wir sind auf der Suche nach einem Labradorwelpen. Natürlich stelle ich mir die Frage, ob der Züchter vom VDH sein soll oder auch von einem Dissidenzverein kommen kann. Bei vielen angebotenen Welpen von Dissidenzvereinen stelle ich fest, dass die genetischen Untersuchungen umfassender sind als bei z.B. LCD.
Ich bin jetzt nicht der Labbispezialist, aber mir ist schon öfters aufgefallen, dass Dissidenzzüchter mit einer Unzahl genetischer Tests werben. Ob diese aber für die Rasse relevant sind, wird meistens nicht diskutiert. Sprich, man kann sich ein Testpaket eines Labors kaufen mit 53 oder wasauchimmer Anzahl Tests, aber wenn 3/4 davon für den Labrador nicht relevant sind, weil entweder das Defektgen in der Rasse gar nicht vorkommt, oder der Test für eine andere Rasse entwickelt wurde, dann ist dies reine Augenwischerei. Besser sind stringente Untersuchungen (nicht nur Gentests) für die dinge, die wirklich problematisch sind beim Labrador. Und da sieht es bei den Dissivereinen meist mau aus - das fängt schon mit der HD-Auswertung an.
Wenn ich mir diese Zuchtstätten anschaue, z.B. die allgegenwärtige Herbu Zadora, dann sind das Zuchtfabriken mit teilweise 20 Hündinnen. Ich den deutschen Zuchtordnungen wird aber in der Regel Familienzucht "vorgeschrieben". Das heisst, nicht mehr als 2 Würfe im Jahr, die ersten Wochen Aufzucht im Wohnzimmer..... Das mag sein und wird gerne als Abgrenzung zu den Dissidenzvereinen erwähnt. Aber was ist das Wert, wenn die Eltern oder Großeltern aus internationalen Zuchtfabriken stammen und die Welpen nie ein Wohnzimmer von innen gesehen haben?
Wohnzimmeraufzucht vorgeschrieben? Wo denn? Nicht beim LCD.... Vorschriften gibt es über die gleichzeitige Aufzucht von 2 Würfen, aber eine Begrenzung auf 2 Würfe pro Jahr?
Eine grosse Zucht ist nicht automatisch eine Zuchtfabrik. Viele grössere Züchter halten die Hündinnen nicht selber, sondern haben sie im Zuchtrecht abgegeben, und ziehen dann mal einen oder zwei Würfe daraus. Die können dann trotzdem die ersten 2, 3 Lebenswochen im Wohnzimmer verbringen.... Und selbst wenn der Grossvater in einem Welpenhaus aufgewachsen ist - warum sollte das den ganz normal im deutschen Wohnzimmer aufwachsenden Enkel beeinflussen? Der Grosspapa kann trotzdem gut sozialisiert sein und einen hervorragenden Charakter vererben.... Und wenn die Zuchttiere wesensfest sind, gewöhnen sie sich auch nach Welpenhaus/Zwinger schnell ans Wohnzimmer. Übrigens weiss auch der im Wohnzimmer aufgewachsene Welpe nicht, dass er weder die Stromkabel noch den Perserteppich fressen soll!
Aufzucht im Wohnzimmer ist nicht automatisch besser, es kommt immer drauf an, wie im Einzelfall die Betreuung und Sozialisierung der Welpen gehandhabt wird. Meine aktuelle Althündin kannte sowohl Wohnzimmer wie Welpenhaus und Zwinger, und war der bestsozialisierte Welpe, den ich je hatte! Da wurde sich wirklich gekümmert um die Welpen. aber wenn mit wesensschwachen Hunden gezüchtet wird, hilft auch das Wohnzimmer nicht weiter - man liest dann die "Hilfe, mein Welpe/Junghund will nicht raus zum Gassi!"-Threads im Forum....
Nicht jede etwas grössere Zucht ist schlecht, und nicht jeder