ist doch ein ganz normaler Teil der Lerntheorie
Ich habe auch nur auf die konkrete Frage geantwortet - glaube bei weitem nicht, da irgendwas erfunden zu haben.
ist doch ein ganz normaler Teil der Lerntheorie
Ich habe auch nur auf die konkrete Frage geantwortet - glaube bei weitem nicht, da irgendwas erfunden zu haben.
Hat diese Art des Abbrechdns bei Melden schon immer funktioniert (weil an was Anderem gelernt), oder hast du das Antrainiert?
Ich habe immer bei allen Hunden einen Abbruch. Schon Welpen lernen, dass "EY!!" bedeutet, dass sie mir gerade nicht gefallen.
Wenn ein Hund was falsch macht (Welpen knabbert am Stuhlbein), kommt "EY!!" gleichzeitig mit Strafe. Wie die Strafe aussieht, hängt komplett vom Hund an. Bei Nastro reichte das laute Wort und direktes Anschauen, sein Vorgänger wurde die ersten Male weggeschupst.
Mir ist dabei wichtig, dass ich nicht eskalieren muss - also dass die Strafe beim ersten Mal Eindruck hinterlässt und ich nicht so vorsichtig vorgehe, dass ich den Hund abhärte und immer mehr brauche und massiver werden muss.
Sobald der Hund lässt, was er nicht tun soll, nehme ich Druck raus und/oder lobe.
Super fix ist "EY!" für den Hund selbst die Strafe und ich muss nix anderes (drohend auf den Hund zu etc.) mehr machen.
Mir ist völlig klar, dass andere eine völlig andere Philosophie vertreten - und dass ich Hunde strafe für Dinge, von denen sie gar nicht wissen, dass sie falsch sind - und nein, ich habe nicht vorher ein Alternativverhalten antrainiert. Geht einfach nur drum: "LASS es, mach was anderes".
Als der Hund meines Vaters gestorben ist, vor vier Jahren, war es Sommer.
Wir beerdigen im Garten und aus recht profanen Gründen musste der große Hund schnell (am nächsten Tag) und tief unter die Erde.
Der Verlust war für meinen Vater übel - die Unsicherheit, ob es der letzte Hund war (weil er selbst alt ist), die Gewissheit, dass so einer nie wieder kommt (wenn es so etwas gibt, dann war bei allen Hunden Oskar der Seelenhund meines Vaters), die Erschöpfung der letzten Wochen und Monate.
Wir haben Lehmboden, nach etwa einem halben Meter kommen Steine.
Das Loch tief genug zu bekommen, brauchte Kraft, Schweiß und irgendwann Hilfe der Nachbarn. Trotzdem war es sauanstrengend.
Bis dahin hatte ich nur theoretisch begriffen, was Katharsis ist. Als sich bei meinem Vater Schweiß und Tränen, Schmerz an Muskeln, Gelenken und von innen mischte, habe ich es verstanden.
Ich finde es wird insofern leichter, als dass ich weiß, dass der Schmerz, der zuerst so überwältigend ist, nachlassen wird.
Und ganz pragmatisch: Es wird leichter, weil ich weiß, was passiert, wenn ein Hund eingeschläfert wird. Dass das keine Black-Box mehr ist, nimmt für mich zumindest einen Stressor raus.
Beim ersten Hund war alles unvorstellbar: Unvorstellbar, dass er nicht mehr sein wird, unvorstellbar was da passiert, unvorstellbar, dass es je wieder gut wird. Das hat sich geändert.
Nastro weiß, dass er bei einem scharfen "ey!" zu lassen hat, was er gerade tut.
Er bricht seine Handlung ab, in dem Moment nehme ich Druck raus und/oder lobe ihn.
Würde er seine Handlung nicht abbrechen, würde ich ihn bestrafen. Einen drohenden Schritt auf ihn zu beispielsweise - er ist ein grundsätzlich sehr weicher Hund - das reicht völlig.
Das hat er so verinnerlicht, dass er jetzt beim Abbruch stoppt, teils ins Meiden geht - aber vor allem aufhört, mit dem was er tut.
Den Konflikt mit einem Hofhund zu campen wirst du nie komplett auflösen können.
In die Leine springen ist allerdings Erziehungssache... Bellen bedingt - Wachen als solches ist wahrscheinlich zu sehr drin, als dass du das abstellen könntest. Das wirst du managen müssen.
es ist noch nie was passiert mit anderen hunden oder menschen, selbst als mal die leine riss, blieb sie dann stehen und rannte nicht zu dem verbellten hund hin,
Ich weiß nicht, wie das bei Hündinnen ist (hatte immer selbst Rüden) - aber das kann bei einem fünfjährigen Hund anders aussehen als bei einem dreijährigen.
Auch bei Restaurants - Nastro kann das super, mitten im Trubel. Es gibt aber Szenarien (sehr wenig los, wir sitzen in einer Ecke, wir sitzen schon lange dort, er hat eine Decke auf der, er liegen kann...) da muss ich aufpassen, weil ich merke, dass er anfängt zu wachen. Deswegen würde ich (wenn euch wichtig ist, dass der Hund mit zum Essen kommt) regelmäßig üben und hier alle Anfänge, die Richtung Territorialität gehen, unterbinden.
Zum Platz als solchen: Nastro könnte das in meiner direkten Nähe, an kürzerer Leine, wenn regelmäßig Publikumsverkehr ist. An längerer Leine, auf einem strategischen Platz (er kann möglichst viel sehen) würde er zumindest dann bellen, wenn selten Leute vorbeikommen.
Sichtschutz wäre für mich auch die erste Maßnahme. Dazu Leinenlänge verkürzen, den Hund so anbinden, dass ihr zwischen ihm und den Passanten sitzt - und Bellen deutlichst abbrechen.
Ich bin keine Expertin für Tragegeschirre, kann da keine konkreten Tipps geben.
Allgemein zum Tragen (ohne Hilfsmittel): Wenn das nicht geht, dann geht es nicht. Leute, die Neufundländer haben, können die auch nicht aus dem Wald nach Hause tragen. Ich kann einen von zwei Familienhunden heben, aber nicht gut tragen. Dann wird sich im Notfall eine andere Lösung finden.
Nachdem du erklärt hast, dass 20 Kilo für dich sportlich sind - ist das vielleicht auch die Erklärung, warum deine Hündin sich nicht gut tragen lässt. Hunde merken, ob sie easy und sicher, stressfrei hochgehoben werden. Der o.g. Familienhund ist ein körperbetontes Lamm mit wahnsinnigem Urvertrauen. Hebe ich ihn hoch, verspannt er komplett.
Einige (auch ich) haben vorher sehr betont, dass sich deine Hündin (auch ohne Hilfsmittel) tragen lassen sollte. Zumindest bei mir war der Gedanke, dass irgendwas strange ist, wenn eine (sorry) so leichte Hündin, die du von Welpe an hast, damit so ein Thema hat. Mit der Erklärung finde ich es nicht mehr strange - Hunde die unsicher gehoben werden, reagieren oft ihrerseits mit Unsicherheit.
Sorry, wenn ich weiter oben den falschen Ton getroffen habe.
Und noch mal: Etliche Leute können ihre Hunde nicht tragen. Dann finden sich andere Lösungen.
(Auch wenn jetzt mehrere "Ich wiege 42 Kilo und trage meine Deutsche Dogge täglich die Treppen hoch"-Antworten kommen.)
Nastro würde so ein Verhalten auch nerven.
Habt ihr einen älteren, klaren Hund mit dem ihr gemeinsam mal einfach nur Spazieren gehen könnt? Kein Kumpel zum Toben sondern ein Vorbild in würdevoller Fortbewegung?
Könnte mir vorstellen, dass er sich dabei dann von selbst drosselt - wäre auf jeden Fall interessant zu schauen, ob er das dann tut.
Leinenführigkeit ist das einzige Thema was noch nicht so 100% funktioniert.
Nach 35 Jahren weißt du wie es geht - und welcher Hund dieses Alters ist schon zu 100% leinenführig?
Bleiben wir unterwegs stehen, weil wir uns was anschauen oder jemanden zum quatschen treffen, legt er sich nach spätestens 2 Minuten hin und chillt bis wir fertig sind. Ganz ruhig und entspannt, kein Generve, kein Gedränge. Geht es weiter, ist er gleich wieder im 150% Modus und würde am liebsten alles auf einmal in sich aufnehmen.
Zu Hause kommt er problemlos zur Ruhe, auch Tage an denen absolut nichts los ist interessieren ihn nicht. Dann wird halt geschlafen und geruht bis irgendwann wieder was los ist
Das klingt super.
Hattet ihr vorher schon Hunde? Ich finde jedes Mal die Umstellung von einem alten Hund, den ich dann irgendwann gehen lassen muss auf einen jungen, der vor Energie/Kraft platzt, heftig. Kann es einfach eure Wahrnehmung sein?
Was ich lese: Der Hund ist ansprechbar (und das in einem beeindruckend hohem Maß für das Alter) und kommt zur Ruhe. Wenn es was zu erleben gibt? Dann hat er jede Menge Spaß dabei. Ich sehe ehrlich gesagt das Problem nicht.
Ist er denn leinenführig? Wenn dich sein Speed manchmal nervt, könntest du ihn durch eine Leine natürlich zum "Gehen; nicht Rennen!" bringen. Wenn er auf Reize so anspringt, könntest du dich mit einem Thermobecher Kaffee und einem Buch auf eine Parkbank setzen und ihn gucken lassen.