Beiträge von Gersi

    Ein Versuch des Ausgleichs: Es geht hier ja um den "Knigge". Nicht um legal oder legitim.

    Menschen drängeln sich in Schlangen vor, unterbrechen andere im Gespräch, sind unhöflich oder haben schlechte Tischmanieren. Hunde kommen unangeleint zu mir und meinem Hund. Nichts davon ist für mich Drama, aber es entspricht nicht meinem Ideal von rücksichtsvollem Verhalten. An mich selbst habe ich höhere Maßstäbe.

    Mein Anspruch an mich ist, dass ich mich nicht vordrängele, Menschen ausreden lasse, das Fluchen reduziere (jupp, fällt schwer) und bei Tisch gerade sitze. Meine Hunde sind offensichtlich unter meiner Kontrolle. (=angeleint oder in meiner Nähe)

    Ich mache Fehler, scheitere regelmäßig an den Anforderungen, die ich an mich selbst richte.

    Nein, nicht illegal. Nein, keine Gefährdung anderer. Dennoch - bestimmt habe ich mich schon vorgedrängelt, garantiert in den letzten fünf Stunden Menschen im Gespräch unterbrochen und innerhalb der letzten Woche gegen Regeln und Tischmanieren verstoßen. Ja - JEDER meiner Hunde war schon mal bei Fremden (Hunden oder Menschen).

    Aber das Thema hier ist: Knigge. Was sollten wir Hundehalter beherzigen?

    Und nicht: Was ist illegal, was DARF NIEMALS JEMALS passieren.

    Danke für die Erfahrungsberichte zu Menschen, auf die eure Hunde sehr ablehnend reagieren. Ich kannte so etwas aus Hören-Sagen um drei Ecken - aber es scheint tatsächlich so etwas "regelmäßig" zu geben.

    Nastro kennt die Person aus anderen Kontexten (wir waren häufiger Kaffee trinken und gemeinsam spazieren), er kannte die Situation gestern, es gab keinerlei mir ersichtlichen Anlass für sein Verhalten - er wurde überhaupt nicht beachtet, begrüßt oder angesprochen. Bei dieser Person scheinen sich solche Begebenheiten in den letzten Monaten zu häufen, sie berichtete von Situationen dieser Art. Nastros Reaktion hat außer mir keiner am Tisch mitbekommen.

    Eigenartig. Aber ich werde zukünftig auf jeden Fall für Distanz und Kontrolle durch mich sorgen.

    Danke noch mal allen, die geantwortet haben.

    Gibt es Menschen, auf die Hunde ohne offensichtlichen Anlass negativ reagieren?

    Wir waren heute mit Kolleginnen essen. XY kam als letzte - und Nastro hat spürbar geknurrt als sie an den Tisch kam, auch als sie ihre Jacke aufhing (also sich wieder vom Tisch entfernte) knurrte er. Ich hatte ihn bei mir, kurz - außer mir hat das glaube ich auch gar keiner mitbekommen.

    "Das hat er so noch nie gemacht." Er kennt die Situation: Restaurant/Kneipe, Menschen kommen dazu. Begrüßung. Auch mal laut und Umarmungen. Seit Jahren gehört das zu seinem Alltag. NOCH NIE war er so angespannt.

    Nach der gleichen Person ist letztens auf einer Party geschnappt worden von dem Hund einer anderen Besucherin. Der Hund war vorher NIE irgendwie in der Art auffällig gewesen.

    Die Person hat keine Angst vor Hunden - ist vielleicht ein wenig lauter und durch "abgehackte" Bewegungen minimal hektischer als der Durchschnitt. Aber das sind Nuancen.

    Sagen wir es mal so: Nastro reagiert auf Betrunkene, Menschen mit Hundephobie, penetrante "den will ich streicheln!"-Stalker ..... (beliebig zu ergänzen) immer deutlich entspannter.

    Habt ihr so was schon mal erlebt? Menschen, auf die Hunde - ohne für uns sichtbare Gründe - heftig und aggressiv reagieren??

    und im nächsten Mülleimer entsorgen

    Da fällt mir noch eines ein!!

    Viel, viel, viel schlimmer als Menschen, die die Haufen nicht wegmachen sind die Leute, die ihre Plastiktüten in die Natur schmeißen. Das ist ein absolutes no-go. Unter den schlechtesten Umständen (Dauerfrost... gibt's den noch irgendwo in Dtl.?) bleibt Hundekacke vielleicht einen Monat sichtbar. Aber die Plastiktüten am Wegesrand? Jahrelang.

    Das ist echt übel.

    Dass was ihr sagt - und darüberhinaus:

    Rücksicht auf Ängste nehmen. Wenn ich sehe, dass Menschen Angst vor meinem Hund haben, versuche ich Platz zwischen ihnen und mir zu schaffen. Dann laufe ich einen Bogen, wechsele die Straßenseite, lasse den Hund ganz am Rand absitzen etc, nehme die Leine demonstrativ kurz. "Muss" ich alles nicht - und an desinteressierten Passanten latschen wir auch so vorbei. Aber zum Knigge gehört für mich die Rücksichtnahme. 52 Zentimeter Hund sind beispielsweise für Kleinkinder manchmal richtig gruselig groß.

    Ich habe auf diesen Thread geklickt, weil ich beim Titel lachen musste.

    Irgendwie hatte ich einen ehemaligen Straßenhund vor Augen, der die Melodien seiner Jugend vermisst und gerne zuhört.

    Ein einjähriger, nicht kontrollierter Rottweiter, dem "anscheinend die Musik nicht gefällt" und der sich von dem Verhalten nicht abhalten lässt? Wirklich nicht lustig.

    Er muss keine Musik mögen. Keine Müllmänner. Keine Betrunkenen, keine anderen Hunde. Aber du musst ihn kontrollieren können. Wenn das mit einem Jahr noch nicht der Fall ist: Wird es dringend Zeit.

    Schaffst du es alleine nicht, hol dir Hilfe. Aber sieh zu, dass du deinen Hund unter Kontrolle kriegst.

    Gute Besserung, über so lange Zeit ist das bestimmt für alle ziemlich belastend.

    Finde die Idee mit der Ausschlussdiät in eurem Fall richtig gut. Hatte mal ähnliches, der TA stand kurz davor eine Darmspiegelung zu machen. Bei uns hat Umstellung des Futters tatsächlich den Durchbruch gebracht.

    Füttert ihr zur Schonkost noch Leckerli oder ähnliches nebenher? Falls ja: Würde ich lassen und hoffen, dass es am Futter liegt und ihr herausfindet, was er verträt.

    Das ist aber eine andere Situation; der Hund war alt und krank.

    Ich bezog mich auf folgende Aussage von Runa-S

    Ich kann mir vorstellen das für englische Bulldoggen sich bewegen und rausgehen mit sehr viel Anstrengung verbunden ist, die sind doch so mäßig und können schlecht atmen.

    Vileicht ist reinmachen für sie das kleinere Übel...?

    Ich glaube, dass wirklich stubenreine Hunde auch Unannehmlichkeiten wie Schmerzen und Anstrengung in Kauf nehmen, um nicht reinzumachen.