Beiträge von Gersi

    Auch solche Hunde kommen an und sind nicht immer einfach zu vermitteln. Oft alt, zu dick, schlechter Pflegezustand. Und es ist herzzerreißend, wenn da so ein Kerlchen im Zwinger sitzt und die Welt nicht mehr versteht.

    Dann habe ich die wahrscheinlich immer verpasst, als ich auf der Suche nach neuem Hund war. (Nur einmal einen verfilzten, übergewichtigen Spitzmix angetroffen - aber der hatte schon eine volle Tanzkarte Interessenten.)

    Aber auch hier wieder: Mangels Zahlen nur Bauchgefühl "Ich war dreimal in Tierheimen auf der Suche..."

    (Da geht's mir jetzt nicht um den sehr geringen Prozentsatz der Verstorbenen mit dem Pudel....)

    Ich glaube auch die kleinen bis mittelgroßen Seniorenhunde, die übrig bleiben und außer erwartbaren Tierarztkosten problemlos sind, können wir ignorieren. (Auch hier habe ich keine Zahlen, nur persönliche Erfahrung) Habe dreimal in mehreren Tierheimen nach so einem Hund gesucht - ich glaube solche Abgabetiere gehen weg wie warme Semmeln.

    (Auch ein Grund, warum etliche Hundekäufer Richtung Auslandstierschutz/Kleinanzeigen gehen: Den kleinen bis mittelgroßen, unproblematischen Hund? Gibt es kaum in Tierheimen.)

    Für mich ganz persönlich....

    Ich sehe das ähnlich, könnte mir aber durchaus Szenarien vorstellen, wo ich mir persönlich nicht zutrauen würde den Hund dauerhaft fehlerfrei zu führen - aber nicht den Hund als solchen für so gefährlich halte, dass ich ihn einschläfern lassen wollen würde.

    Aber ich habe auch Mitgefühl mit (manchen) Menschen in diesen Situationen, insbesondere mit Familien: Ja, sie haben die Verantwortung übernommen. Ja, vielleicht waren sie blauäugig, vielleicht haben sie auch blöde Fehler gemacht.

    Aber die Vorstellung kleinere Kinder zu haben und dem Hund überhaupt nicht mehr zu trauen? Schrecklich. Ich weiß nicht wer, irgendjemand hat mal sehr, sehr eindrücklich von einer Kindheit mit einem richtig gefährlichen Hund geschrieben - war sehr beklemmend.

    Und dann entscheidet man sich, den Hund abzugeben und muss feststellen, dass man ihn gar nicht so ohne Weiteres abgeben kann.

    Entweder das Problem bleibt beim Halter - oder man schafft einen Rechtsanspruch :smile:

    Wobei.... Wenn Leute sich nicht in der Lage sehen, ihren gefährlichen Hund so zu führen, dass nix passiert? Dann ist das kein individuelles Problem mehr sondern eines der Gemeinschaft.

    Aber der Mangel an Zahlen ist wirklich frustrierend. Nicht überraschend, aber wirklich nervig. Und dieser Zahlenmangel macht es (merke ich hier im Thread gerade überdeutlich) unglaublich schwer über das Problem zu diskutieren. Ich glaube schon, dass es eines gibt (wohin mit Hunden, die von Normalos nicht sicher geführt werden können) - aber wie groß, seit wann, warum? Alles Ansichtssache.

    Wir führen die Diskussion des anderen Threads weiter:

    Ich bin der Überzeugung dass auch bei Größenunterschieden, Hunde, die sauber ticken die Vehemenz dosieren können - und eben nicht zufällig/unbeabsichtigt töten.

    Und ich glaube auch, dass Hunde zwischen Hühnern und Hunden unterscheiden können - und dass Jagdbeute zu töten ein anderes Programm ist, als Artgenossen zu töten.

    Natürlich ist so ein Hund nicht easy-going. Und ja, wenn sich ein größerer Hund mit Beschädigungsabsicht mit einem kleinen Hund beißt oder eine jagdliche Motivation eine Rolle spielt, dann kann es zu tödlichen Zwischenfällen kommen. Ebenso, wenn eine Aggression territorial motiviert ist. Passiert sogar recht häufig. Meistens natürlich nur beschädigend, aber eben manches Mal auch tödlich. Sowas muss man managen. Genauso wie einen Hund, der ein Schaf, eine Katze, einen Hasen, ein Reh oder ein Huhn gerissen hat. Das ist alles nicht schön.

    Das sehe ich tatsächlich anders.

    Weder glaube ich, dass es "häufig" vorkommt, wie du schreibst, dass Hunde Artgenossen töten.

    Noch sehe ich einen Hund der ein Huhn killt in der gleichen Kategorie (oder habe ich dich da gerade falsch verstanden?).

    In dem damaligen Thread war unklar (wie aber eigentlich immer hier) ob vorher Warnsignale komplett übersehen/übergangen wurden (von zwei unterschiedlichen Personen) oder ob der Hund wirklich ohne vorherige Konflikte, einmal kurz starr wurde und dann den Mops tödlich verletzt hat.

    Aber das spielt für mich für die Beurteilung des Hundes eine Riesenrolle. Denn sollte vorher alles easy gewesen sein, zwischen zwei Hunden, die sich oft trafen - und dann so eine Attacke aus dem Nichts kommen? Dann wäre der Hund, um den es damals ging, tatsächlich einer, mit dem auch ich mir ein Leben schwer vorstellen könnte. Plus (ich weiß, dass wird hier manchmal als "nur-ein-Technik-Dingen" abgetan) - der Hund war schon ziemlich groß... 35? 40 Kilo?

    Und genau DAS sind so Beispiele, um die es meiner Meinung nach geht. Keine Hunde, die Menschen getötet haben (dass die eingeschläfert werden sollten, ist eher Konsens) - aber Hunde, die wohl bis an ihr Lebensende mit größter Vorsicht/Umsicht und ohne Fehler geführt werden müssen.