Ich sitze hier und heule.
Habe gerade mit meinem Vater gesprochen, der Hund meiner Eltern wird morgen wahrscheinlich eingeschläfert.
Ich hatte schon mal von Oskar erzählt (und dankbar euren Rat aufgesogen). Großer Mix, 15 mittlerweile - das Herz macht(e) irre Probleme.
Den ganzen Sommer (hatte viele Wochen frei) war ich mit kurzer Unterbrechung bei meinen Eltern und habe "mitgepflegt", denn einen so langsamen, kraftraubenden, emotional belastenden Abschied habe ich noch nie erlebt.
Und der Gute hat die heißen Tage überstanden, hat einen akuten Infekt überstanden, hat einen leichten Hitzschlag überstanden... mit ganz regelmäßiger Fütterung (Wunschkost, ist klar) und Geduld hat er sich zuletzt stabilisiert.
Es war klar, dass es "prekär" ist. Eine blöde Sache und das war's. Ich war dreimal eigentlich sicher, dass er die Nacht nicht packt. Aber jedes Mal hat er sich bekrabbelt. Gassigehen, Fressen, Feinde am Gartenzaun anpöbeln - alles wieder drin an guten Tagen. Ich glaube wirklich nicht, dass wir's eher hätten beenden sollen.
Heute konnte er nicht mehr laufen. Keine Ahnung warum. TA tippt auf akuten Arthrose-Schub, aber die Spritzen gegen Schmerzen schlagen nicht an. Mein Vater trägt ihn "Gassi". Er löst sich immer noch draußen - und natürlich auf drei Beinen. Aber den Rückweg muss er wieder getragen werden.
Morgen früh ist mein Vater beim Tierarzt. Wahrscheinlich ruft er danach an und sagt, dass er Oskar hat einschläfern lassen.
Ich denke jetzt natürlich, dass es "die Moral steigern" würde, wenn ich mit Nastro hinfahren würde. Aber das geht beim besten Willen nicht heute Abend. Mein Vater tut mir so unendlich leid und so wie Oskar drauf war, hatte ich wirklich Hoffnung, ihn noch mal zu sehen, als ich letzte Woche gefahren bin.