Beiträge von Gersi

    Das mit der Leinenführigkeit wird wahrscheinlich mühsam - einfach weil sie es die ganze Zeit anders kannte.

    Ich würde komplett neu aufbauen. Geschirr statt Halsband; normale Leine statt Flexi (oder kürzere Leine etc...). Und mit der neuen Hardware dann erstmal nur Training und dabei 100prozentig konsequent.

    Niemand kann komplett konsequent sein, wenn er von A nach B will. Deswegen würde ich für "normale Spaziergänge" die alte Halsband-Leinen-Kombi drauflassen und mit der neuen trainieren. Hat sie das Prinzip begriffen, laaaangsam (!!) ausbauen.

    Alte Hunde können noch lernen - aber es dauert teils bis das Programm überschrieben wurde.

    Bellt und knurrt erstmal wie er es macht, wenn jemand unerlaubt (seiner Meinung nach) sein Revier betritt :skeptisch: Ähm... Keine Ahnung was der Quatsch soll, gefallen tut es mir definitiv nicht.

    Kann einfach ein Einzelfall bleiben - aber es kann auch am Alter liegen.

    Er war länger dort, es war dann "sein Revier", die läufige Hündin hat's noch mal wichtiger gemacht. Kenne so ein Verhalten von Nastros Vorgänger auch, hat er angefangen zu zeigen, als er erwachsen war. Da war ein überfülltes Restaurant, in dem jemand ständig an ihm vorbeigelaufen ist, kein Problem. Waren wir alleine und abgeschottet hat er nach einer gewissen Zeit angefangen diejenigen anzugrummeln, die sich uns nähern wollten.

    Ließ sich aber gut abstellen.

    Ich würde auf Aufregung und nicht auf Übelkeit tippen.

    Pack sie doch von nun an immer ins Auto wenn du Einkaufen fährst. Oder machst du alles zu Fuß? Fahr zum Supermarkt, lass sie im Auto, geh Einkaufen, fahr zurück. Wenn die meisten Fahrten so aussehen, wird sie es wahrscheinlich abstellen - allerdings sind 1-2 Jahre fiepsen schon recht lang. Du wirst also einen langen Atem brauchen das "umzuprogrammieren".

    Das Hundeleben, das wir hier heute für „normal“ halten, ist an sich begrenzt auf einen recht engen Zeitraum innerhalb unserer Kultur. Und umfasst gar nicht mal alle Einsatzhunde, die wirklich einen Job haben, die es hier auch gibt. Und auch unsere „Normalität“ verändert sich laufend - ich wohne seit 32 Jahren im selben Haus im Dörfchen und der Hundealltag hat sich drastisch verändert. Die Rassevielfalt beim „Alltagsbegleiter“ hat zugenommen und die Spannbreite an möglichen Herkünften der Hunde.

    Und ergänzend, zumindest für die Umgebung, die ich überblicke: die Hundedichte ist enorm gestiegen. Das macht tatsächlich für einige Hunde auch einen heftigen Unterschied - Grundstück verlassen und jedes Mal waren seit dem letzten Gassigang mindestens zehn andere Hunde und haben die Ecken markiert.

    Beides kann gute Effekte ergeben und einem auch zeigen, wie der Hund gestrickt ist, ob er einen älteren Parkranger braucht, der Schutz vermittelt oder eben einen Freund, der ihm Freude vermittelt (und darüber das die Welt nichts gruselig ist). Heutzutage wird sich sehr auf den älteren souveränen, am besten ignoranten Hund als Begleiter versteift, das find ich einfach generell schade und schränkt unnötig ein.

    Das stimmt vielleicht. Ich hatte da einfach komplett Nastro vor Augen. Obwohl selbst noch jung (und später auch einer, der gerne ausgelassen tobt) hat er in der anfänglichen Unsicherheit die älteren, ruhigen eindeutig bevorzugt und sich regelrecht "angedockt".

    Frag einen Besitzer eines Hundes mit dem er sich gut versteht, ob er euch abholen kann von zuhause, so dass er direkt das rausgehen mit dem Artgenossenkontakt verknüpfen kann.

    Das kann echt eine gute Idee sein. Nastro hat am Anfang von Hundekontakten enorm profitiert - er hast sich sehr viel abgeschaut und brauchte gefühlt einen Dolmetscher "Mensch-Hund".

    Musst aber schauen, wie genau sie reagiert. Viele Hundekontakte und viele Erfahrungen im Shelter müssen nicht zwangsläufig gute Erfahrungen gewesen sein.

    Idealerweise ein älterer, ruhiger Hund und nicht einer mit dem sie sonst wild tobt. Eher ein Onkel als ein Kumpel.

    Die Titelfrage würde ich tatsächlich mit "ja" beantworten. Über die Bewegung beim Spaziergang laste ich keinen gesunden Hund aus - Bewegung bezieht sich ja auf die körperliche Seite.

    Das gemeinsame Unterwegssein hat meine Hunde aber auch immer sehr zufrieden gemacht. Ich weiß nicht, ob ich das unbedingt als "Auslastung" bezeichnen würde. Aber ich kenne durchaus Hunde, die mit ausgiebigen Spaziergängen und minimalen Zusatzprogramm (ab und zu mal Tricks, Training etc.) stets ausgeglichen waren.

    Auslastung im Sinne von "der Hund ist körperlich k.o. wenn ich wieder daheim bin" kenne ich entweder von Wanderungen, besonderen Witterungsverhältnissen (hoher Schnee o.ä.) oder wenn zusätzlich Action war (passenden Hundefreund zum ausgiebigen Bolzen getroffen; Schwimmen gegangen....) Mental erschöpft nur von Runden, auf denen der Kopf gefordert war. Bei einer solchen Runde habe ich aber auch schon überforderte Hunde erlebt.

    Ich glaube diese Spaziergangsdiskussion ist wieder mal so eine Pendelsache. Vor Jahren waren die Hundehalter die besten, die stundenlang liefen - aber es gab und gibt Hunde, die darauf nicht klar kommen. Als Gegenbewegung äußern sich im Moment stark die Hundehalter, für die Spaziergänge eher problematisch sein können.

    Nur kurz, weil ich am Handy bin:

    Falls ihr schon länger das Programm (zwei große Runden plus ZOS) hattet und falls das unter-Strom-Stehen wirklich mit der Umstellung zusammen fällt?

    Ich würde das auf dem Schirm haben als mögliche Ursache.

    Denn ein Problem gibt es bei der Hypothese, die Auslastung sei das Problem: Er ist ja bis jetzt damit klar gekommen.

    Ich wiederhole mich: Ihr macht def nicht zu wenig.

    Es ist möglich, dass er mit 1,5 Jahren weniger erträgt als früher. Das gibt es.

    Aber evtl schaut ihr auch mal Richtung Futter.

    Egal was euer Tierarzt sagt: Es ist nicht zu wenig.

    Ob es zu viel ist? Vielleicht. Irgendwas scheint ihm ja offenbar nicht gut zu bekommen.

    Hat sich irgendwas verändert, als das Verhalten los ging? Futterwechsel? Home-Office statt Büro?

    Dass er "nur ruht, wenn ich ruhig bin" würde ich persönlich als erstes abstellen (schon alleine deshalb, weil es mich wahnsinnig machen würde.) Ich würde das auch nicht aufbauen oder über Befehle (ist ja wieder anstrengend für den Hund) lösen, sondern ihn zuerst stumpf auf seinem Platz anleinen. Nicht den ganzen Tag - aber für ein paar Stunden eben schon. Eben in den Situationen, in denen er dir sonst hinterher latscht.

    Und dann würde ich einfach mal statt zwei großer, eine große Runde gehen. Und den Rest halt wie immer.

    Falls zu viel Action sein Problem sind, wird es aber dauern, bis er sich entspannt. Drei Wochen würde ich das reduzierte Programm schon durchhalten.

    Ich bin da vom Bauchgefühl her eher bei dir Gersi.

    Fürs Protokoll: Ich bin einfach unentschieden - würde aber in der Kombination eher in die problematische Richtung denken, einfach um auf Nummer sicher zu gehen.

    Einstein51 Der Hund zeigt die Tendenz, dass Rudel zusammenzuhalten - in dem er verhindert, dass die Kinder alleine weiter vorlaufen. Das ist für mich ganz deutlich kontrollieren. Das finde ich am leichtesten zu interpretieren, ehrlich gesagt. Die Besuchs-Kind und Tochter-kommt-ins-Schlafzimmer Szenen finde ich viel komplexer und ohne es gesehen zu haben, tatsächlich nicht zu deuten.

    Wie gesagt: das MUSS alles gar nix bedeuten. Und nur weil jemand meint, es könnte vielleicht ein Bardino-Mix sein, muss der Hund weder überhaupt Anteile der Rasse in sich tragen - und selbst WENN muss er als Mix kein ernsthafter territorialer Hund werden.