Beiträge von Gersi

    Jäger wie du sind mit ein Grund, warum ich so meine Probleme mit der ganzen Zunft habe.

    Danke. Plus die (mittlerweile gsd zu alten), die Alkohol und Jagd nicht trennen konnten.

    Keine Ahnung, was du da getriggert hast, aber ich versuche seit etlichen Jahren mein Jäger-Bild zu ändern. Habe in den letzten Jahren etliche Leute getroffen, die Verantwortungsbewusstsein und große Sachkunde hatten. Lange Gespräche - und ich habe es geschafft all die Erlebnisse, die ich als Kind und Jugendliche mit der Zunft gemacht habe, nach hinten zu schieben.

    Dann lese ich so was und denke... Yeah!! nächste Generation die nach der Jagd sich selbst anschießt beim Versuch volltrunken ins Auto zu steigen und die eigenen Hunden nicht kontrolliert kriegt.

    Ganz so eng beieinander kenne ich nicht - aber ich habe sowohl Erfahrungen mit größerem als auch mit engem Altersabstand.

    Gegengeschlechtlich verringert das Risiko, dass es zwischen den gleichalten Hunden "knallt" -aber du hast Probleme in der Läufigkeit. Und egal wie man zur Kastration steht - zu früh ist keine gute Idee. Da brauchst du also erstmal einen Plan.

    Der Vorteil, wenn Hunde näher im Alter ist, dass sie in jungen Jahren zocken, Spaß haben und "eng werden". Und ganz ehrlich: Das ist unsere momentane Kombi - und es ist grandios zu sehen.

    Problematisch kann dann aber auch direkt die Dynamik werden. Ich weiß nicht, was Archie für ein Hund ist und wie schwer/kräftig - und auch nicht wie schwer/kräftig du bist. Aber eine GR-Hündin hat knapp 30 Kilo... plus Archie - und (auch das ein Nachteil von zwei jungen Hunden: Egal wie du sie erziehst, zumindest am Anfang wird es Situationen geben, in denen beide in der Leine hängen oder in die Leine springen ...)

    Du hast in der letzten Zeit viel Abschied von Hunden nehmen müssen. Bitte vergiss nicht, dass "normalerweise" Hunde ein gewisses Alter haben - und zwei gleichalte und gleichgroße Hunde wahrscheinlich gleichzeitig alt und pflegebedürftig werden.

    Viel zu lange Rede, kurzer Sinn: Du hast Hundeerfahrung, du weißt selbst welche Ressourcen du hast (jetzt und in zehn Jahren). Klingt nach einer Binse - aber so eng im Alter führt i.d.R. mit allen Vor- und Nachteilen zu einer sehr engen Verbindung zwischen den Hunden.

    Aber ich weiß halt auch viel besser wie massiv einschränkend so ein Hund ist. Und wie teuer, wenn sein Darm früh geschrottet wurde. Ich hatte so was schon und will es bewusst derzeit nicht wieder. Aber vielleicht wollen es andere. Es ist bloß die Frage, ob man sich bewusst ist, was das bedeutet ...

    Mich stört dieses "wie massiv einschränkend so ein Hund *ist*".

    Es muss wirklich heißen: "Wie massiv einschränkend so ein Hund sein könnte" oder "Wie massiv einschränkend so ein Hund wäre" (wenn er diese Probleme hätte).

    Ich habe es schon ganz am Anfang geschrieben: Ich sehe in der Konstellation auch keinen Hund aus dem Auslandstierschutz, darum geht es bei meiner Kritik an dem Zitierten auch nicht.

    Aber diese Formulierungen lesen sich, als wären hoch problematische Hunde aus dem Auslandstierschutz der Regelfall. Und diese Verallgemeinerung ist einfach nicht zutreffend.

    Ich finde die Verallgemeinerung, dass man mit so einem Hund eine Dauerbaustelle hat (physisch wie psychisch) genauso absurd wie die Vorstellung vom dankbaren Hund, der aus dem Elend gerettet wurde.

    Das *Risiko* ist da. Darüber muss man sich klar sein.

    Fairerweise: Gibt aber auch richtig, richtig schlechte Vermittlung im deutschen Tierschutz.

    Und nur weil ein Hund erwachsen ist, wenn man ihn sich aussucht, heißt das bei Weitem nicht, dass man als Hundeanfänger einschätzen kann, WAS man sich da holt.

    Sowohl Nastro als auch sein Vorgänger kamen aus dem Auslandstierschutz. Die Hunde meiner Eltern/Familienhunde waren/sind als Welpe eingezogen (Tierheim, bzw. Mischlingsverpaarung aus der Nachbarschaft).

    Auch mit Hundeerfahrung würde ich mit kleinen Kindern keinen (Jung)Hund aus dem Auslandstierschutz nehmen. Allerdings auch nicht unbedingt einen aus dem deutschen Tierschutz - sondern würde wirklich zum Welpen einer bekannten Rasse greifen.

    Nicht weil ich schlechte Erfahrungen gemacht hätte: Von allen fünfen wäre nur einer (der Welpe aus dem dt. Tierheim) evtl. schwierig geworden in einer Familie mit Kindern (die ja auch stets regelmäßig Besuch von anderen Kindern bekommen!!).

    Ich würde nur das Risiko nicht eingehen wollen, dass es dann evtl. doch nicht klappt. Geht ihr zu einem deutschen Tierheim, nehmt euch doch jemanden mit, der sich auskennt. Entweder ein Trainer oder eine Person mit ausreichend Hundeerfahrung.

    Natürlich sind die Fälle bitter - und ich finde auch, dass Wölfe, die so ein Verhalten zeigen, abgeschossen werden sollten.

    Aber auch hier: 10 Mio. Hunde in Deutschland. Und jenseits des dogforums haben viele Menschen, die ländlich wohnen, ihre Hunde regelmäßig allein im Garten. Dafür dass wir seit 20 Jahren Wölfe haben, sind die Angriffe auf Hunde wirklich, wirklich selten. Die Relation dürfen wir doch nicht aus den Augen lassen.

    Was ich tatsächlich schwierig finde (aber das wird sich mit der Zeit geben) ist, die Gefahr abzuschätzen. Ich tendiere tatsächlich dazu, dass ähnlich wie Frau+Hund zu sehen. Bin mir aber unsicher und weiß nicht, ob ich tatsächlich im Dunkeln allein mit Hund durchs Wolfsgebiet laufen würde.

    Es gibt über 10 Mio Hunde in Deutschland, Wölfe sind in vielen Gegenden zumindest als Durchzieher unterwegs. Ich *denke* (sicher bin ich mir da nicht) dass die Gefahr für Spaziergänger mit Hund eher überschätzt wird, da durch Wölfe verletzte Hunde eine absolute Ausnahme sind. Grob gesagt: Wären Wölfe für Hunde in der Regel gefährlich, gäbe es mittlerweile deutlich mehr tote Hunde.