig bezeichnest. Dass der Hund schnelle Bewegungen zeigt? Ich sehe das Wuselige vor allem bei den Working Spaniels (die sowieso nicht in Frage kommen), und bei einigen Standard Cockern. Standard English Springer erlebe ich nicht als wuselig, auch nicht die aus jagdlichen Linien. Und die meisten sind sehr nervenstark, was imAlltag ein grosser Vorteil ist.

    Als ich den Threadtitel gelesen habe dachte ich spontan: da wäre der Irish Water Spaniel die eierlegende Wollmilchsau: ein Spaniel mit Pudelfrisur, der von der Arbeit her eigentlich ein Retriever ist!

    Aber im Ernst, ich fände den English Springer Spaniel eine gute Wahl. Umgänglich, kooperativ und gut für Dummyarbeit geeignet. Es gibt auch Dummyprüfungen und Working Tests speziell für Spaniels, einige starten aber auch bei den Retrievern (wobei sie es da schon schwer haben).

    Kein Kontakt an der Leine = keine Erwartungshaltung beim Hund, zu jedem hin zu wollen.

    Dem muss ich aus eigener Erfahrung leider widersprechen. Wir haben Leinenkontakt immer verhindert und der Drang war dennoch immer da - und wurde auch nicht weniger, im Gegenteil.

    Dem kann ich mich anschliessen. Da ich städtisch wohne, haben meine Hunde immer auch gelernt, Leinenkontakte zu händeln. Nur bei Emrys war das gezielte Üben nicht möglich wegen Corona. Und genau er, der nie an der Leine zu andern Hunden hindurfte, hat nicht nur einen immer stärker werdenden Drang dazu entwickelt, sondern eine heftige Leinenaggression noch obendrauf.

    Sicher spielt die Veranlagung auch eine Rolle, aber wenn er entspannte Leinenbegegnungen hätte lernen dürfen, wäre es nie so heftig geworden.

    Wir machen nun langsam Fortschritte, aber mühsam nährt sich das Eichhörnchen......

    Aber nicht für jeden Hund funktioniert ein Notfallplan. :ka: Das ist einfach immer die Krux daran, wie man lebt und was für einen Hund man hat. Und so haben manche Hundehalter ein schwieriges bis unmögliches Setting daheim um sinnvoll trainieren zu können.

    Was meinst du mit "funktionieren" bzgl. Notfallplan? Da geht es ja nicht um Training, sondern nur darum, die unvermeidliche Situation möglichst unbeschadet zu überstehen. Wenn der Notfallplan also "nicht funktioniert", würde das bedeuten, dass ich den Hund nicht halten kann und er mir ausbüxt, den andern Hund beisst oder mich..... :ka:

    Mit 15 Wochen ist es höchste Zeit, dass er lernt, dass du nicht immer verfügbar bist!

    Da ich allein lebe, mussten alle meine Welpen ab Einzug lernen, dass ich mal kurz weg bin. Dass mal eine Tür zugeht. Ich mach da kein Brimborium drum, behandle es als etwas Selbstverständliches.

    Da reicht ja vielerorts schon der Weg von Haustür zu Auto

    Sorfort rumdrehen, wieder reingehen.

    Also, ohne Witz - oft gibt es mehr Handlungsmöglichkeiten als einem gerade klar ist.

    Das setzt voraus, dass man für jeden Pipigang ca. eine Stunde Zeitreserve haben muss - das ist für Viele nicht machbar. Und der Hund kann beim Umdrehen trotzdem auslösen, oder durch das ständige rein-raus (wenn man an gut frequentierter Stelle wohnt) ganz wuschig werden. Und wenn einem nach dem Umdrehen ein zweiter Hund aus der anderen Richtung entgegenkommt ist fertig mit Ausweichen. Da braucht man trotzdem einen Notfallplan.

    Nein, das macht noch kein gutes Training, aber die Tendenz geht eindeutig in Richtung "weichere" Hunde, die solche Brachialmethoden wie hier diskutiert eben nicht abkönnen. So werden zB Spaniels wieder vermehrt jagdlich geführt - weil sie eben auch super Familienhunde sind, die neben der Jagd auch mit Begeisterung zum Clickerkurs oder Plauschturnier gehen.

    Weichere Hunde haben genauso ihre Nachteile. Ich bin gar nicht gegen weichere Hunde, Pflege selbst den Gedanken mir einen Retriever für die Jagdliche Arbeit zu kaufen. Aber da ist einem doch auch bitte klar, welche Nachteile man damit hat und welche Arbeiten diese Hunde eben nicht können.

    Ich kenne einige die vom Spaniel wieder weg zur Wachtel gehen. Weil mehr Härte.

    Hab ja auch nicht behauptet, dass sie keine Nachteile hätten, das war nur eine Erklärung, warum sie hier statistisch gesehen wieder stark im Kommen sind. Weiche Hunde ( und das ist übrigens nicht deckungsgleich mit schisserig!) muss man auch ausbilden und führen können, und das liegt nicht jedem, der vielleicht noch mit grossväterlichen Methoden für DD "die können das ab" aufgewachsen ist. Und bei speziellen Aufgaben wird es immer Platz geben für spezielle Hunde. Aber für das, was hier im Schnitt für den Durchschnittsjäger so anfällt, braucht es nicht zwingend DD & Co. Und bei den kleinen Revieren (oder in all den Kantonen mit Patentjagd) braucht es in der Regel auch keine so weitläufigen Stöberer wie Wachtel. So sind leider auch die wunderbaren Schweizer Laufhunde fast arbeitslos geworden.....

    Wie gesagt, das ist kein Absolutismus, sondern eine seit einigen Jahren beobachtbare Tendenz hin zum familientauglichen Allrounder. Ich denke, in D gibt es noch mehr Gegenden, in denen es Arbeit für Wachtel oder Feldspezialisten gibt, da ist die Tendenz vielleicht nicht vorhanden.