Beiträge von naijra

    Sind die Ohren zu schwer, zieht es den Hunden die Gesichtshaut mit nach unten.

    Dadurch bekommen sie scheinbar Hängelider (am unteren Augenrand).

    Was die Augen sehr anfällig macht für Entzündungen.


    Die betrifft nebst dem Cocker teilweise auch andere Rassen mit schweren oder grossen Ohren.

    Das betrifft auch insbesondere den English Springer, und war einer der Gründe, warum ich mich für den Welsh entschieden habe. Verstärkt wird das Problem durch die übliche Ohrfrisur, die das Gewicht der Ohren zusätzlich erhöht mit den Haarmassen unten. Erste Abhilfe (die nix mit der Zucht zu tun hat) wäre da, das Ohr wie beim Welsh zu frisieren. Aktuell ist im Standard nur beim Cocker die Ohrlänge genau definiert (bis zur Nasenspitze), beim ESS ist es schwammig genug formuliert, dass man wieder auf etwas kürzere Ohren selektieren könnte.

    Hunde aus jagdlicher Zucht haben meist etwas kleinere und weniger üppig behaarte Ohren. Field Trial Linien haben oft Ohren, die dem Standard überhaupt nicht mehr entsprechen. Gut gebaute (!) Exemplare könnte man aber nutzen, um die Ohren wieder etwas leichter zu machen.

    Warum ist es eigentlich so ein Problem zu akzeptieren, dass Retriever halt einfach nicht in allem die Creme de la Creme sind? Die haben einen berechtigten Platz unter den Jagdhunden (unter den Begleithunden sowieso), ja, aber rein jagdlich sind sie halt einfach nirgends absolut herausragend oder die Alleskönner und halt auch nicht nah dran.

    Grundsätzlich bin ich ja bei dir, aber klar haben die Retriever ihr Spezialgebiet, in dem sie herausragend sind! Nur besteht hierzulande (CH, D, A usw) kein echter Bedarf für ihre speziellen Talente nach dem Schuss.

    Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass ein Hund mit starker Geraeuschangst, auch ein Problem mit Schuessen hat.

    Im Alltag ist tatsächlich Geräuschangst relevanter als Schussfestigkeit - Schüsse sind ja einfach spezielle Geräusche. Wobei es da auch noch drauf an kommt. Getestet wird ja meist mit Starterpistolen, Gewehre tönen aber anders, je nach Modell. Ich kenne geprüft schussfeste Hunde, die das Geräusch des Dummy Launchers total gruselig finden....

    Drum finde ich es wichtig, dass mehrere Geräusche getestet werden, nicht nur eine bestimmte Schussart. Der trockene, kurze Schussknall lässt sich übrigens prima durch das Zuknallen eines Schlagholzes simulieren - praktisch, weil dann der Wesensrichter keinen Waffenschein braucht.

    Wichtig ist zu wissen, dass Erschrecken total normal ist und nicht zum Durchfallen führt. Entscheidend ist, was nach dem Erschrecken passiert. Bei uns gibt es 2 Sektionen der akustischen Einflüsse. Einmal auf dem Parcours mit anderen Umweltreizen (also eine Annäherung an das Geräusch), die der Hund durchläuft, das kann eine Rappelkiste, Rätsche, Motorsäge, Kuhglocke etc sein. Da gibt es in der Bewertung 15 unterschiedliche Reaktionen zum Ankreuzen, plus der Richtere kann weitere Ergänzen. Das geht von uninteressiert über klebt am HF zu flieht oder greift an. Entscheidend ist, ob der Hund nach allfälligem Ausweichen wieder zurückkommt, sich mit dem Reiz auseinander setzt.

    Die andere Sektion ist der überraschende Reiz, also der Knall aus dem Nichts. Auch da ist entscheidend, was nach dem Erschrecken passiert, und das wird sehr differenziert beurteilt. Beruhigt der Hund sich schnell oder gar nicht? Flieht er panisch oder versteckt sich?

    Die Gewichtung der einzelnen Elemente kann rassespezifisch unterschiedlich sein. Laut Tierschutzgesetz müssen in der Schweiz Hunde mit übermässiger Agression oder Ängstlichkeit von der Zucht ausgeschlossen werden, das lässt aber einen breiten Spielraum - der Hund muss kein Held sein! "Die in der Verhaltensbeurteilung erreichte Belastung hat zum Ziel, das Temperament, die Erregbarkeit sowie die benötigte Beruhigungszeit des Hundes sichtbar zu machen."

    Wird jemand von euch Mitte Mai beim Dog Show Project in der Schweiz sein? :winken:

    HIER!! :winken: Am Samstag richtet eine absolute WSS Spezialistin, es gibt kaum einen europäischen Welshie ohne Benton im Pedigree. Von der will ich eine Beurteilung haben.

    Wäre super, wenn wir uns treffen könnten. Das Dog Show Project ist eine meiner Lieblingsaustellungen, da geh ich immer gern hin. Heuer sind es erstmalig 2 Tage.

    Wenn ein Hund bei einem Spaziergang gerne andere Hunde an der Leine anpöbelt und ihn daraufhin dessen Besitzer mit einer schnellen Körperdrehung blockiert und einem energischen „LASS DAS!“ den Hund nach hinten abdrängt, ist das ein klares und eindeutiges Signal für den Hund, dass sein Verhalten unerwünscht ist. Stellt der Hund das unerwünschte Verhalten ein, begegnet ihm der Besitzer umgehend sozial positiv. Die negative Konsequenz auf das pöbelnde Verhalten führt zu einem Abbruch des unerwünschten Verhaltens und die nachfolgende sozial positive Zuwendung bestätigt dann das erwünschte Verhalten (nicht mehr pöbeln). Hunde verstehen diesen fairen Umgang übrigens sehr, sehr gut und sind auch überhaupt nicht nachtragend.

    Wichtigste Voraussetzung: DER HUNDEBESITZER IST WEDER WÜTEND NOCH VERÄRGERT.

    Zitat Baumann https://www.facebook.com/profile.php?id=100063663415226

    Soweit die Theorie. Und was macht man, wenn der Hund die nicht kennt? Wenn man mit dieser mehr oder weniger aversiven Blockade nur den Frustrationspegel durch die Decke treibt?

    Bei den Spaniels läuft das genauso wie von wildsurf beschrieben. Es gibt keine Noten mehr bei Formwert und Verhalten, nur bestanden/zuchttauglich ja oder nein.

    Unser Verhaltenstest ist übrigens noch etwas mehr "begleithundmässig" als der der Retriever, so wurde zB der Schusstest durch das Schlagholz ersetzt (der Ton ist aber sehr ähnlich einer Startpistole). Wie die Tests bei den klassischen Begleithunden aussehen, weiss ich nicht, findet man evt. auf den Seiten derer Clubs. Unserer ist auf den Seiten des Spaniel Clubs beschrieben.

    Ich bin auch etwas erstaunt, wie gross die Skepsis gegenüber einem aussagekräftigen Verhaltenstest doch ist. Die Tests haben jedenfalls weder die Zucht der reinen Begleithunde zum Erliegen gebracht, noch die Tierheime mit durchgefallenen unverkäuflichen Hunden geflutet....