Beiträge von Gersi

    Ich bin da entspannt - aber liegt vielleicht auch an den Hunden oder den Leuten, deren Hunde ich sitte, bzw. die meine Sitter sind.

    Und wenn ich sitte, dann gelten meine Regeln. Ich bringe jetzt keine Tricks bei oder so - aber je nach Kaliber (bei Kleinen ist es mir egaler), lasse ich bspw. nicht dauerhaft so an der Leine zerren, dass mir danach der Arm abfällt. Bei mir ist Bett und Couch tabu - auch für Gasthunde....

    So was halt.

    Wenn dann der Sitter wiederum meint, Nastro müsste Sitz machen, bevor es Futter gibt? Dann macht er halt da Sitz. Absoluter Worst-Case: Er ist irritiert und lässt das Futter stehen. Aber dann lässt er halt eine Mahlzeit aus.

    Ähnlich auch mit "vom Tisch füttern" - das gibt es bei mir nicht. Aber andere machen das hin und wieder. Ich warne dann, aber wer nicht hört, hat dann halt einen bettelenden Hund neben sich. Hunde sind ja nicht blöd, die können sehr genau unterscheiden bei wem und wo was geht.

    Für mich hätte Prio, dass er das wirklich nie wieder macht.

    Und bei einem Neufundländer, der weiß, dass es sich lohnt mit Vollkraft in die Leine zu gehen, helfen die Tipps, die bei Schäferhunden etc. wirken, evtl. auch nicht mehr wirklich. Das sind ja wahrscheinlich 60-70 Kilo Hund.

    Frage ist, ob man da mit einem Halti Erfolg haben könnte? Ist evtl. unschön, den Kopf dann wegzuzerren - aber nur mit Training wirst du nach den Erfolgserlebnissen, die er hatte, erstmal keine hundertprozentige Sicherheit kriegen - und die brauchst du.

    (Und auch wenn er jetzt zu Freunden will - ggf. findet er in einem halben Jahr manch andere Rüden auch einfach nur scheiße - und wenn er sich dann dahin losreißt....)

    ich könnte ein wenig Rat und persönliche Erfahrungen gebrauchen

    Der Rat: Dranbleiben, es nicht dramatisieren (= der Hund vertraut mir nicht! Der Hund wird (re)traumatisiert...).

    Was muss, das muss. Und im Zweifel muss auch ein Maulkorb drauf, ohne dass er vorher groß trainiert wurde.

    Meinen vorherigen Hund habe ich erwachsen aus dem Tierschutz bekommen. Schmerzhafte Behandlungen, teilweise aber auch Bürsten an unangenehmen Stellen hat er in den ersten Monaten mit Schnappen quittiert. Nie fest zugebissen - aber es gab Kontakt zwischen seinen Zähnen und meiner Haut. Irgendwann schnappte er in die Luft, dann knurrte er nur noch, dann war die höchste Eskalationsstufe die gekräuselte Lefze... und nach ein paar Jahren war das völlig verschwunden.

    Ich hatte nicht den Masterplan - ich habe bei Dingen die warten konnten (Bürsten etc...) aufgehört, wenn er drohte; andere Dinge musste er schlicht ertragen. Das Beides zusammen hat es dann gebracht - aber es hat wirklich gedauert.

    MadameT Ihr habt euren ersten Hund mit 16 Wochen bekommen? Der neue wird mit ??10 Wochen?? bei euch einziehen? So groß ist der Unterschied doch nicht. Du hast doch eine Vorstellung von "süß aber völlig unberechenbar"? Und selbst wenn der neue Hund mit acht Wochen einzieht.... dann reden wir über zwei Monate bis zum Stand des alten bei Einzug.

    Ich finde Welpen ganz hervorragend - und fremdele ehrlich gesagt mit dem "ist soooooo anstrengend". Sehr vieles (Inkontinenz, kann nicht alleine bleiben...) hat man doch oft auch beim Senior auf den letzten Metern?

    Beim Welpen hilft genau das, was man generell in der Hundehaltung braucht: Grenzen setzen, Gelassenheit, eigenes Leben haben, Humor.

    Nach heutigem Maßstab gar nicht.

    Für damalige Verhältnisse (ich war acht und bekam endlich meinen Hund) war ich schon sehr vorbereitet - meine Mutter hatte mir ein Hundebuch (so ein echtes, für Erwachsene) geschenkt.

    Ich finde den Kontrast immer wieder krass - wie viel Vorbereitung hier im Forum oft erwartet wird, obwohl sehr viele der 40+ Nutzerinnen ihre ersten (besten!!) Hunde als Kinder bekamen.

    Dass man es sich als Wattebauschwerfer manchmal auch schwerer macht als es sein müsste, sehe ich auch ein.

    Das Problem ist, dass mit "nur Lob"/"Alternativverhalten" es dem Hund schwerer macht... nicht nur dem Halter.

    Auf der anderen Seite klang die Art der anderen HuSchu auch nicht unbedingt perfekt - aber evtl. färbt deine Ablehnung Strafen gegenüber die Schilderung? Vielleicht noch mal hingehen.

    Spiel mit Artgenossen (!ohne!! Schleppleine) wäre mir übrigens wichtiger als Erziehung in einer Welpenstunde. Wenn ich dich richtig gelesen hast, gibt es da noch keine Kontakte (zu Nachbar etc. mit Hunden o.ä...) Das wäre auf meiner to-do-Liste vorm Welpeneinzug recht weit oben.

    Ein andermal einfach auf dem Gehsteig, dass ihn ein angeleinter Hund einfach angeht. Ich geh eh schon meist auf Distanz bei anderen Hunden vorbei, wenn aber der Gegenpart sein Tier nicht an der kurzen Leine hält ist's halt doch eher schwierig.

    Noch einmal betont: Schuld haben diejenigen, die ihre Hunde nicht unter Kontrolle haben. (Ich habe das Bedürfnis, das nochmal so zu schreiben, weil es sonst sehr nach Victim-Blaming klingt)

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    Auf Bürgersteigen, Gehwegen versuche ich Begegnungen zu vermeiden. Das geht absolut nicht immer - nicht falsch verstehen. Wenn man an einer mehrspurigen Straße läuft, kann man nicht einfach rüberlaufen (oder da läuft dann direkt der nächste Hund)

    Aber oft ist man ja in eher ruhigeren Wohngebieten unterwegs - und da würde ich deinem Hund die direkte Konfrontation ersparen und einfach den Bürgersteig verlassen. Ich mache das mit Nastro nach Möglichkeit auch so, einfach weil dieses frontale Aufeinanderzu und enge Passieren je nach Gegenüber für ihn anstrengend ist.

    Und auch bei der Situation auf der Wiese - evtl. hättest du die Möglichkeit mehr Distanz zu lassen. Es verhindert, dass es zu Kontakt kommt - aber auch wenn Snoopy nicht vom Schäferhund berührt wird, sieht er ihn ja in die Leine gehen... das alleine macht deinem unsicheren Hund Stress.