Beiträge von naijra

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    Gar nicht lang. Der Haken daran ist die Konsequenz des Besitzers. Mit jedem Nachlässigsein, übt man nämlich gezielt das an der Leine ziehen. Und die meisten Leute, die ich kenne pennen ziemlich häufig schon bei ihrem Welpen...

    Genau, dass es so schwer ist, das 100% konsequent umzusetzen, habe ich schon weiter oben geschrieben. Ich konnte es nicht, und realisierte eben auch, dass Rhian beim ewigen Herumstehen das Ziehen trainierte. Also gab es konsequenterweise einige Tage kein Herumstehen mehr, und schon war die Sache erledigt.

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    Ach so, Du meinst, der Hund zieht an der Leine und riecht dabei was gutes, und das ist dann auch gleich seine Belohnung. Oder? :???:

    Hm, dann sollte man den Hund halt nicht in die gut riechende Richtung gehen lassen. Oder stehen bleiben. Oder ihn ablenken mit einem Befehl, der zuverlässig sitzt, also Schau hier oder Platz...
    Dann hatte er zwar den guten Geruch in der Nase, konnte aber nicht hin, um zu schauen, woher das kommt.

    Außerdem übst Du die Leinenführigkeit ja nicht nur unter so einer Ablenkung. Wenn Du in jeder Situation immer konsequent bleibst und er durch Ziehen nicht weiter kommt bzw nicht dort hin wo er will, dann wird er wohl das auch nicht in Situationen machen, in denen er wirklich einen guten Duft in der Nase hat.

    Hach, ist das kompliziert auszudrücken. Verstehst Du, was ich meine?

    Ja, ich verstehe sehr gut, was du meinst, würde auch nie behaupten, dass es so nicht klappen kann. Allerdings wage ich nicht daran zu denken, wie lange das gedauert hätte... Ablenken mit einem andern Befehl löst das eigentliche Problem der Leinenführigkeit aber nicht, wie soll der Hund denn das verknüpfen? Ich lasse auch Sitz machen, wenn mein Hund eine Beute fixiert; das ist extrem wichtig, ist aber eine andere Baustelle. Das Problem der Leinenführigkeit habe ich ja gelöst, denn über Monate oder gar Jahre zuzulassen, dass der Hund bei jeder Ablenkung zieht (und glaube mir, das Interesse eines Springers an seiner Umwelt ist enorm) war für mich keine Option.

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    Das will man doch gerade nicht verhindern. Sondern dass der Hund ohne Erlaubnis der Witterung nachgeht...

    Und wenn meine trotz interessanter Witterung (man sieht's ja meist an der wackelnden Nase) locker an der Leine oder bei Fuß geht, dann sage ich irgendwann "Geh ab" und sie weiß genau, dass sie dann überall schnuppern und schuffeln darf. Ne bessere Belohung gibt's doch nicht! ;)

    Da hast du was falsch verstanden. Natürlich habe ich immer für gehen an lockerer Leine belohnt (ob durch schnüffeln lassen oder was anderes), darum geht doch meine Frage gar nicht, sowas ist absolut elementar. Ich habe gefragt, wie man verhindert, dass der Hund sich selber belohnt, während er noch an der Leine zieht. Klar verhindert die Leine, dass er hinrennen oder einer Spur folgen kann, aber wie verhindert man, dass er den Wind prüft und sich nach beweglichen Objekten umschaut? Auch das ist bereits eine Form der Selbstbelohnung für manche Hunde, zwar nicht die beste, aber immerhin.... Ich verhindere das, beende die für den Hund angenehme Situation, indem ich den Hund in Bewegung halte - wie Shoppy es verhindert, hat sie mir leider nicht verraten wollen.

    Clickern ist übrigens toll und nicht schwer, mache ich selber! :D

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    Siehst Du, du hast es komplett falschrum: Der Hund vollbringt eine Leistung und darf sich dann seine Belohnung aus der Umwelt holen. Crispel geht erst an lockerer Leine, dann sage ich "super - geh schnüffeln" mit dem Clicker oder dem Markerwort "markiere" ich das Verhalten, dass ich sehen wollte und lasse ihn dann das tun, was er wollte (und zwar so lange wie ich das erlaube) - dann gehe ich zur Übung zurück.

    Jetzt bin ich aber gespannt, wie du verhinderst, dass der ziehende Hund eine Witterung in der Nase hat oder etwas interessantes sieht - Augen verbinden und Nase verstopfen?

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    womit beschäftigt sich der Hund, während er Dich ignoriert?

    Na, mit seiner Umwelt! Und ja, ich habe viele Mittel zur Verfügung, Rhians Aufmerksamkeit zu bekommen, die meisten positiv. Zum Rückruf sind die toll, bei der Leinenführigkeit anfänglich auch, aber wie gesagt bin ich damit an die Grenzen gekommen. Schliesslich will ich das Ignorieren nicht noch belohnen - da können sich recht schnell unerwünschte Verhaltensketten aufbauen. Ausserdem wollte ich aus dem Ziehen keine Gewohnheit entstehen lassen - der Hund holt sich, während er zieht, seine Belohnung immer noch aus der Umwelt. Da laufe ich lieber einige Minuten erratisch kreuz und quer, und habe dafür einen Hund, der an lockerer Leine laufend die Umwelt wahrnehmen darf. :roll:


    Sara, es ist schön, dass dein Hund das Langsam so schnell gelernt hat, aber nicht jeder Hund funktioniert gleich. Und die Zeit, wo ich einen Hund im Dauerzug hängen habe, weil ich keine Zeit zum Üben habe, möchte ich möglichst kurz halten. Deshalb habe ich eine Methode gewählt, die schnell zum Erfolg geführt hat und dem Hund nicht schadet. So ist das Laufen an der Leine angenehmer für Hund und Halter.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand im Forum hier ohne positive Verstärkung arbeitet, also bitte keine pauschalen Bemerkungen, man würde das für nutzlos halten. Aber ganz ohne Zwang geht es wirklich nicht, du hast ja selbst beschrieben, dass du den Hund zum Stehenbleiben zwingst.... ;)

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    einen "Draht" ja.......ist das dieses Ding das auf den Hund eintrümmert bevor er seine Unterordnung startet? :???:

    nichts für ungut najira...... ;)

    Hä? Was soll das für ein Ding sein? Habe nix eintrümmern sehen. :???:

    Ich habe sein Welpenbuch, und das hat mir sehr weitergeholfen, aber zu ihm gehen würde ich aus den schon genannten Gründen nicht. Habe mal eine Reportage gesehen - er hat unzweifelhaft einen Draht zu Hunden, aber keinen zu Menschen!

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    Versuche das mal, wenn dein Hund gerade ansetzt um eine Katze zu jagen. ;)

    :D :D Bis dahin ist Hundi schon längst weg - zumindest meine wartet nicht solange. ;)


    PS: ich sehe nichts böses darin, mit einer Zeitung zu rascheln, ist doch einfach eine von vielen Ablenkungsmethoden.....

    Natürlich nutze ich auch andere Dinge zur Belohnung, ich habe ja nicht geschrieben, dass ich nie positive Bestärkung verwende. Aber einen Hund, der mich ignoriert, kann ich nicht belohnen. Also hole ich mir seine Aufmerksamkeit zurück, und zwar unmissverständlich. Inzwischen sind solch überdeutliche Signale längst nicht mehr notwendig, es reicht ein Wort.

    Ich arbeite weit übweriegend positiv, aber IMHO ist es einfacher für den Hund, wenn er auch mal gezeigt kriegt, welches Verhalten nicht toleriert werden kann. Es gibt dem Hund letztendlich mehr Freiheit.

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    :2thumbs:


    @ najira:
    Wie gesagt, ich habe bei meinem Hund auch keine Leckerlies verwendet, zumindest bei der Leinenführigkeit. Es geht ja auch nicht darum, den Hund mit Leckerchen vollzustopfen, sondern ihn für erwünschtes Verhalten zu belohnen, das kann auch durch verbales Loben erfolgen. Der Hund wird ja nicht in stundenweiser Arbeit in die gewünschte Position gelockt, sondern durch konsequentes Stehenbleiben lernt er, dass er mit Zerren nicht zum Ziel kommt. Und das ist doch genau das, was man erreichen möchte! Der Hund lernt also nicht diffus, sondern sehr klar und konkret, was wir von ihm wollen.

    Also: Was für Nachteile hat die Methode mit dem Stehenbleiben beim Ziehen / Loben bei durchhängender Leine gegenüber dem Rucken? Bzw umgekehrt, was macht den Leinenruck demgegenüber besser? Wenn man doch bei beidem keine Leckerchen braucht.

    LG, Caro

    Die Nachteile des konsequenten Stehenbleibens sind, dass man es in der Praxis fast nie wirklich konsequent durchführen kann - zumindest nicht, wenn man gelegentlich samt Hund zu einer bestimmten Zeit irgendwo sein muss. Ich habe viel Zeit für meinen Hund, aber nicht unendlich. Zudem besteht beim Stehenbleiben die Möglichkeit, dass der Hund einfach blockiert und sich gar nichts mehr bewegt. Chaoslaufen hält den Hund in Bewegung, aber er kommt nicht zu seinem Ziel. Und ja, es ist unangenehmer für ihn als sich 30 Minuten mit vollem Gewicht in die Leine zu hängen. Aber durch die Bewegung kommt die Leine immer wieder locker (aktiv wird gar nichts gemacht, man kann die Leine auch umbinden), und so hat der Hund recht oft die Chance, herauszufinden, was angenehmer ist. Zudem lernt er, dass er wirklich auf mich achten muss.

    Der Dauerzug beim Stehenbleiben kann sehr lange dauern und zur Gewöhnung führen. Ein absolut gleichmässiger Zug wird nicht mehr als Signal wahrgenommen, die Botschaft ist also unklar. Veränderungen eines Umweltreizes werden vom Nervensystem viel deutlicher wahrgenommen als ein Hintergrundrauschen.

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    Du stellst also Positive Bestärkung mit ewig diffus gleich ?
    Dann hast Du ganz einfach das Timing noch nicht richtig raus.

    Chrissie: seit wann ist denn ständiger Zug auf der Leine positive Bestärkung? :???: Was soll daran belohnend sein? Da geben dann die Leute aus Mitleid oft noch im völlig falschen Moment nach, und schon hat Hundi gelernt, dass es sich manchmal lohnt, zu ziehen! :o

    Auf die Gefahr hin, dass es wie Eigenlob klingt: mein Timing bei der Bestätigung ist sehr genau, das wurde mir schon von verschiedenen Seiten bestätigt. Mein Dank gilt den Vollblutpferden, die es mich gelehrt haben.