Beiträge von naijra

    Seit ich mich mit Herdenschutz beschäftige, entferne ich mich immer weiter von den Menschen, weil ich immer wieder denke "alter Falter", wie egomanisch kann man eigentlich NOCH sein, wenn Freizeitvergnügen höhere Priorität haben soll als Lawinenschutz, Deichschutz, Landwirtschaft, Natur- und Artenschutz und letztlich unser Überleben als Art. Wir fahren unseren Planeten mit unserer Rücksichtslosigkeit vor die Wand.

    Tja, so einfach ist es leider nicht. Zu Deichen kann ich nichts sagen, aber im Alpenraum ist es das Freizeitvergnügen, welches den Lawinenschutz und den ganzen Arten- und Naturschutz finanziert. Man könnte die ganze defizitäre Berglandwirtschaft nämlich auch einfach aufgeben, und nur noch die Fernstrassen schützen. Die Bergtäler würden sich entvölkern, die jahrhundertealte Kulturlandschaft verschwinden. Wie das dann aussieht, kann man sich im einzigen Schweizerischen Nationalpark ansehen: Wälder bis zur Baumgrenze, keine Alpen und keine Menschen mehr.

    Aber natürlich könnte der Staat so 2, 3 Alpendörfer samt zugehöriger Landwirtschaft als Freilichtmuseum erhalten und subventionieren. Da können dann die kontingentiertenTouris die Eingeborenen wie im Zoo bestaunen. Und die Grossmutter erklärt den Enkeln, dass zu ihrer Jugendzeit die Geisterdörfer auf dem Weg dahin noch richtig bewohnt waren, und die Leute da gelebt haben, mit Laden, Tankstelle und Internet, neben dem Geissen und Schafe hüten.

    Ich finde dieses Szenario so wenig erstrebenswert wie das, welches den Alpenraum als Spielplatz der Schickeria sieht.

    Auch wenn ich mich vielleicht in die Nesseln setze ... ich finde die Aufgabe einem Hund ein vernünftiges Steh beizubringen, welches für ein paar Ausstellungen langt, auch nicht so hoch komplex, dass ich dafür extra Training buchen würde.

    :ops:

    Bin ganz deiner Meinung. Ein Gruppen-Ringtraining zu besuchen halte ich hingegen für sinnvoll, dafür bin ich seinerzeit mit Splash auch etwas weiter gefahren. Besonders jetzt, wo man mit dem jungen Hund nicht einfach 1, 2 Ausstellungen mehr besuchen konnte zum lernen.

    Wegen dem Steh beibringen schleich ich schon länger um die Puppyculture Videos rum, mir gefällt die Vorgehensweise. Ich glaube, ich werde mir eins zum Stacking und eins zum Vortraben gönnen. Ist deutlich billiger als eine Privatstunde. ;) (bin ich blind? Wo ist denn der grüne Zwinkersmiley hin?)

    Da euer Hund so viel an der kurzen Leine zum Lösen geführt wird, ist ihm vermutlich nicht klar, wann lösen und schnüffeln und wann ordentlich Leine laufen angesagt ist. Oder verwendet ihr da Unterscheidungssignale wie zB Löserunden am Geschirr, Leinenführigkeit am Halsband?

    Die grosse Leinenrunde am Vormittag finde ich viel zu lang, soviel Konzentration hätte keiner meiner Junghunde aufgebracht, die hätten wie bekloppt in alle Richtungen gezogen. Wie lang ist denn eure Leine? Für Erlebnisspaziergänge im Wohnquartier bevorzuge ich eine 5 m Leine, die ich nach Bedarf länger oder kürzer fassen kann. Das nimmt viel Stress raus. Aber solche Runden dauern in der Regel nicht länger als 20 Minuten (mein Junior ist jetzt 1 Jahr alt), und finden nicht täglich statt. Zum angeleit lösen gehen nehme ich auch die 5 m Leine, allenfalls die 3 m, aber nicht kürzer.

    Ich habe in den vielen Jahren Hundehaltung ab und zu mal (vereinzelte bis wenige) Flöhe auf den Hunden gehabt, mal brachte ein Fundhund oder eine Pflegehund welche mit, manchmal wusste ich nicht woher es kam. Dann bekamen alle ein Mittel vom Tierarzt, die Decken in den Körbchen, meine Bettwäsche wurde heiß gewaschen. Mit einem Flohkamm habe ich draußen(!) nach lebenden Flöhen geschaut. Mehr nicht.
    Die Chemie auf den Hunden hat die Flöhe zuverlässig abgetötet. Und mal ein Flohbiss an einem selbst....naja, auch nicht schlimmer als ein Mückenstich.

    War bei mir genauso. Advantage drauf, nach 4 Wochen nochmals, Bettwäsche und Hundedecken ect. gewaschen, täglich gesaugt - das war's. die Biester verschwanden und kamen nicht wieder.

    Hunde, die auf Freiweiden arbeiten, sind für diesen Zweck ausgebildet - durch die Anwesenheit des Hirten lassen sich auch sich falsch verhaltende Wanderer handeln - Begleithunde haben meiner Meinung nach auf Vieh-Almen eh nix verloren.

    Was sind denn "Nicht-Vieh-Almen", und wie und wo findet man die? Oder wäre dein Ideal ein komplettes Betretungsverbot für "normale" Hundehalter im gesamten Alpen- und Voralpenraum?

    Klar ist nicht jede Alp immer bestossen, aber das heisst nicht, dass der ganze Wanderweg dahin frei von Viehweiden ist. Und nicht jede bestossene Alp hat Mutterkuhherden drauf. Die Berggebiete können ohne Tourismus grösstenteils nicht überleben, und Wanderer mit Hund stellen einen nicht zu vernachlässigenden Anteil. Es gibt keinen Grund, das Kind mit dem Bad auszuschütten und ein generelles Hundeverbot auszusprechen. Ich war mit Hund schon auf mancher bestossener Alp und habe keinen Viehschwanz gesehen! Die Karte mit den aktuellen Standorten der HSH-geschützten Herden ist super und wichtig, damit kann man als HH planen.

    Die Karte zeigt übrigens auch auf, wo das mit den freilaufenden HSH gut funktioniert. Die Wandertouristen-Hotspots sind da nicht dabei, das sind eher abgelegene, unpopuläre Gebiete. Aber auch die Alpen ob Grindelwald, Zermatt, St. Moritz usw. müssen beweidet werden um eine Vergandung zu verhindern. Und das geht nicht ohne Bestandesregulierung, bzw. weitgehend wolfsfreie Zonen.

    Das Zwärgli war am Donnerstag beim Ringtraining. Zum erstenmal. Und ist erwartungsgemäss ziemlich durchgeknallt. Alle die Hunde, zu denen er nicht hin durfte! Zeitweise hatte ich einen irren hüpfbeissenden Gummiball an der Leine..... :ugly:

    Aaber, bis zum Ende haben wir es tatsächlich geschafft, dass er mehr als drei Schritte vortraben konnte, ohne in die Luft zu gehen! :bindafür: Am Stellen haben wir noch kaum was gemacht, wenn er was anglotzt, stellt er sich frei ganz gut. Von Hand stellen geht gar nicht; er hatte eben erst einen Hotspot an der Rute und dreht sich sofort um, wenn man ihn hinten anfasst. Da muss ich ihn ganz kleinschrittig desensibilisieren.

    In einem Monat ist ein weiteres Training, hoffe, dass wir bis dahin Fortschritte machen. Bin noch am überlegen, an welchem der 3 Tage CACIB Fehraltdorf ich melden soll. Eine Woche darauf ist dann schon die Jubiläums-Clubshow, um die es mir eigentlich geht.