Beiträge von naijra

    Erst mal ist es richtig, dass Welpen nicht zu schnell wachsen sollten. Aaaber: schnell wachsen tun sie nicht vom Protein, sondern von der Energie, die im Futter steckt, also den Kalorien. Bei einem energiereichen Futter (und das sind die meisten, aber auch nicht alle Welpenfutter) darf man nicht soviel füttern wie von einem normalen Futter.

    Warum also Welpenfutter? Welpen brauchen pro kg Körpergewicht sowohl mehr Energie als auch mehr hochwertiges Protein als erwachsene Hunde. Damit sie auf die nötigen Proteinmengen kommen, muss man aber mehr füttern, wenn da nur 20% Protein drin ist. D.h., der Welpe bekommt sehr viele Kohlenhydrate zu fressen und wird oft auch mit hohen Gaben an unverdaulicher Rohfaser und Rohasche belastet(es gibt nur Protein, Fett oder KH als Hauptnährstoffe und proteinarme Futter sind extrem reich an KH und auch Asche). Darüber hinaus ist oft auch in Adultfuttern noch zuviel Kalzium. Nun füttert man da noch mehr als einem erwachsenen Hund von gleichem Gewicht, so besteht die Gefahr, dass der Welpe zuviel Kalzium erhält. Beim ausgewachsenen Hund ist das nicht so tragisch, der scheidet das Überflüssige einfach aus. Der Welpe kann das nicht, das wird zwangsweise eingebaut und kann zu Knochenschäden führen.

    Erhöhte Proteingaben wirken sich NICHT schädlich auf das Skelett aus, solange die Energiezufuhr eher knapp bleibt. Proteine und KH liefern ungefähr gleich viel Energie, es gibt also keinen Grund, stark KH-lastig zu füttern.

    Und von wegen natürlich: Wildcaniden haben in ihrer Diät normalerweise nicht die enormen Mengen an KH, die in fast allen Trofus enthalten sind. Das Absetzen der Welpen geschieht nach und nach, indem die Mutter ihnen etwas vorverdautes Fleisch hervorwürgt. Sie haben also nicht von anfang an dieselbe Diät wie die alten Tiere, und sie leben auch nicht unter denselben Bedingungen. Ein grosser Teil der Welpen überlebt das erste Jahr nicht - die Natur merzt aus, was sich nicht gut entwickelt oder einfach nur Pech hat. Früher wurde den Welpen massenweise Futterkalk ins normale Hundefutter geschüttet. Es gab auch dabei immer Tiere, die so mit einem gesunden Knochenbau gross wurden. Auf der Strecke blieben diejenigen, die genetisch weniger gut ausgestattet worden waren - man weiss heute, dass zuviel Kalzium schädlich ist.

    Langer Rede kurzer Sinn: es ist wichtiger, wie das Futter zusammengesetzt ist, als welche Etikette es trägt. Ein gutes Normalfutter dürfte besser sein als ein schlechtes Welpenfutter. Aber in den ersten Monaten würde ich kein normales Adultfutter füttern, weil ich absolut keinen Vorteil darin sehe.

    Zitat

    wegen des kotes:
    ist es nicht so: verwertet der hund das futter sehr gut, kommt "nur" noch wenig und das dann recht fest hinten raus = körper konnte vieles vom futter "gebrauchen".
    verwertet der hund das futter eher schlecht, wird viel mehr kot abgesetzt und die konsistenz lässt zu wünschen übrig (eher weich bis breiig)? = körper fand nicht viel "brauchbares" im futter und schmeisst den großen rest raus :???:

    Jein. Es gibt ein Optimum. Man könnte durch hochverdauliche Rationen das Futter extrem gut verwertbar machen (habe gelesen, dass es sowas in Holland gibt). dann setzt der Hund nur noch alle 2 bis 3 Tage wenig Kot ab. Genau das ist das Problem: höchstverdauliche Rationen (bspw. reines Muskelfleisch) haben keine Faserstoffe und bleiben daher tagelang im Dickdarm, wo von Bakterien noch die letzten Reste verwertet werden. Das Ergebnis ist eine ungünstige Darmflora in einem trägen Darm, und extrem wenig und extrem stinkender Kot.

    Wenn allerdings die halbe Ration hinten so raus kommt, wie sie vorne rein gegangen ist, ist das tatsächlich miserable Futterverwertung. Für die Festigkeit bzw. Weichheit gibt es auch verschiedene Ursachen. Je länger das Zeug im Dickdarm bleibt, umso mehr Wasser kann der Körper dem Kot wieder entziehen: der Kot wird fester. Ist der Darm sehr aktiv, wegen faserreicher Kost, viel Bewegung oder gar Durchfallerkrankung, so flutscht alles viel schneller durch und ist daher wässriger. Dies erklärt auch die Beobachtung, dass ein Hund auf einer Tageswanderung immer weichere Häufchen macht.

    Daneben gibt es aber noch spezielle Nahrungsbestandteile, die den Stuhl fester oder weicher machen. Am bekanntesten dürften da auf der einen Seite Rizinusöl, auf der andern Seite ein Riesenknochen sein.... ;)

    Terry, hast Du mein Posting gelesen? Nirgends habe ich von prophylaktischem Entwurmen gesprochen, im Gegenteil! Natürlich könnte sich der Hund am nächsten Tag wieder anstecken, das brauchst du mir nicht zu erklären. Aber dann treffen die neuen Würmer nicht als Verstärkung auf eine bestehende Population. Beim erwachsenen Hund vermehren sie sich normalerweise auch nicht so rasant, der Befall bleibt im Rahmen und eine jährliche oder halbjährliche Entwurmung genügt. Welpen und Junghunde sind stärker gefährdet, daher ist eine Entwurmung mit 6 Monaten sinnvoll. Die Entwurmung alle 3 Monate hatte ich nur im Hinblick auf Babies im Haushalt erwähnt.

    Wie *Sascha* bereits so ausführlich und sachlich erklärt hat, bedeutet die Tatsache, dass man nach einer Entwurmung keine adulten Würmer im Stuhl sieht nicht, dass der Hund keine hatte. Es heisst nur, dass der Befall noch nicht extrem war und die toten Würmer verdaut wurden.

    Ich war vorgestern an einem TA-Vortrag, und da kamen genau diese Fragen zur Sprache. Die Referentin hat auch erwähnt, dass in einer neueren Dissertation festgestellt wurde, dass die meisten Hunde Würmer haben - nur eben nicht viele, und daher sind die meisten Kotproben negativ. Wer lässt schon über einen Zeitraum von 2 Wochen jeden einzelnen Kot untersuchen? Dann könnte man von garantiert wurmfrei sprechen - aber schon am nächsten Tag könnte der Hund sich welche holen....

    Ich habe noch nie einen TA kennen gelernt, der behauptet hätte, Wurmkuren wirken vorbeugend gegen erneute Infektionen. Wenn Du solche kennst, darf tatsächlich an deren Fachwissen gezweifelt werden. Ansonsten habe ich eher die Erfahrung gemacht, dass TAs, die trendige Kundenwünsche ins Programm aufnehmen mit der fachlichen Diagnose dann daneben liegen.... :/

    Wie gesagt, die Kotuntersuchung ist leider sehr unzuverlässig. Man braucht mindestens fünf einzelne Proben und Untersuchungen, um halbwegs verlässliche Resultate zu erhalten. Hakenwürmer zeigen sich beispielsweise nur ganz selten im Kot. Habe da kürzlich von einem Fall gehört, wo der Hund Hakenwürmer hatte, aber trotzdem waren 22 Kotproben negativ! Erst in der 23igsten würden Würmer gefunden.....

    Es geht auch nicht um prophylaktisches Entwurmen, sondern darum, den Wurmbefall in gesundheitlich unbedenklichem Rahmen zu halten.

    Ich habe zwar noch nicht gefragt, aber ich bin ziemlich sicher, mein TA würde an 5 Kotuntersuchungen mehr verdienen als an einer Wurmkur, für die es noch nicht mal eine Konsultation braucht.

    Ach so, wenn es so arg war.... Dann scheint er doch mit irgendwas im MM nicht zurecht zu kommen. :/

    Das Einzige, was Rhians Verdauung erschüttert hat war ein Infekt vor 2 Monaten (war innert 3 Tagen weg) und das Superleckernassfutter vom Discounter, das ich als Jackpot für den Rückpfiff einsetzen wollte! Auch Rhians Vorgänger waren so - kann daher bei empfindlicher Verdauung nicht wirklich mitreden. ;)

    Zahnt er gerade? Da können sie schon mal mäklig werden. Es kann auch sein, dass die Menge einfach zu viel ist. Wieviel füttert ihr - wie auf der Packung angegeben? Das ist oft zu hoch angesetzt.

    Ich habe mich anfangs auch fast verrückt gemacht, weil Rhian mit 4 bis 7 Monaten so wenig Interesse am Futter hatte. Ich kannte das von den früheren Hunden nicht (Retriever-Staubsauger ;) ), aber mein TA meinte bloss, ich solle mir keine Sorgen machen, solange mein Hund nicht abnehme und munter und vital sei. Nach dem Zahnwechsel war die Futtermäkligkeit nicht mehr so arg; zum echt guten Fresser wurde sie erst mit der Hormonumstellung gegen die erste Läufigkeit hin.

    Natürlich kannst du auf ein anderes Futter wechseln, aber lass Dich nicht zum "Immer-was-Besseres-Anbieter" trainieren! =)

    Irgendwie entzieht sich mir der Sinn der Häufchenzählerei. :???: Ob Rhian ihren Kot auf einem Spaziergang in einem grossen oder zwei kleinen Häufchen absetzt, hängt eindeutug mit Zeitpunkt und Länge des Spaziergangs zusammen und dem Ausmass an Bewegung und Aufregung. Ich merke da keinen Unterschied zwischen den Futtersorten, die sie zum Frühstück kriegt.

    Lupovet werde ich aber auch mal ausprobieren, da ich im Sommer öfters in der Ostschweiz sein werde, wo es verkauft wird. Ohne Versandkosten ist der Preisunterschied dann nicht so extrem.

    Kann mich den andern nur anschliessen. Praktisch alle Welpen haben Würmer - auch von den erwachsenen Hunden haben die meisten einen (geringen) Wurmbefall. Rhian hat mir als Welpe die Spulwürmer erbrochen. :schockiert: Im Kot war dann nichts zu sehen - es kommt drauf an, ob das Wurmmittel die Würmer nur tötet oder auch auflöst.

    Für erwachsene Menschen ist die Ansteckungsgefahr sehr gering. Kleinkinder sind da eher gefährdet, da sollte man regelmässig entwurmen (den Hund ;).