Ich bin etwas überrascht von manchen Aussagen, die hier getroffen werden.
Ich habe wirklich angst vor Katzen und brech jedes mal in schweiß aus, wenn sich mir eine Katze nähert.
Durch Freigängerkatzen werde ich sogar in meiner private Umgebung (Garten) eingeschränkt. Wir wollten uns im Garten eine Ecke einrichten, mit Feuerstelle, wo ich barfuß laufen kann. Da bleibt eigentlich nur Sand als vernünftige alternative. Da ich aber kein großes Katzenklo im Garten haben will, geht das nicht und ich kann auf meinem eigenen Grundstück nicht mal ohne Schuhe raus.
Ich darf auch immer mal wieder tote Mäuse aus der unmittelbaren Nähe der Haustüre entfernen. Und auch das finde ich jedes mal furchtbar. Ich habe lange Jahre Mäuse als Haustiere gehabt.
Warum ist das so? weil Katzenhalter die Freigänger haben, ihren Katzen ein möglich artgerechtes Leben ermöglichen wollen. Und das kann ich verstehen. auch wenn es mich und mit Sicherheit auch viele andere Menschen, sehr einschränkt.
Die Mutter der TS wollte ihrem Jagdhund doch auch nur ein, so weit es eben machbar ist, artgerechtes Leben ermöglichen. Sie hat ihren Hund in einer Wohngegend abgeleint, weil sie weiß, das ihr Hund Bieber jagt. Bieber halten sich selten in Wohngebieten auf. Und der Hund ist noch nie einer Katze hinter her. Wie viele von euch, lassen ihren Hund ohne Leine in Wohngebieten laufen? Weil eure Hunde noch nie hinter einer Katze, Fahrradfahrer, Jogger, oder Kindern auf Rollern hinterher gelaufen ist, oder?
Es heißt immer, das Katzen eigen sind. Aber das ist JEDES Lebewesen. Eben auch Hunde. Und es kann IMMER passieren (warum auch immer), das ein unangeleinter Hund einem anderen Lebewesen hinterher rennt. Das ist nun mal in JEDEM Hund vertreten.
Da wir HH nun mal, im Gegensatz zu den Katzenhaltern, unsere Tiere jederzeit im Griff haben müssen, ist es eigentlich von jedem HH unverantwortlich, wenn er seinen Hund in einem nicht eingezäunten Gebiet ableint.
Wer jetzt behauptet, das sein Hund niemals jagen geht, immer perfekt hört, etc. dem glaub ich nicht aufs wort und der zählt für mich eben auch zu unverantwortungsvollen haltern. Denn keiner steckt im kopf seines tieres drinnen und es kann wirklich immer etwas passieren.
Wie eben hier. Hier ist wirklich etwas furchtbares passiert. und das streitet weder der TS noch dessen Mutter ab. Noch hat einer von denen behauptet, das sie weiter machen wie bisher. Der Hund wird nun auch im Wohngebiet an der Leine gehalten. In dem Fall kommt die EInsicht leider etwas zu spät.
Die Frage, wie man der Behörde den Vorfall am besten schildert, um die Konsequenzen so "gering wie möglich" zu halten, sollte doch eigentlich jeder nachvollziehen können.
In so einer Schocksituation würde ich nicht mehr klar denken können. Ich hätte angst, das mir mein Hund weggenommen, oder eingeschläfert wird.
Mit Leine und Maulkorb kann jeder leben. und so wie ich die Kommentare des TS verstanden habe, haben sie auch nichts dagegen, wenn das die Konsequenzen werden.
So und nun noch zu etwas anderem. Wenn die HHin den Vorfall der Hundehalterhaftpflicht gemeldet hat (dafür hat man die ja immerhin) ist sowohl der Hund, wie auch die Katze "Schuld" an diesem Vorfall. Das nennt man Tiergefahr.
in dem fall trägt die HH 75% der Schuld, der Katzenhalter 25%. Warum? Weil der Hund nicht losgelaufen wäre, ohne das die Katze da gewesen ist.
Wäre die Katze ein unangeleinter Hund würde die Schuld gleichmäßig verteilt werden. bei einem angeleinten Hund bleibt es bei der gleichen Verteilung wie bei der Katze.
Würde ein Tier auf den Arm genommen werden, sieht das dann auch ganz anders aus. Die "Schäden" die an dem Menschen entstehen, die das Tier auf dem Arm hat, bekommt 100% Schuld an den eigenen Schäden und 75% Schuld an den Schäden der Tiere. und nur 25% gehen an den HH mit dem abgeleinten Hund.
Und jede Versicherung würde für seinen eigenen Kunden vor Gericht gehen und diesen vertreten, wenn die gegnerische Versicherung (oder deren Halter) anderer "Meinung" ist.
Von daher stellt sich die Frage der Schuld doch eigentlich nicht. Die HHin hat sehr fahrlässig gehandelt (wie viele andere HH es nun mal auch machen). Der Katzenhalter aber eben zum Teil auch, da er keinen Stubentieger hat und mit dieser "Gefahr" tatsächlich leben muss.
Das dies nicht "gerecht" gegenüber dem Katzenhalter ist, ist klar. Er hat ein Familienmitglied verloren, war selber auch noch Zeuge und dann noch nicht mal ein Auto, mit dem man eher rechnet wie durch einen Hund. Aber emotionslos gesehen ist genau das fakt.
Dafür wird es sicher Unverständnis und böse Kommentare geben. Aber in unserem Staat geht es leider nicht immer "Gerecht" zu.