Oskarlino : Freut mich, dass es dir auch so gut gefallen hat.
Beiträge von Marabea
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Stachelschnecke : Da er nicht im Thriller–Genre unterwegs war.
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Ein neuer Fitzek: „Der erste letzte Tag“ - wobei „neu“ meint, dass er eine andere Seite zeigen wollte, was laut Nachwort im Pandemie-Jahr 2020, als wir in einem „Real-Time-Thriller“ (so der Autor) lebten, durchaus verständlich ist. Keine Leichen, dafür ein Roadtrip zweier sehr unterschiedlicher Personen und gaaaanz viel Humor. Livius Reimer (32) will nach einem Verlagsbesuch, bei dem er seinen Ratgeber für sein ungeborenes Kind angepriesen hat, nun die Rettung seiner Ehe in Angriff nehmen. Mit Lea (21) muss er sich den Mietwagen teilen, da der Flug nach Berlin gecancelt wurde.Auf dem langem Weg von München in die Landeshauptstadt plaudern sie über dies und das, verabreden dann das Experiment, einen/diesen Tag so zu leben, als sei es ihr letzter. Der Klappentext spricht von „schicksalhafter Mitfahrgelegenheit“ und einem „Selbstversuch der besonderen Art“. Ein „Roadtrip voller Komik, Dramatik …“
Nun ja, bei jedem Schlagabtausch folgen Witz, spritzige Bemerkungen und Plattitüden in raschem Tempo aufeinander. Sogar die Gedanken sind total lustig (Vorsicht: Ironie). Beispiel: „Lea starrte mich an, als hätte ich sie gerade gefragt, ob sie mal kurz das Lenkrad halten könnte, weil es mal wieder an der Zeit wäre, meinen Anus mit Hämorrhoiden-Creme einzureiben.“ Tja, meine Sorte von Humor ist das nicht.
Was die beiden dann so alles unternehmen, weckte nur ein müdes Lächeln bei mir.
Ich gebe zu: Zweimal habe ich ordentlich gelacht. Wo, wird nicht verraten. Aber das gilt auf 263 Seiten. Im Schlussteil wird Herrn Fitzeks Geschichte erst wieder ernster, dann wird es makaber und schließlich absurd mMn.
Fazit: Schuster/Autor bleib bei deinen/m Leisten/Genre. S. Fitzek, immerhin über 50, übertreibt es mit der betont jugendlichen Sprache und Gedankenwelt und dem unreflektierten Aktionismus. Ich frage mich, für welche Zielgruppe er das Buch schrieb. Aber gut: Ist Unterhaltung. Nicht für jede/n.
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Ich habe im Januar so einiges geschafft:
6. Lies ein Buch mit einer Landschaft auf dem Cover …:
Sven Koch: Dünenfluch (Note: 1,5)
9. Lies ein Buch, in dem eine Gruppe im Fokus steht:
John Katzenbach: Die Komplizen (2)
19. Lies ein Buch eines Autors, der im selben Monat Geburtstag …:
Sebastian Fitzek: Der erste letzte Tag. Kein Thriller (3)
23. Lies ein Buch, das einen Namen im Titel hat:
Susanne Abel: Was ich nie gesagt habe. Gretchens Schicksalsfamilie (1,5)
39. Lies ein Buch, in dem jemand etwas anderes ist …:
Chris Whitaker: Was auf das Ende folgt (2)
42. Lies ein Buch, das von mehreren Autoren geschrieben wurde:
F. Schwieker/M. Tsokos: Der 13. Mann (2,5)
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Mein Lesegeschmack hat sich in den letzten Jahren teilweise geändert: Viele Thriller- und Krimiserien, von denen ich früher jedes Buch gekauft habe, sind uninteressant geworden. Das gilt auch für die Werke von Fitzek.
Danke für die Empfehlung eines „Nicht-Thrillers“ von ihm. Habe ich gleich gekauft.
Seitdem ich selbst schreibe, bin ich noch kritischer geworden: Klischees mag ich nicht, zu viele Zufälle oder eine zu rasche Entwicklung der Hauptpersonen ebenfalls nicht. Allzu künstliche Dialoge nerven und dass Protagonisten scheinbar weder essen noch schlafen, keine Pause brauchen, immer über den Fall reden und nie aufs Klo müssen ebenfalls. Vielleicht kommt rüber, was ich meine.
Vor Kurzem habe ich Lucinda Rileys Bestseller „Der Lavendelgarten“ erneut gelesen und fand es nur noch „ausreichend“. Vieles hat mich nicht überzeugt. Ihre 7-Schwestern-Serie war für mich mal nette Unterhaltung, dann habe ich jeden Band einmal gelesen, war enttäuscht davon und habe ihn gleich wieder verkauft.
Was geblieben ist, ist meine Aversion gegen Fantasy und Sciencefictionromane. Aber auch Brandon Sanderson bekam eine Chance und einige Dystopien - beides war ein schöner Ausflug in ein mir fremdes Genre, mehr nicht.
Auch Thriller, die jedes Detail der Folter und Tötung eines Opfers erwähnen, habe ich aussortiert. Die Realität bietet genug Grausamkeiten, Gräuel und Perversionen, darüber muss ich nicht noch etwas lesen.
Durch die Challenges und die Empfehlungen hier im DF habe ich viele neue Autoren entdeckt. Auch wenn ich hier wenig aktiv bin, so informiere ich mich über die Bücher, die einzelne User gut finden, und kaufe oft die empfohlenen Werke. Ein Hundeforum, das zur Lektüreberatung dient - unter anderem. Super!
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"Jörg Grünwald stützte sich so ungeschickt auf dem wackeligen Holztisch ab, dass dieser beinahe umgekippt wäre. Solange er gesessen hatte, hatte er die Wirkung des Alkohols kaum gespürt. Doch beim Aufstehen machte sich jedes einzelne der fünf Biere deutlich bemerkbar. Dass er weder das Gleichgewicht verloren noch den Tisch umgerissen hatte, grenzte an ein Wunder."
Schwiecker/Tsokos: Der 13. Mann
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Oh, danke Monstertier. Ich hatte eine andere Regelung in Erinnerung. Vielleicht bei einer früheren Challenge.
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Es war doch so, dass wir das erste Buch schon jetzt anfangen konnten, oder?
Ich freu mich auf den offiziellen Start. Ob ich mich auf 2023 freuen kann, ist fraglich. Zu viele persönliche und (welt-)politische Baustellen - da ist es mit „positivem Denken“ nicht getan. Aber das Lesen (und Schreiben) schenkt auf jeden Fall Freude.
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Stachelschnecke : Die Grundidee hat mir nicht gefallen: Es gibt keinen Ort zwischen Raum und Zeit, wo es möglich ist, in frühere Lebensphasen zurückzukommen und neue Entscheidungen zu treffen. Was ich einmal gelebt und durchlebt/durchlitten/„durchfreut“ habe, ist Vergangenheit. Unabänderlich. Alle Konsequenzen daraus sind zu tragen. Natürlich ist die Frage „Was wäre wenn …?“ spannend, aber zu hypothetisch. Die Umstände von damals sind nicht wiederholbar, nicht veränderbar, die Menschen von damals haben sich weiterentwickelt oder sind gar tot. Das versucht Haig auch zu zeigen, aber die kurzen Rückblenden sind oberflächlich und nicht überzeugend. Die Diskussionen zwischen der Protagonistin und der „Bibliothekarin“ sind platt. Zu rasch gleitet Nora in ein Leben hinein und wieder heraus, wenn es anders ist, als sie sich gewünscht hätte. Die Personen, die sie darin trifft, sind nur Statisten. Selbst als sie einmal länger bleibt in einem Leben, das es für sie nicht gegeben hat - und nie geben wird.
Es ist nur ein Roman, Fiktion oder Science fiction - schon klar. Aber in diesem einen Leben, das uns geschenkt wurde, gilt es mE sich klar zu sein, welche Verantwortung ich im Hier und Jetzt habe. Das ganze Reflektieren „Hätte ich das und das anders gemacht/gelebt oder entschieden, was würde …?“ tut mir zumindest nicht gut. Bewusst und verantwortlich zu leben, mich selbst und meine Endlichkeit zu akzeptieren ist ein besseres Lebensmotto. Ja, es ist Unterhaltungsliteratur, aber dieses Buch hat mir nicht viel gegeben. Die ernste Frage: Hat mein Leben einen Sinn? Lohnt es sich zu leben bzw. am Leben zu bleiben? wird gestreift, aber durch diese erfundenen Neuanfänge nicht geklärt. Ob ich in einem fremden Leben mit anderer Identität glücklich geworden wäre, ist müßig zu fragen. Ich habe keine Möglichkeit, das herauszufinden. Kann nicht andere Lebensentwürfe noch einmal ausprobieren.
Es ist ein Märchen moderner Art, das eine Ursehnsucht antriggert, und deshalb wohl auch erfolgreich war. „Zauberhaft“ fanden es viele Rezensenten. Mich hat es nicht erreicht und wurde daher gleich wieder verkauft.
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Meine Lesejahr 2022 hat einige positive Entdeckungen mit sich gebracht. Ich folge mal Estandia und verwende Sterne zur Bewertung:
5 Sterne:
Sven Koch: Totenmond
Antonio Iturbe: Die Bibliothekarin von Auschwitz
Marie-Sabine Roger: Das Labyrinth der Wörter
Ewald Arens: Alte Sorten
Goldie Goldbloom: Eine ganze Welt
Erich Maria Remarque: Der Weg zurück
Anja Jonuleit: Das Nachtfräuleinspiel
Sven Koch: Dünentod
4 Sterne:
C.J. Tudor: Der Kreidemann
Gyde Callesen: Angst hat die Quersumme 5
Jasmin Schreiber: Marianengraben
Vincent Kliesch: Auris
Matt Haig: Ich und die Menschen
Matthias Lohre: Das Erbe der Kriegsenkel
Marcia Zuckermann: Mischpoke!
Michael Tsokos: Der Totenleser
Emma Donoghue: Das Wunder
Brandon Sanderson: Kinder des Nebels. Die Nebelgeborenen 1
Andreas Pflüger: Ritchie Girl
Shipa Somaya Gowda: Geheime Tochter
Sven Koch: Dünengrab
3 Sterne:
Sven Koch: Dünenkiller
Matt Haig: Die Mitternachtsbibliothek
Carsten Henn: Der Geschichtenbäcker
Romy Hausmann: Marta schläft
Hans Bankl: Im Rücken steckt das Messer.
Anne Gesthuyen: Sei mir ein Vater
Anne Tyler: Der leuchtend blaue Faden
Anne Bandel: Von oben fällt man tiefer
F. Schwieker/M. Tsokos: Die 7. Zeugin
2 Sterne:
Wolfgang Herrndorf: Tschick
Hermann Hesse: Der Steppenwolf
Lucinda Riley: Der Lavendelgarten