Beiträge von Marabea

    Ich habe gerade den ersten Band des „Donnerstagsmordclubs“ von Richard Osman beendet und kann nur ein durchwachsenes Feedback abgeben. Ob der Inhalt „das Zwerchfell reizt“ und „britischer Humor vom Feinsten ist“ (so die Werbung), hängt wohl mit dem individuellen Sinn für Humor zusammen - oder ob man Brite ist.

    Sicherlich hat der Autor die vier Protagonisten zwischen 75 und 80 detailliert geschildert, sodass der Leser die älteren Herrschaften, die eigentlich ungelöste Mordfälle aufrollen und mit Begeisterung auch aktuelle Fälle lösen wollen, lebhaft vor Augen hat. Der Mordclub, eine der vielen Aktivitäten in der noblen Seniorenresidenz, ist eine verschworene Gemeinschaft dieser zurzeit vier Personen, die alle schlauer sind als die Kriminalpolizei, eigenmächtig Ermittlungen durchführen, sich Zugang zu internen Akten verschaffen können, Verdächtige aufspüren und befragen usw.

    Ich persönlich mag solche Bücher nicht, in denen die eigentlichen Ermittler eine „lange Leitung haben“, zu sehr von Privatproblemen absorbiert werden oder gar unfähig sind.

    Immerhin arbeiten die vier Senioren irgendwann doch mit der Kripo zusammen, scheinen aber immer einige Schritte voraus zu sein und kennen den/die Täter längst, wenn die Polizisten noch mitten in den Ermittlungen sind.

    Tja, für mich eher durchschnittliches Werk, das durchaus hin und wieder schmunzeln lässt (auch Nichtbriten wohl), aber mich nicht anregt, mir alle Bände der Serie zuzulegen.

    Nesa8486: Wenn du in einer Kategorie ein W-Fragewort im Titel erwartest, so geht es nicht um Auslegungen und „Aspekte“, sondern um elementare Kenntnisse der deutschen Sprache. Daher noch einmal:

    „Was“ ist ein Interrogativpronomen (Fragefürwort), das ein Subjekt oder direktes Objekt im Satz ersetzt bzw. ein Nomen begleitet:

    Was ist das? Was hast du geschrieben? Was für ein Hund ist das?

    Ganz banal zu erkennen am Fragezeichen am Satzende.

    So ein Covertitel ist gefordert.


    Ein Covertitel wie „Was er noch sagen wollte“ bzw. „Was sie noch wissen wollten“ entspricht nicht den Anforderungen, da darin das „was“ ein Relativpronomen ist - wie schon ausgeführt.

    Es geht also nicht darum, was du gelten lassen kannst, sondern darum, ob du deine eigene Vorgabe für nichtig erklärst oder nicht.

    @Langstrumpf hat sehr wohl das Recht, ihre Meinung in diesem Thread zu sagen und zu hinterfragen, warum Menschen Bücher und Filme mit grausamen, menschenverachtenden, perversen Folter- und Tötungsmethoden gern lesen bzw. ansehen oder gar empfehlen. Warum sie dies mit Vergnügen lesen/betrachten oder aus welchen sonstigen Motiven diese Art von Literatur/Medien bevorzugen, kann man ebenso erfragen oder kritisieren wie eine andere Präferenz eines Genres.

    Angesichts jenes brutalen Krieges gar nicht so weit weg, in dem das in jenen Büchern/Filmen Beschriebene Realität ist, ist eine derartige Vorliebe für Gewalt und Mord auch für mich weder nachvollziehbar noch akzeptabel.


    Das Problem der Verrohung könnten Polizei, Justiz, Einsatzkräfte, Schulen etc. differenziert und anhand vieler Alltagsbeispiele darlegen und die Ergebnisse der Ursachenforschung kann jeder Interessierte leicht nachlesen. Es ist unwissenschaftlich und naiv zu glauben, dass das, was ich konsumiere, keinerlei Folgen auf mich hat.

    Ja, auch ich bin noch dabei und habe einiges schon geschafft. Wirkliche Flops waren nicht darunter, auch nur zweimal Note Ausreichend. Bisher. Besonderes Kopfzerbrechen macht mir Kategorie 26 (Titel senkrecht auf dem Cover) ...


    Ich lese gerade ein bewegendes und sehr zu empfehlendes Buch: Jennifer Teege: Amon - Mein Großvater hätte mich erschossen. Mit 38 Jahren fällt Jennifer Teege in einer Bücherei ein Buch in die Hand, das ihr Leben auf den Kopf stellt und sie in eine tiefe Krise führt. Sie erfährt, dass sie die Enkelin eines Massenmörders ist, des KZ-Kommandanten Amon Göth, der im KZ Paszow sich als „Gott“ aufspielt (Selbstbetitelung in einer seiner Reden) und wahllos und willkürlich tötet. Aus dem Film „Schindlers Liste“ ist er sicherlich vielen ein Begriff. Sie, der „Bastard“, ein dunkelhäutiges Mädchen, hätte vermutlich die NS-Zeit, wäre sie dann geboren worden, nicht überlebt. Aber wie soll sie nun als erwachsene Frau mit diesem Wissen um ihre Herkunftsfamilie umgehen? Ist durch die Blutsverwandtschaft eine wie immer geartete Verbindung zu dem skrupellosen Täter gegeben, d.h. ist etwas von Amon Göth auch in ihr? Wie und wann nimmt sie Kontakt zu ihrer Mutter auf, die sie mit wenigen Wochen in ein katholisches Kinderheim abgeschoben hat, von wo aus sie später adoptiert wurde? Offenbart sie sich ihren israelischen Freundinnen? Fragen über Fragen.

    Sehr ehrlich geschrieben, mit Sachinformationen durch ihre Co-Autorin. Die Tragik der Kinder und Enkel von Nazi-Tätern wird exzellent dargelegt.