Beiträge von Marabea

    naijra: Nur eine Anmerkung: Die 4-6 Hunde des so genannten Welpentrainings sind alle zwischen
    14-18 Wochen alt und werden auch noch eine Weile zusammen bleiben - so ist es geplant.
    Bei uns werden Hunde bis 6 Monaten als Welpen bezeichnet und der Welpenschule zugeteilt! - so ist es Praxis bei den vier Hundeschulen bzw. Hundesportvereinen, die ich mir angesehen habe.

    @gorgeous2000: Unser Welpe oder Junghund (?) ist ein temperamentvoller weißer Schäferhund mit starkem Charakter. In der Welpenschule - während des Freilaufs - muss sie immer wieder angeleint werden, da sie nicht aufhört, die anderen Welpen zu bedrängen, sogar wenn diese sich auf den Rücken legen bzw. warnend knurren. Ähnliches habe ich bei einigen Hundebegegnungen gemerkt, bei denen beide Seiten angeleint waren: Sie drängt zu dem anderen Hund hin, bellt und würde die Auseinandersetzung mit ihm suchen, wenn ich sie zu diesem ließe. Auch wenn dieser Hund starr wird und ein deutliches Knurren hören lässt.
    Ein HH meinte: "Lassen Sie die Hunde das doch unter sich ausmachen. Wenn Ihr Hund gebissen wird, dann lernt er daraus." Nun ja, ich teile diese Auffassung nicht und will ja nicht, dass mein Hund verletzt wird.


    Mein letzter Hund, eine Kangal-Mix-Hündin, die wir mit 8 Jahren bekamen, war sehr freundlich zu Menschen, aber aggressiv gegenüber jeder Hündin und ging auf diese los. Wir mussten den Zaun deutlich erhöhen, sie immer an der Leine lassen und Hundebegegnungen möglichst meiden. Dennoch gab es einige unschöne Erlebnisse z.B. in der Stadt.
    Kurz: Was Hundebegegnungen angeht, so war ich die ganzen letzten Jahre sehr vorsichtig - und musste dies auch sein, damit Blanca keine Gefahr für andere Tiere darstellt. :muede:


    Grüße von Mara

    ich versuche noch einmal mit einer anderen Herangehensweise bei der Frage nach dem "Zuviel" " bzw. "Zuwenig" einige Kriterien zu ergänzen: Wer um die dem Menschen weit überlegenen Sinne des Hundes - zumindest, was Hören und Riechen angeht - weiß, für den stellt sich die Frage gar nicht, ob ich den Welpen mit zum Open-Air-Rockkonzert, zum Maschseefest (hier in Hannover), zum Schützenfest oder in die Innenstadt der Großstadt während der Haupteinkaufszeiten mitnehmen soll/kann.
    Dass ein erwachsener Hund dies alles verkraftet, bezweifle ich nicht.
    Kriterium ist doch nicht: Was ist bequem für mich bzw. billiger (Hundesitter kosten Geld), sondern: Kann mein spezifischer Welpe diese Außenreize verarbeiten oder schaden sie ihm sogar?


    Manches muss ein Welpe lernen, weil es Teil meines Alltag ist bzw. aufgrund der Wohnsituation nicht zu ändern ist - so z. B. der Lärm durch Erntefahrzeuge um unser Grundstück herum.


    Manches kann ein Welpe bewältigen, weil ich bei ihm bin und ihm Schutz biete, wenn ein Außenreiz plötzlich auftritt bzw. nicht zu vermeiden ist. So hat sich unser Welpe ziemlich erschrocken, als beim ersten kurzen Stadtgang auf einmal aufgrund von Bauarbeiten ein Presslufthammer losdröhnte in seiner Nähe.


    Manches muss ein verantwortungsbewusster HH einem Welpen nicht zumuten. Dass ein Welpe das eigene Leben verändert und z.T. auch (zeitweiligen) Verzicht mit sich bringt, sollte klar sein.


    LG von Mara

    Die Debatte darüber, ob Welpen Urvertrauen haben oder nicht, ist ebenso müßig wie die Diskussion darüber, ob Babys mit einem sogenannten Urvertrauen auf die Welt kommen oder nicht.


    Tatsache ist, dass der Instinkt einen Welpen leitet, das zu tun, was für sein Überleben nötig ist. Das ist der Grund dafür, warum er auf seinen Menschen bezogen ist. Vertrauen zu diesem Menschen - besser vielleicht eine Beziehung - erwächst aus den positiven Erfahrungen mit und in der Gegenwart dieses Menschen, also aus konkreten Erlebnissen mit seinen "Bezugspersonen".


    Wer Welpen umwelttauglich bzw. umweltsicher machen will, muss also - soweit wie möglich - dafür sorgen, dass die Erlebnisse des Welpen mit allen Facetten seiner Umwelt (überwiegend) positiv sind bzw. durch die Nähe seines Menschen positiv erlebt oder verarbeitet werden können. Dadurch wächst im Laufe der Zeit eine Bindung zwischen dem Hund und seinem Menschen, die die Basis dafür bildet, dass ein souveräner Hund heranwächst, der jeder Alltagssituation gewachsen ist.


    Viele Grüße, Mara

    Ich habe inzwischen unsere Trainer/innen des Welpenkurses angemailt und gefragt, ob nicht ein souveräner Althund am Training teilnehmen kann - was wie gesagt hier aber nicht üblich ist. Eure Argumente leuchten mir ein und ich frage mich inzwischen, wieso die Trainer ihre Hunde mitbringen, aber im Auto lassen während des Welpentrainings.


    muecke: Natürlich habe ich keinen Trainingsplan, sonst würde ich im DF nicht fragen. Von Einzelstunden bei einem Trainer habe ich erst einmal genug - ich berichtete - und es muss doch auch möglich sein, ohne diese klar zu kommen. Der Titel ist völlig korrekt: Es geht mir um Hundebegegnungen an diversen Orten. Gestern z.B. sitzen wir draußen im Café und ein Hund kommt in die Nähe. Sofort steht unser Welpe auf, beginnt zu bellen und zieht in Richtung des anderen Hundes. Dies nur als Beispiel.


    Leider ist es hier im Dorf schwierig, eine Gassigeh-Gemeinschaft zu finden. Ob diese Thematik noch Teil der Welpenschule sein wird, weiß ich nicht, da wir jeden Samstag erst erfahren, was für den Tag geübt wird.


    Habe mal etwas recherchiert und bei 404 Fehler | Stadthunde.com Hunde-Community gefunden unter den Trainerkarten (linke Spalte).
    Vielleicht kennt dies jemand und kann mir sagen, ob die Tipps sinnvoll und zielführend sind.
    Das Thema Leinenführigkeit spielt natürlich auch eine Rolle.

    @Lanera: Ich muss zugeben, dass mir dies nicht bekannt war. In allen vier Hundeschulen/Hundesportvereinen in unserer Nähe werden Welpenkurse getrennt von Kursen für Junghunde und diese wiederum von den Kursangeboten für erwachsene Hunde. Unsere beiden Trainerinnen sperren ihre erwachsenen Hunde für die Zeit des Welpentrainings ins Auto...


    Hundebegegnungen zu vermeiden ist an meinem jetzigen Wohnort schwierig, da direkt neben unserem Garten einer der Hauptgassiwege des Dorfes entlang geht. Je weiter man ihn geht, umso wahrscheinlicher ist die Begegnung mit nicht angeleinten Hunden, was ich bisher in der Tat noch vermeide.


    Ich denke, dass Hundebegegnungen generell wichtig sind für die Entwicklung und Erziehung eines Welpen - schließlich wird sie z. B. beim Gang in die Stadt auch nicht nur souveräne erwachsene Hunde vorfinden. Ich sehe aber ein Grundproblem darin, dass sie bei vielen Hunden gleich anfängt zu bellen und kräftig an der Leine zieht, obwohl die Leinenführigkeit an sich schon recht gut klappt.

    @gorgeous2000: Danke für die ausführliche Antwort. Der Welpe ist jetzt 18 Wochen alt und es ist m.E. Zeit für Hundebegegnungen. Diese gibt es nur in der Welpenschule im Freilauf, aber dort geht sie recht ruppig mit den anderen Welpen um, so dass wir sie manchmal wieder anleinen mussten, da sie die Warnsignale anderer Welpen nicht respektierte - die dann aber zugebissen hätten.


    Sonst kennt sie nur einige Nachbarschaftshunde, die wenig Lust auf Welpenspiele haben. Darunter ist auch ein Tierheimhund, der sie ebenfalls deutlich warnte, als sie nicht aufhörte mit dem Schnappen, so dass wir die Tiere wieder anleinen und trennen mussten.


    Leider bin auch ich nicht entspannt bei Hundebegegnungen, da unser letzter Hund, eine kastrierte Kangal-Mix-Hündin stets aggressiv auf andere Hündinnen losgehen wollte, um diese zu unterwerfen und es nicht einfach war, 35 Kilo geballte Kraft zurückzuhalten. Somit war mein Ziel immer, anderen Hunden auszuweichen.

    Liebes DF,
    habe zur Thematik Hundebegegnungen schon im Forum etwas herumgelesen, aber zur Situation eines Welpen nichts gefunden. Ich möchte von Anfang an mit meinem Welpen richtig trainieren, wie mit Hundebegegnungen, bei denen beide Seiten angeleint sind, umzugehen ist. Ziel ist dabei, mit dem Hund zügig und möglichst entspannt an anderen Hunden vorbeizugehen.


    Folgende Probleme ergaben sich bisher:
    Wenn meine Kleine schon aus einiger Entfernung einen großen - vor allem schwarzen - Hund sieht, dann erstarrt sie, weicht an den Rand des Weges aus und setzt bzw. legt sich dort hin. Ich lasse dies zu und wir warten ab, bis Hund und HH vorbei gegangen sind. Bei kleineren Hunden zieht sie dagegen in Richtung der Hunde und beginnt zu bellen. Ich lasse den Kontakt - oft gegen die Einstellung des HHs ("Sollen die beiden sich nicht mal kennenlernen?") - aber nicht zu, sage "Nein" und ziehe den Welpen weiter bzw. weg.


    Bei ersten Begegnungen in der Stadt, wenn z. B. kleinere Hunde an ihr vorbeigehen, ähnliche Situation: Sie zieht mich bellend Richtung Hund. Allerdings haben wir noch nicht viele Stadtgänge gemacht und erst einmal nur Sonntags, wenn weniger los ist.


    Ich bin mir nicht sicher, ob dies eher Unsicherheit als Dominanzgehabe ist, wüsste aber gern, wie ein Training aufzubauen ist, das dazu führt, dass der Welpe stets ruhig an anderen Hunden vorbeigeht.


    Grüße
    Mara

    ich gehörte auch zu jenen Welpenbesitzern, die fast per Checkliste abarbeiten wollten, was der Welpe in der angeblich so wichtigen Prägephase alles erlebt haben muss und so gab es in der ersten Zeit täglich einen neuen "Programmpunkt" außer Haus - was auch für uns stressig war.


    Inzwischen weiß ich, dass die Antwort auf die Frage nach dem "Zu viel" oder dem "Zu wenig" ganz einfach ist: Der Hund zeigt es in seinem Verhalten im Alltag!
    Außerdem ist es gar nicht möglich, den Welpen auf alle Alltagssituationen vorzubereiten. Im Moment fahren Tag und Nacht riesige Mähdrescher direkt an unserem Grundstück vorbei, lärmende Trecker und viele Fahrzeuge - und das in einer sonst so ruhigen ländlichen Gegend. Der Welpe lernt nebenbei, mit diesen Geräuschen klarzukommen, ebenso mit den Schüssen der Jäger spätabends, mit Feueralarm und Ständchen des Musikzuges.


    Aus diesem Grund würde ich einem Welpenbesitzer nicht sagen, dass er zu viel oder zu wenig mit seinem Tier unternimmt. Sicherlich gibt es Erfahrungswerte, welche Rassen eher überdreht und überfordert sind von zu vielen Außenreizen und welche nicht, aber den Maßstab zur Beurteilung der Frage liefert nur der eigene Hund.


    Ein gut sozialisierter Hund mit stabilem Grundgehorsam und enger Bindung zu Herrchen/Frauchen wird (fast) jede neue, unbekannte Situation in seinem Hundeleben bewältigen.


    Mara