Beiträge von naijra

    Die Züchterin hatte abgeraten, vor 6 Mon Dummy zu beginnen , keine abrupten Wechsel von Start und Stopp wegen der Gelenke. Also bleibt als Auslastung, Förder- und Forderung unser Alltag und die Schule. Er kann inzw neben Sitz und Platz Nein, Aus, Bleib, Steh, Schau, Komm

    Hoch, Runter,

    Das sind sehr viele Kommandos für einen so jungen Hund. Aber er scheint ja ein sehr unkomplizierter Geselle zu sein.

    Aber es gibt durchaus Junghund-geeignete Dinge abseits von Kommandos pauken und Alltag, die man als Auslastung machen kann. Gerade, wenn man später Richtung Dummy gehen will, bietet sich Nasenarbeit an. Ich mache mit meinem Jungspund spielerisch Feinsuche. Dabei lernt er, penibel und exakt zu suchen, was ihm später bei der Kleinen Suche zugute kommt.

    Ja, der Welpe bleibt dann ein kleines Bisschen länger. naijra Du hast das gemacht, wie läufts genau?

    Hä? Nein, habe ich nicht, Thema war genau anders, musste ihn früh holen wegen dem Fluggewicht. Die Schweiz macht ja auch von der Ausnahmeregelung Gebrauch. Aber die Züchterin verkauft regelmässig nach D, ist kein Problem. Die Welpen werden weiter sozialisiert und gefördert, zB im Nasengebrauch. Rhian habe ich mit 17 Wochen übernommen, der hätte nichts gefehlt zum Rettungshund.

    Aber Spinone sehe ich eh weniger als Rettungshund ausser als Trailer. Für Fläche dürften sie den schnelle Hunde gewohnten Trainern zu langsam sein, und für Trümmer sind sie zu gross und schwer.

    Die originale Fragestellung finde ich seltsam, denn sie betrifft zwei so extrem unterschiedliche Rassen, dass man vielleicht nochmal die eigenen Wünsche überdenken sollte. Will man DEN idealen Rettungshund? Oder den Hundetyp, der am besten zur Person passt und aus dem man das Beste herausholen kann? Soll der Hund überdies noch in einen normalen Alltag passen?

    Mein Labrador ist 7; mein English Springer Spaniel 3. Zum Zeitpunkt der Anschaffung wäre mein Labrador ca. 11 - 13 Jahre alt und mein Springer 7 - 9 Jahre alt.

    Zu dem Zeitplan möchte ich nur anmerken, dass der Schritt von 2 zu 3 Hunden ein ganz massiver ist, wenn die nicht einfach alle nur mitlaufen, sondern individuell gearbeitet werden. Auch wenn der älteste in Rente ist - ein alter, evt. chronisch kranker Hund hat ganz andere Ansprüche, die den Alltag oder auch die Arbeit mit den andern Hunden deutlich erschweren können.

    @Splitterherz Wenn er jetzt nur an der 3m Leine läuft, bekommt er dann anderweitig die Möglichkeit mal zu rennen und sich frei zu machen?

    Ich finde das immer ganz schwierig, wenn die Hunde so "ausgebremst" werden... meine Hündin hat in dem Alter gerne mal richtig Gas gegeben zwischendurch und durfte sich auch mal richtig strecken. Das geht ja weder an der Schlepp noch an der 3m Leine, deshalb frage ich.

    Klar, soll der Hund lernen sich runter zu fahren aber in dem Alter finde ich persönlich es auch irre wichtig, dass sie sich mal "frei laufen" können :ka:

    Wir haben aktuell überall Leinenpflicht hier. Abgesehen davon komplett ohne ist es mir wie gesagt im Moment einfach zu riskant weil ich auch meine Hand nichts ins Feuer lege, dass der Rückruf sitzt wenn Ablenkung ins Spiel kommt.
    Aber wir haben ein großes Grundstück und er darf auch im Garten toben und mal richtig fetzen.

    Also wenn ein Jungund einer so aktiven Rasse in dem Alter schon länger nur an der 3 m Leine ausgeführt wird, erstaunt es mich nicht, dass er heftigst in die Leine knallt. Selbst wenn ein grosses (wie grosses?) Grundstück vorhanden ist. Mein Weg wäre das nicht, aber wenn du von dem Weg überzeugt bist und ihr Fortschritte macht, ist das doch gut.

    Nicht jeder Weg passt für jedes Gespann.

    Das witzige hier ist ja, dass sie an der Schlepp kaum bis gar nicht reagiert und wenn überhaupt, lässt sie sich sofort umorientieren und runterfahren.. Angeleint können wir Wild einfach beobachten, ohne Geschrei, Gehüpfe oder sonst was. Nur das Energielevel von rennendem Wild auf nähere Distanz ist der Genickbruck schlechthin, das triggert sie wahnsinnig und ich habe keine Zeit zu reagieren. Der Hund ist da im Vorfeld nicht aufgekratzt, Wild war ja nicht direkt am Weg, sondern kommt aus dem Feld / Busch / Wald geschossen, demnach gibt es keine Fährte. Sie läuft quasi gemütlich vor sich hin, oder neben mir, liest Hundezeitung, wartet auf ein Lecker, oder wir interagieren anderweitig. Sie hat oder hatte auch nie das Befürfnis, eigenständig auf gut Glück in den Wald zu rennen oder überhaupt auf die Suche zu gehen. Und zack, Hase prescht an uns vorbei, Hund hinterher. Ende. Eine Minute später steht der Hund wieder neben mir, als wär nichts.

    Das nennt sich "leinenschlau" und ist das Resultat zunehmender Erfahrung und Differenzierung - der Hund weiss, wann es sich lohnt. Zusätzlich wirkt die physische Begrenzung durch die Leine nach passendem Training auf nicht wenige Hunde deutlich entspannender, als das ständige unter Kommando stehen, bei dem sie sich viel stärker und permanent auf den HF fokussieren müssen. Sogar mein Extremjäger entspannt bestens an der langen Leine, obwohl ich da in seiner Jugendzeit kaum mehr daran geglaubt habe, so persistent ist er mir mit gefühlt 100km/h in die Leine gedonnert - wieder und wieder und wieder. Ein direkt vor einer Nase hochflüchtig abspringendes Reh oder Kaninchen würde er aber doch kurz anjagen - dafür ist die Genetik zu stark.

    Ich würde das - aus rein praktischen, und nicht ideologischen Gründen - nicht als nur negativ sehen. Wenn die Schleppleine zum Entspannungssignal wird, ist das nicht nur für den Hund, sondern auch für den Halter äusserst wertvoll!

    ok, ich gebe mich geschlagen.

    Züchter müssen übertypisierte Hunde züchten, bleibt ihnen gar nichts anderes übrig.

    Wenn das so ist...

    Muss man das verstehen? :???: Wie kommst du darauf? :???:

    Sie müssen gar nichts. Sofern die Hunde die ZZL haben (was in vielen Vereinen keine Hexerei ist und keiner Übertypisierung bedarf), können sie nach ihrem persönlichen Gusto züchten. Sie müssen aber allenfalls auch an Leute verkaufen, die einfach einen Hund wollen, und nicht ein superspezielles Zuchtprodukt. Und müssen sich (zu nicht-Coronazeiten) mit regulären Preisen begnügen.

    Es gibt viele Käufer die weder Interesse an Show, noch an Arbeit, oder Zucht haben. Die Frage ist halt, wer diesen Markt bedienen möchte. Das ist der Knackpunkt, es gibt einen Markt, den seriöse Züchter nicht bedienen (wollen?).

    Dieser Markt wird zum einen von den Schwarzzüchtern und Vermehrern bedient. Und auch von den "seriösen Vermehrern", die zwar im Verein mit ZZL usw. züchten, aber einfach mal alle 2, 3 Jahre einen Wurf mit der Hündin produzieren - meist mit dem nächstbesten Rüden mit ZZL. Die züchten meist nur auf lieb und nett. Meine Rhian stammt aus so einer Zucht.

    Und dann gehen auch bei vielen Züchtern, die durchaus ein Zuchtziel haben (ob Show, Arbeit, gesunde wesensfeste Linien etc) die meisten Welpen an solche Käufer.

    Ich finde, die Liste von Vriff gibt das Kleinhundeproblem sehr gut wieder. Immer kleiner, plüschiger, süßer, pflegeintensiver.


    Woran liegt es?


    Die Ausstellungen mit Richtern, die solche Hunde besonders gut bewerten und standardgerechte ohne Übertreibungen abwerten.

    Die Züchterinnen, die die Hunde ausstellen und gewinnen möchten, und vielleicht solche Hunde auch hübsch finden.

    Der mangelnde Ausgleich durch fehlende Leistungs und Arbeitsprüfungen.

    Du hast die allerwichtigsten Treiber dieser Entwicklung vergessen: die Käufer, die genau das wollen! Den meisten sind Ausstellungserfolge absolut egal. Aber immer kleiner, plüschiger, kindlicher soll das Hundchen sein!

    Nein, hast du nicht - siehe meinen obigen Post. Ich weiss nicht, warum du das auf dich beziehst.

    Da sind wir uns weitgehend einig. Ausser dass ich dem HF nicht so pauschal wie du die Schuld durch Versäumnisse unterstellen möchte. Ausser man sieht den Ansatz "Alles ist verboten, was nicht explizit erlaubt wurde" als den einzig richtigen.

    Den Ansatz halte ich sogar für falsch.

    Wäre ein trauriges Leben, finde ich.

    Ich hab keinem pauschal etwas unterstellt. Wo hast du denn das jetzt wieder gelesen?

    Hier;

    Und wenn der Hund schreiend in der Leine hängt ist in meiner Welt und nach meiner Art zu arbeiten vorher definitiv so ziemlich alles versäumt worden.

    Der Hund tickt einmal aus und man hat ALLES falsch gemacht. Wenn das keine generalisierte Abwatsche ist, was dann?

    Genau das habe ich mich auch gefragt, als ich davon gelesen habe, einen hysterisch kreischenden, in der Leine stehehenden (hüpfenden?) Hund aversiv abzubrechen....

    Es gibt Grenzen bei dem, was ich aversiv zu tun bereit bin.

    Aber davon hat doch keiner - zumindest ich nicht - geredet.

    Nein, hast du nicht - siehe meinen obigen Post. Ich weiss nicht, warum du das auf dich beziehst.

    Und wenn der Hund schreiend in der Leine hängt ist in meiner Welt und nach meiner Art zu arbeiten vorher definitiv so ziemlich alles versäumt worden. Jedenfalls ist das nicht der Moment für eine Korrektur. Ich sag ja - die meisten Menschen fokussieren sich auf das Verhalten - damit hängen sie immer hinterher und sie sind zur Kontrolle gezwungen.

    Da sind wir uns weitgehend einig. Ausser dass ich dem HF nicht so pauschal wie du die Schuld durch Versäumnisse unterstellen möchte. Ausser man sieht den Ansatz "Alles ist verboten, was nicht explizit erlaubt wurde" als den einzig richtigen.