@milaundgino: ???
Das bedeutet: Der Begriff Welpenschule ist dahingehend definiert, dass an dem Kurs eben nur Hunde teilnehmen, die vom Alter her die Bezeichnung "Welpen" rechtfertigen.
Beiträge von Marabea
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@gorgeous2000: Danke für die ausführliche Antwort. Der Welpe ist jetzt 18 Wochen alt und es ist m.E. Zeit für Hundebegegnungen. Diese gibt es nur in der Welpenschule im Freilauf, aber dort geht sie recht ruppig mit den anderen Welpen um, so dass wir sie manchmal wieder anleinen mussten, da sie die Warnsignale anderer Welpen nicht respektierte - die dann aber zugebissen hätten.
Sonst kennt sie nur einige Nachbarschaftshunde, die wenig Lust auf Welpenspiele haben. Darunter ist auch ein Tierheimhund, der sie ebenfalls deutlich warnte, als sie nicht aufhörte mit dem Schnappen, so dass wir die Tiere wieder anleinen und trennen mussten.
Leider bin auch ich nicht entspannt bei Hundebegegnungen, da unser letzter Hund, eine kastrierte Kangal-Mix-Hündin stets aggressiv auf andere Hündinnen losgehen wollte, um diese zu unterwerfen und es nicht einfach war, 35 Kilo geballte Kraft zurückzuhalten. Somit war mein Ziel immer, anderen Hunden auszuweichen.
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Liebes DF,
habe zur Thematik Hundebegegnungen schon im Forum etwas herumgelesen, aber zur Situation eines Welpen nichts gefunden. Ich möchte von Anfang an mit meinem Welpen richtig trainieren, wie mit Hundebegegnungen, bei denen beide Seiten angeleint sind, umzugehen ist. Ziel ist dabei, mit dem Hund zügig und möglichst entspannt an anderen Hunden vorbeizugehen.Folgende Probleme ergaben sich bisher:
Wenn meine Kleine schon aus einiger Entfernung einen großen - vor allem schwarzen - Hund sieht, dann erstarrt sie, weicht an den Rand des Weges aus und setzt bzw. legt sich dort hin. Ich lasse dies zu und wir warten ab, bis Hund und HH vorbei gegangen sind. Bei kleineren Hunden zieht sie dagegen in Richtung der Hunde und beginnt zu bellen. Ich lasse den Kontakt - oft gegen die Einstellung des HHs ("Sollen die beiden sich nicht mal kennenlernen?") - aber nicht zu, sage "Nein" und ziehe den Welpen weiter bzw. weg.Bei ersten Begegnungen in der Stadt, wenn z. B. kleinere Hunde an ihr vorbeigehen, ähnliche Situation: Sie zieht mich bellend Richtung Hund. Allerdings haben wir noch nicht viele Stadtgänge gemacht und erst einmal nur Sonntags, wenn weniger los ist.
Ich bin mir nicht sicher, ob dies eher Unsicherheit als Dominanzgehabe ist, wüsste aber gern, wie ein Training aufzubauen ist, das dazu führt, dass der Welpe stets ruhig an anderen Hunden vorbeigeht.
Grüße
Mara -
ich gehörte auch zu jenen Welpenbesitzern, die fast per Checkliste abarbeiten wollten, was der Welpe in der angeblich so wichtigen Prägephase alles erlebt haben muss und so gab es in der ersten Zeit täglich einen neuen "Programmpunkt" außer Haus - was auch für uns stressig war.
Inzwischen weiß ich, dass die Antwort auf die Frage nach dem "Zu viel" oder dem "Zu wenig" ganz einfach ist: Der Hund zeigt es in seinem Verhalten im Alltag!
Außerdem ist es gar nicht möglich, den Welpen auf alle Alltagssituationen vorzubereiten. Im Moment fahren Tag und Nacht riesige Mähdrescher direkt an unserem Grundstück vorbei, lärmende Trecker und viele Fahrzeuge - und das in einer sonst so ruhigen ländlichen Gegend. Der Welpe lernt nebenbei, mit diesen Geräuschen klarzukommen, ebenso mit den Schüssen der Jäger spätabends, mit Feueralarm und Ständchen des Musikzuges.Aus diesem Grund würde ich einem Welpenbesitzer nicht sagen, dass er zu viel oder zu wenig mit seinem Tier unternimmt. Sicherlich gibt es Erfahrungswerte, welche Rassen eher überdreht und überfordert sind von zu vielen Außenreizen und welche nicht, aber den Maßstab zur Beurteilung der Frage liefert nur der eigene Hund.
Ein gut sozialisierter Hund mit stabilem Grundgehorsam und enger Bindung zu Herrchen/Frauchen wird (fast) jede neue, unbekannte Situation in seinem Hundeleben bewältigen.
Mara
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Hallo Christina,
auch ich hatte einen Welpen, der mir in den ersten Tagen wie ein Schatten gefolgt ist und sonst ständig gejault hat. Ich habe dann begonnen, immer wieder zwischen den Räumen hin und her zu gehen, stets die Tür hinter mir zu schließen und ca. eine Minute innen zu bleiben. Dann habe ich das erweitert: Schuhe anziehen, kurz herausgeben, wiederkommen, durch die Wohnzimmertür heraus in den Garten und durch die Haustür wieder herein, Jacke anziehen, in die Garage, usw. usw. Dies alles im schnellen Wechsel. Gut ist, wenn alle anderen Familienmitglieder dies ebenso handhaben.
Das Kommen und Gehen erfolgte ohne Kommentar, auch das Jaulen und Kratzen an den Türen wurde nicht beachtet - hier ist Durchhaltevermögen nötig und auch die Entscheidung, dass Kratzer an den Türen hinzunehmen sind. Bei einer Mietwohnung müsste man überlegen, wie die Türen zu schützen wären - vielleicht etwas draufkleben?
Wichtig ist m. E. ein konsequentes tägliches Training mit einer Abwesenheit von Minuten. Der Hund muss die Sicherheit haben, dass Frauchen in jedem Fall wieder kommt. Ich habe dies zuerst geübt, wenn sie sowieso müde war vom Gassi bzw. am Abend, später dann zu beliebigen Tages- und Abendzeiten.
Der Welpe muss erfahren, dass ein ständiges Hin- und Hergehen mit einem Schließen der Türen innerhalb der Wohnung normal ist, dass ein Weggehen und Wiederkommen ebenso normal ist. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mal eine Viertelstunde oder halbe Stunde wegfahren und gelassen wiederkommen konnte, da ich inzwischen einen welpensicheren Bereich eingerichtet hatte, in dem meine Kleine mit einem gut gefüllten Kong und ihrem Lieblingskuscheltier warten musste.
Ich wünsche dir viel Konsequenz.
Viele Grüße
Mara -
@corrier: Es gibt in der Tat eine Berger-Blanc-Suisse-Romantik, bei der diese herrlichen Tiere als ideale Familienhunde, Allrounder, gut und leicht zu erziehen, sehr menschenfreundlich, tolle Hunde für Kinder, sehr anhänglich usw. beschrieben werden, als Hunde, die immer dem Menschen gefallen wollen etc.
Das mag ja alles richtig sein...
Kurz nachdem die Züchterin uns Eika übergeben hat, schrieb sie uns: "Eika bekommt ja ein Frauchen mit pädagogischen Fähigkeiten, die sie bei der Erziehung von Eika auch dringend brauchen wird." Nun, da wurde mir doch etwas mulmig, zugegebenermaßen.@libelle 77: Vielen Dank für deine Worte! Du hast mich verstanden! Ich lerne sehr viel durch das Forum und bin keinesfalls beratungsresistent, aber das Thema "Eika abgeben" ist durch.
Es tut mir weh zu lesen, dass der Hund einigen leidtut. Er hat hier ein wunderschönes Zuhause mit viel Platz, Menschen, die ihr ganzes Leben auf den Hund eingestellt haben.Samirax3: Ja, es hat einiges verändert. Ich kann Eika schon mal eine Stunde alleinlassen, in der sie schläft. Sie ist ruhiger geworden, nachdem wir den Aktionismus der ersten Zeit (Dies und jenes muss alles in der Prägephase kennengelernt werden...) aufgegeben haben. Stubenreinheit klappt einigermaßen, aber nicht zuverlässig. Beißhemmung ist noch im Werden. Auch das Hineinbeißen in alle Gegenstände in Reichweite hat nachgelassen, da sie das Signal "Aus" gelernt hat. Der Rückruf klappt bei meinem Partner schon einigermaßen - im Garten zumindest. Im Gelände lassen wir sie nie frei laufen und jetzt ist die Leine kürzer - ich berichtete von der Rattenepisode. Morgens weckt sie uns gegen 6 Uhr durch Hochspringen am Bett zu einer kurzen Kuschelphase. Ich kann mich tagsüber mal neben sie auf ihre Decke setzen und werde nicht gleich gebissen. Manchmal sucht sie unsere Nähe oder kommt mit einem Spielzeug auf uns zu, damit wir mit ihr spielen. An der Leine läuft sie schon recht gut. Sie begrüßt freundlich jeden, der kommt.
Mir geht es nicht um Perfektionismus...Viele Grüße
Mara -
Wenn ich mir eure letzten Beiträge ansehe, so könnte ich daraus schließen, dass mein Hochschulstudium ein Klacks war gegenüber den Erwartungen an einen HH, der einen Welpen erziehen will.
Es scheint eine so komplexe und anspruchsvolle Aufgabe zu sein, dass ich immer nur alles falsch machen kann.
Dabei sind Hundesportverein und dessen Trainerinnen inkompetent, mein jetziger Trainer entweder nicht existent oder ebenso unfähig, seine Hundeschule wenig hilfreich, mein Partner und ich ohne Wissen und ohne Empathie, Internet-Hundevideos nicht übertragbar usw.@Themis: Der Hundetrainer kommt ca. alle 2 Wochen eine Stunde, seine Hundeschule für Welpen ist jede Woche. Ist alles nicht gerade billig. Das letzte Mal hat er nach dem Besprechung der Probleme mit Eika am Tisch 30 Minuten "Mattentraining" mit dem Hund gemacht, also war nicht viel Zeit für anderes. Eine Begleitung wie hier im Forum ist dies nicht.
Der arme Welpe wird stets überdreht, überfordert, missverstanden, darf kein normaler 08/15 Welpe sein, der er aber in Wahrheit ist, was nur wir nicht verstehen.
Nun, ich versuche stets aus euren konstruktiven Beiträgen zu so vielen Aspekten zu lernen und viele Ratschläge umzusetzen - auch wenn einige Beiträge an der Grenze zum Mobbing sind und uns manche Vorwürfe und Unterstellungen belasten.Nein, wir geben Eika morgen nicht beim Tierheim ab, da zu dem 17,5 Wochen alten Tier inzwischen sehr wohl eine Bindung vorhanden ist bzw. wächst. Und weil wir trotz aller Verunsicherung vor uns selbst wissen, dass wir mit sehr viel Einsatz an uns und mit dem Hund arbeiten. Es gibt nicht den perfekten Hund, aber auch keinen perfekten HH!
Mara
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Nun, wir machen eigentlich nichts anderes als Hundetrainerin Claudia Hußmann - nur, dass sie die Übung mit einem Clickertraining verbindet - vgl. http://www.welpenerziehung24.de/hund-platz-beibringen/
Es geht darum, dass Eika zuerst Sekunden, dann Minuten liegenbleibt und jeweils belohnt wird; am Ende - also nach vielen, vielen täglichen Wiederholungen - sollte sie auf ihren Platz geschickt werden können und dort bleiben bis zum Auflösungssignal, sodass wir z.B. in Ruhe essen können - ich berichtete. Im zum o.g. Podcast-Beitrag gehörenden Video bleibt der Welpe nach 10 Minuten entspannt auf seiner Decke (zumind. für einige Zeit). Wenn nötig, wird unser Hund per Hausleine zu der Decke gebracht und zum Ablegen auf der Decke aufgefordert. Dabei oder wenn sie sich hingelegt hat, schnappt sie oft nach uns. Es geht mir nicht darum, dass im DF die Arbeitsweise professioneller Hundetrainer zu diskutieren, sondern ich habe das nur als Beispiel für die geringe Frustrationstoleranz des Welpen erzählt, die sich auch hier zeigt.
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Ich halte nichts von einem MK, da dies nur eine Scheinlösung ist. Manchmal würden sicherlich so gefährliche Situationen vermieden werden, z. B. Giftköder, aber ein Welpe kann nicht stets beim Gassi einen Maulkorb tragen. Er muss "ganz einfach" Gehorsam lernen, Außerdem vermittelt dies sonst die falsche Botschaft nach Außen, dass dieser Hund gefährlich sei. Eika ist dagegen einfach nur neugierig, erkundet die neue Welt, indem sie alles frisst und kann leider mit Frustrationen schlecht umgehen.
@Themis: Leider ist der Begriff Prozedur korrekt. Mein Trainer wie ich selbst üben z.B. immer wieder, dass sie auf ihrer Matte liegen bleibt, bis das Auflösungssignal kommt, aber sie steht immer wieder auf. Hier konsequent zu bleiben ist echt mühsam, zumal Eika irgendwann anfängt zu schnappen - oder zu beißen (Wo ist der Unterschied?). Auch in der Meinung des Hunde-Profis haben wir ein BBS-Exemplar bekommen, das auffällig schwierig ist. Seufz! Ich hoffe nur, dass der starke Wille des Hundes auch positive Seiten hat.
Aber : Es ist wie bei Menschen: Bei manchen ist es Liebe auf den ersten Blick, bei anderen muss diese erst wachsen und "erarbeitet werden" - vielleicht erwächst daraus aber auch, was ein HH ersehnt: lebenslange gegenseitige Zuneigung.
Liebe Grüße, Mara
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@Mia2015: Gern. Muss ich dazu oben auf Bild einfügen gehen? Bild verkleinern?