Beiträge von Iluri

    Es ist wohl nicht ganz das gleiche. Man findet bei den kurzbeinigen Rassen meistens eine doppelte Kopie von einem Gen das FGF4 (fibroblast growth factor 4) heißt.

    Das kommt bei manchen Rassen auf Chromosom 12 vor, bei manchen auf Chromosom 18 ( zB bei Westie und Cairn), und bei den ganz besonders kurzbeinigen (Dackel, Corgie, Basset etc) auf beiden.


    Bei den "Dextern": ich geh mich schämen, ich verwechsel den Namen jedes verdammte Mal mit den Belgiern, frag nicht warum es klingt ja nichtmal ähnlich. Dexter sind zwar eine Zwergrasse, aber Mwn nicht überproportional häufig von Problemen dadurch betroffen. Die Weißblauen Belgier haben eine Mutation die die Menge an Muskelmasse massiv erhöht und sind dadurch stark eingeschränkt. Kaiserschnitte sind zB die Regel.

    Den Blog dogcolourgenetics.uk und die Seite von Sheila Schmutz finde ich sehr empfehlenswert.

    Ein richtig ausführliches und gutes Buch dass sich nur damit beschäftigt kenne ich tatsächlich nicht, heißt aber nix weil ich versuche keine Bücher zu kaufen wenn das Wissen auch online erhältlich ist.

    Ich rufe mal bad_angel

    Ich musste aber noch nie beim Gyn eine Urinprobe abgeben.

    Nein, das waren wohl keine Geschwister (waren aus 2. Hand, also nicht 100%). Zumindest zwei aber von der Farbe her definitiv nicht. Waren zwei Mädels und ein Kerl, und von Anfang an so. Bei meinem Bruder waren sie dann noch zwischen 2 und 2 1/2 Jahren, also noch recht jung beim Einzug.

    Kann gut sein dass ich da einfach nicht auf dem aktuellen Stand bin, aber zumindest die (nicht aussagekräftige) "Stichprobe" bei meinem Bruder fand ich schon ziemlich auffällig im Vergleich zu eigentlich allen anderen. Muss mal nachlesen gehen, vllt gibt es ja aktuelle Untersuchungen =)

    Dumbo Ratten

    Ich möchte kurz hier anmerken, dass es keine wirklichen Anhaltspunkte gibt, dass Dumboratten an irgendwelchen Einschränkungen leiden. Ich habe auch noch nie von einem solchen Fall persönlich etwas mitbekommen, bei dutzenden Bekanntschaften, die jeweils mindestens ein Rudel in Mindestgröße hatten, viele deutlich mehr.

    Ich lasse mich natürlich gerne eines besseren belehren.

    Mein Stand des Wissens ist dass sie Gleichgewichtsprobleme haben, und das bis jetzt nicht widerlegt werden konnte. Bei denen die mein Bruder hatte war auch sehr auffällig dass die drei Dumbos im Vergleich zu den anderen kaum geklettert sind und generell auffällig ruhig waren.

    Ratten sind aber tatsächlich nicht mein Spezialgebiet.

    Ja, ich weiß, dass es die gibt (wäre auch traurig, wenn nicht), aber wenn man nah dran ist, ist es doch noch Mal was anderes, als wenn man "nur davon liest".

    "Die Gelenke deformieren und tun dann weh" liest sich anders, wenn man dazu Livebilder im Kopf hat, wie die Katze sich durchs Behandlungszimmer schleppt und keinen Schritt mehr gehen kann, ohne vor Schmerzen zu stöhnen und zu humpeln.

    Das ist absolut richtig, ja. Bei manchen Problematiken wird einem das tatsächliche Ausmaß erst im Live Umgang vollends bewusst.

    Ich bin einfach nur noch müde und unglaublich wütend.

    corrier

    Es gibt bei praktisch allen domestizierten Tierarten Qualzuchten.

    Seien es Powderpuff Wellensittiche, taube weiße Katzen oder die diversen Fellabnormalitäten, Hühner die durch ihre Federkronen blind werden oder sich durch ihr eigenes Brustmuskulaturwachstum erdrückt werden, Schweine die erwachsen aufgrund des Gewichts kaum mehr lebensfähig sind, reihenweise an Stress sterben oder die verkrüppelten Minis, Dexter Rinder und die krassesten Milchkuh Typen, Nackte Meerschweinchen, Dumbo Ratten, Mini Miniature Horses oder PSSM Halter Quarter, Goldfische die vollkommen verkrüppelte Wirbelsäulen, überlange Flossen und extrem vergrößerte "Augensäcke" haben, Tauben die nicht mehr fressen können durch verkümmerte Schnäbel oder nicht mehr flugfähig sind wegen angezüchteter Gleichgewichtsstörungen. Und so weiter und so fort...

    Es ist einfach nur zum schreien und eine unglaubliche Schande.

    Ich kann es mir definitiv nicht zurechtbiegen Hunde aus Praktikabilitätsgründen körperliche Behinderungen anzuzüchten. Und ich kann auch nicht erkennen warum es für den Hund weniger frustig sein sollte einfach gar nicht erst schneller laufen zu können.

    Aber ab wann ist etwas eine körperliche Behinderung? Ist mein Hund jetzt eingeschränkt, weil er nicht so schnell wie ein Whippet laufen kann? Bedeutet das Frust für ihn? Ich denke nicht. Er hat aber auch keine Whippetfreunde, sonst sähe das vielleicht anders aus.

    Wenn ich jetzt einen niederläufigen immer mit "normalen" Hunden laufen lasse und er nicht hinterherkommt, ja, dann macht das Frust. Bin mir aber recht sicher, dass der einzelne "normale" in der Gruppe der niederläufigen am meisten Frust schieben würde, wenn er nicht darf wie er kann. Ob was Frust auslöst oder nicht, ist mMn vor allem kontextabhängig.

    Ich bin auch immer für Funktionalität, aber das heißt nicht zwangsläufig höher, schneller, weiter.

    Ich bin aber definitiv gegen Merkmale, die gesundheitliche Beschwerden erhöhen. Also erhöhtes Arthrose-, Bandscheibenvorfallrisiko ist für mich ein wichtiges Argument. "Der Hund ist langsamer als andere Hunde" eben nur bedingt.

    Verstehe ich, und finde ich auch super schwierig abzugrenzen. Das langsamer sein per se wäre für mich auch kein Problem. Der Grund dafür schon.

    Die Mutation die die extreme Kurzbeinigkeit auslöst verursacht auch grundsätzlich ein höheres Risiko für BSVs, Arthrosen und andere Skelettprobleme durch das gestörte Knochenwachstum. Nicht mal durch die ungünstige Mechanik die bei der Körperform entsteht, sondern schon von Anfang an. Deswegen ist das für mich definitiv immer ein Schaden für den Hund. Wäre es auch wenn der genauso schnell laufen könnte wie die anderen.