Beiträge von Gersi

    Ich hatte auch sehr früh einen Hund.
    Das geht durchaus unter bestimmten Voraussetzungen. Das Wichtigste ist, dass dir klar ist, dass ein Hund dann 15 Jahre da ist. Also bis zum deinem 30. Lebensjahr.

    Mit 14 die Entscheidung zu treffen so lange konsequent Verantwortung für ein anderes Lebewesen zu übernehmen - das ist ne Ansage. Kann gut gehen, ich kenne dich ja nicht - aber sei dir klar, dass wenn du jetzt unüberlegt handelst, der Hund leidet.


    Zur Rasse: Mach's dir gerade unter den Umständen nicht zu schwer. Nimm' einen Hund, der nicht zu groß ist! Mittelgroße oder kleine Hunde können einfach viel häufiger mit. (Wenn du dich mit Freunden triffst, zum Beispiel.) Außerdem fällt es viel leichter dann eine Wohnung zu finden, wenn du ausziehst.

    Und nimm' einen Hund, der ohne große Erziehungskünste alltagstauglich zu erziehen ist. Denn dein Leben ändert sich: Du hast andere Freunde, andere Hobbies, verbringst mehr Abende mal in einer Kneipe. (Zumindest hoffe ich sehr, dass sich dein Leben verändert... du willst ja mit 28 nicht so leben wie mit 14).

    Ich wollte damit auch auf gar keinen Fall sagen, dass keine Frau ihren großen Hund halten kann.

    Aber gerade wenn man als Hundeanfängerin weder weiß, wie talentiert man ist, die Technik zu lernen oder den Hund sofort richtig zu erziehen... die Bedenken "verwerfen" finde ich einen schlechten Rat.

    Denn für jede, die ihren großen Hund sicher hält, gibt es auch eine, die von ihm durch die Gegend gezogen wird.

    Zum Gewichtsverhältnis Hund-Mensch.

    Ja, Technik bringt's. Ja, an der Leine reißen ist Erziehungssache.

    Aber zum einen muss mensch die Technik lernen - zum anderen kenne ich keine Junghunde, die nicht doch mal mindestens einmal in ihrem Leben mit aller Kraft in die Leine gesprungen sind. Weil ein Eichhörnchen aufgetaucht ist, ein Familienmitglied am Horizont auftaucht...

    Ich kann nachvollziehen, wie blöd es ist, wenn dann ganze Rassen wegfallen. Mir persönlich (unter 60 Kilo) kommt kein Hund über 35 Kilo ins Haus.

    Ich will den Hund sofort sicher halten können (und nicht erst nach ein oder zwei Metern) auch wenn der mal unerwartet mit aller Macht in die Leine springt.

    Gerade für Hundeanfänger finde ich die Faustregel "Mensch sollte das Doppelte wiegen" eine gute Orientierung.

    Eigentlich ist es ganz einfach, der zweithund kommt für mich, nicht für meinen Ersthund.

    So einfach finde ich es nicht.

    Ich will ja einen Zweithund als Bereicherung in meinem Leben. Und zu meinem Leben gehört der Ersthund. Und wenn ich Stress habe und dauernd manage, mit meinem Ersthund Probleme auftauchen ... dann ist die Frage, ob der zusätzliche Hund tatsächlich eine Bereicherung ist unterm Strich.

    Okay, dann ist das nichts. Mit territorialen Hunden habe ich keine Erfahrung. Hier waren Gasthunde immer okay. Und mancher freute sich über Gäste, andere über deren Abschied.

    Ich weiß auch ehrlich nicht, wie ich dann in so einem Fall vorgehen würde - dass man einen Zweithund holt und damit Probleme, die vorher nicht da waren... das will ja keiner.

    Auch wenn eine dauerhafte Bindung was anderes ist.

    Warum nicht einfach mal nen Gasthund/Pflegehund aufnehmen? Ich habe ziemlich oft Hunde anderer Leute hier (wg. Urlaub etc.). Und es gibt Hunde, die freuen sich über Gäste, die ein paar Tage bleiben und es gibt Hunde, die sind nachher spürbar froh, wieder allein zu sein.

    :) Ich habe meinen auch mit sechs Monaten aus dem Tierschutz. Einiges kommt mir bekannt vor.

    Das Zerstören zeigt wahrscheinlich, dass er mit dem Alleinbleiben so gut nicht klar kommt. Auch ich habe meinen sehr fix stundenweise allein gelassen, ihm aber Dinge gegeben, die er kauen durfte.

    Hat er da irgendetwas? Diese Alternative würde ich ihm auch in eurer Gegenwart anbieten, wenn er da an Dinge geht, an die er nicht darf.

    Wahrscheinlich argumentiert jemand, dass der Hund den Abbruch (also euer Zischen) nicht kennt und deswegen auch nix damit anfangen kann ... ich persönlich glaube aber, dass die meisten Hunde kein langes Training brauchen, bis sie not-amused bei Menschen verstehen. Wichtig ist aber, ihm eine Alternative anzubieten - also klar zu machen, was er tun SOLL und nicht nur verbieten.

    Wenn er auf der (stets gleichen) Gassirunde entspannt ist, finde ich das Rausgehen nicht zuviel. Das Rennen/Toben lassen ist (meiner Meinung nach) für einen jungen Hund auch wichtig.
    zweimal zehn Minuten üben... keinen Plan, ich würde das in den ersten Wochen lassen (oder eher alle zwei Tage 10 Minuten), der hat ja genug zu verarbeiten.

    Er hat immer wieder, vor allem abends nach seiner letzten Gassirunde seine 10 Minuten-Ticks: bellt uns an, mault rum, ist unruhig, will spielen und dann doch nicht, bellt uns wieder an wenn wir uns hinsetzen

    Mmh. Gibt es etwas, das nach dem letzten Gassi passiert? Kann es sein, dass er da in einer besonderen Erwartungshaltung ist?
    Das kann ich ehrlich gesagt, schwer einordnen. Auf gar keinen Fall würde ich drauf eingehen, mit ihm spielen, ihn streicheln.... und wenn er ihn mit Kausachen runterbringen wollt, achtet drauf, dass er die nicht durch Toben einfordert und dann quasi als Belohnung erhält.

    Er scheint sich eigentlich ganz wohl zu fühlen bei uns: freut sich wenn wir kommen, geht gerne raus, ist neugierig, wissbegierig, ein absoluter Schmusehund :-)

    DAS ist doch schön. Bei der geschilderten Geschichte ist es toll, dass er aufgeschlossen ist!