Beiträge von naijra

    Das Ätzendste an diese fruchtlosen Diskussionen ist, dass die Extremisten beider Positionen nur noch auf ihren Prinzipien herumreiten, und der differenzierte Blick auf das Wohl der Hunde vergessen geht. Wobei ich fairerweise sagen muss, die dogmatischen Kastrationsgegner sind da deutlich ärger. So plumpe Unterstellungen wie die, dass es bei der Kastration einzig um die Bequemlichkeit des Halter ginge, zeugen schon von massiven ideologischen Scheuklappen.

    Ich bin echt enttäuscht, dass eine differenzierte Betrachtungsweise des Themas offenbar immer noch nicht möglich ist für Viele. Obwohl sie vorgeben, dass es ihnen um das Wohl der Hunde gehen würde. Sehr, sehr schade.

    Aktuell gehen wir alle 2-3 Stunden für 3-5 Minuten raus zum pinkeln. Am Nachmittag machen wir einen ca. 15 Minuten langen Spaziergang.

    Wie hat man sich den Spaziergang denn vorzustellen? Läuft sie da frei und kann rumfetzen, oder ist sie immer angeleint? Seid ihr da stationär mit dem Hund, oder lauft ihr von A nach B?

    Ich war mit meinen Welpen immer länger draussen, allerdings nicht mit Strecke laufen, sondern mit frei explorieren lassen, spielen, ruhen....

    Sagt mal, hat noch irgendjemand hier einen Cocker?

    Im Spaniel-Chat tummeln sich einige....

    Kiri31
    12. April 2017 um 08:03

    Ich würde mal gerne ein Video sehen, wo mit einer 10 trainiert wird. Aber da gibt es immer nur vollmundige Titel wie: "So machst du dies und das" und dann siehst du da eine absolute Schnarchnase im Schneckentempo hinter dem Trainer her trotten.

    Der Trick ist, dass man bei einer 10 (wo der Hund völlig neben sich ist) eben NICHT trainiert, sondern da, wo der Hund noch aufnahme- und lernfähig ist. Wenn Emrys jodelnd in der Leine steht, weil er eine Katze hetzen möchte, wird nur gemanagt. Trainiert wird weiter unten auf der Erregungsskala, und das Ziel ist, dass der Hund gar nicht mehr auf 10 hochfährt beim Reiz. Also ansprechbar und lernfähig bleibt.

    Ich möchte tatsächlich, dass der Hund die Leine fühlt und es damit verknüpft und nicht abgelenkt wird. Das taktile Signal ist nämlich ein wichtiger Teil bei dieser Übung.

    Das hat mir mit Splash, der wie ein Ochse an der Leine gezogen hat, den Durchbruch gebracht. Angefangen habe ich dabei im Badezimmer, in mikrokleinen Schritten (dabei war ich anfangs stationär). Erst nach draussen, wenn's drinnen auch in Bewegung gut klappt. Und dann wieder erst stationär.

    Die Diskussion erinnert mich daran, dass der Emrys einen Auffrischungskurs gebrauchen könnte.....

    Ein Gebrauchshund ist der Kooiker ganz sicher nicht, der ist heute ein Begleithund. Ich hatte den auch mal auf dem Schirm und mich daher näher mit der Rasse befasst, konnte auch einige kennenlernen. Dass sie äusserlich recht inhomogen daherkommen, hat mich nicht gestört, das sehr oft unsichere Wesen hingegen schon. Sensibler Hund ok, aber ich wollte schon etwas Nervenstärke haben, und nicht einen Hund, der sehr leicht zum Angstbeisser wird. Sie sind sehr führerbezogen und oft misstrauisch gegenüber Fremden (auch Hunden). Leider gibt es in der Zucht auch einige gesundheitliche Probleme.

    Es ist schade, denn es wäre ein attraktiver Hund in handlicher Grösse, der keine Jagdsau ist, und sich für verschiedene Aktivitäten begeistern lässt.

    hatte dann gefragt ob ich nicht zur entlastung meiner arme mit canicrossgürtel trailen könnte.führen kann ich damit ja auch,war ja nicht so gedacht das ich die hände/arme garnicht nutze.


    nein,das ginge garnicht.

    Doch, das geht, aber es ist alles andere als ideal.

    Hatte im Herbst eine OP mit grossem Bauchschnitt. Nach 7 Wochen habe ich erstmals wieder getrailt. Mein Welsh Springer geht dabei ruckartig volle Pulle in die Leine. Hatte Canicrossgürtel, Rückdämpfer (kurz und recht hart) und die Leine als Flaschenzug zum Hund und wieder zurück geführt. Das Potential, dass der Hund sich drin verheddert ist recht hoch, und man spürt ihn schlecht. Aber ich brauchte sehr wenig Kraft zum Gegenhalten so. Habe den Hund sehr kurz geführt, was er toleriert hat - mit der 10 m Leine war mir dieses Handling zu umständlich (und ich bin nicht schlecht im Leinenhandling).

    War ein temporärer Notbehelf, aber es ging. Bin auch mit diesem System Gassi gegangen und tue es manchmal noch, weil es viel angenehmer ist, wenn Emrys bei Katzensichtung den Nachbrenner zündet..... :hundeleine04:

    Ich gehe im Moment zweimal am Tag je 15 Minuten mit ihm spazieren und natürlich alle anderthalb bis zwei Stunden vor die Tür. Ist das zu viel Bewegung?

    Nein überhaupt nicht! Hat er dabei Freilauf? Auch mit hündischen Spielkameaden?

    Mit aufgedrehten Welpen mache ich oft lieber Spazieren stehen statt gehen. Dh. ich bleibe an einem passenden Ort mehr oder weniger stationär, und lasse den Welpen den Ort erkunden. Nehme an seinen Entdeckungen Anteil und biete sichere Rückendeckung, aber kein wildes Actionprogramm. Da kann man auch mal eine Stunde draussen sein mit Hund, wenn man nicht Strecke oder Programm macht. Wichtig ist, dass der Welpe sich frei bewegen kann. Oder sich auch mal hinlegen kann, wenn er müde ist.

    Gibt es bei Cockern sehr große Unterschiede in der Standartlinie?

    Ja, recht grosse. Es gibt welche, die seit Generationen als Begleithund gezüchtet werden, aber auch Standard Cocker aus jagdlicher Leistungszucht (das ist nicht dasselbe wie die Worker). Aber auch bei den als Begleithunde gezüchteten gibt es gelegentlich Exemplare, bei denen das jagdliche Erbe durchschlägt. Und da Cocker generell eigenständiger sind als die Springer, machen die dann halt einfach ihr Ding - vor allem, wenn sie keine sinnvolle Beschäftigung haben. Springer sind da kooperativer.

    DAS sind aber Working Cocker und Working Springer. Ist etwas anderes als Spaniels aus Arbeitslinie (jagdliche Leistungszucht). Und da kann ich naijra nur zustimmen. Und Showzucht vs Worker sind wirklich völlig andere Welten

    Danke! Sind wirklich andere Welten - faszinierend, aber nicht jedermanns Ding! Und hier auch jagdlich meist brotlos, da a) zumeist stumm jagend und b) das passende Wild fehlt.