Beiträge von Gersi

    Das wovon wir reden ist ja wirklich ein Zustand, der sich mehrere Jahre ziehen kann und ist mit „Mein kranker Hund ist mal mehrere Wochen intensiv zu betreuen“ gar nicht vergleichbar. Wenn ich dann noch überlege, dass die Hunde dann ja auch Schlag auf Schlag alt werden und man da je nachdem, wie die altern (und das ist ja nicht planbar), aus so nem Pflegezustand auch kaum noch raus kommt,…Ich kann es mir da wirklich nur schwer vorstellen, das bei so einer Hundemenge dann auch alles gut unter einen Hut zu kriegen. 🤷‍♀️

    Es ist immer schwierig - und hier kann man es gut beobachten - anderen mit erhobenem Zeigefinger zu kommen "aber DAS weißt du einfach noch nicht".

    Und ja, es gibt Hunde, die "einfach" sterben. War bei uns auch bei der Mehrzahl so. Ein paar Wochen merkte man es geht zu Ende. Dann war auch der Punkt erreicht, wo wir sie haben gehen lassen. Aber das ist eben nicht garantiert - und einen Hund deswegen einschläfern zu müssen, weil man sich vorher zu viele andere geholt hat? Wäre für mich wirklich ein no-go. Und niemand kann mir erzählen, dass die eigenen Ressourcen ausreichen, mehr als zwei Hunde gleichzeitig intensiv auf den letzten Metern zu begleiten. Zwei mag gehen - aber drei Palliativ-Patienten + andere Hunde??

    Und wenn wir hier von zehn Hunden sprechen - ist drei gleichzeitig intensiv pflegen zu müssen ein realistisches Szenario. Vielleicht hat man Glück und alle sterben fix und nacheinander. Aber was wenn nicht?

    Also ich sag mal so, ich brauche für den kranken Hund gerade gefühlt 36 Stunden pro Tag.

    Akutkrank, Pflege nach OP o.ä. ist eine Sache - das Intensivste ist ja nach ein paar Wochen meist überstanden.

    Aber wirklich klapprig, alt und auf den letzten Metern? Das dauert (je nach Hund) Monate. Hunde altern und sterben ja unterschiedlich. Und wenn man zwei auf den letzten Metern hat, die stabil auf einem niedrigen Niveau sind, kann man das wohl noch wuppen - und sich trotzdem noch angemessen um den fitten Rest kümmern. Aber mehr kann schlicht nicht gehen. Alleine der Schlafmangel, weil uralt Hunde auch nachts müssen... Wer nicht weiß, wie belastend das ist, kann ja mal bei den Hundealtenpflegern hier im Forum vorbeischauen.

    Das spricht nicht gegen fünf oder sechs Hunde (wenn die nicht alle gleichalt sind) - auch wenn das aus anderen Gründen nicht meines wäre. Aber wer behauptet, dass er bei mehr als zehn Hunden auch in dem Szenario, dass zwei gleichzeitig über Monate intensiv betreut werden müssen, sich um alle anderen kümmern kann? Der hat meiner Meinung nach noch nicht erlebt, wie viel Zeit das intensive Kümmern wirklich fressen kann. Bedeutet nicht, dass jeder Hund am Ende seines Lebens so aufwändig wird - aber es kann eben passieren.

    Das ist jetzt kein neuer Begriff. Gibt es echt HH, die noch nie was davon gehört haben?

    Ich glaube wirklich, das ist eine Begriffs-Frage?

    "Umdrehen" war für mich, glaube ich, immer das Wort.

    Ob ich "rückwärtsgerichtete Aggression" vorm DF schon mal so gehört habe, weiß ich nicht. Bedeutet aber nicht, dass das Phänomen mir unbekannt war. Wahrscheinlich geht es vielen so?

    Was ein Scheiß.

    Tut mir sehr, sehr Leid für euch.

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    Gedanken für später:

    FALLS ihr auf die menschliche, aber dennoch idiotische Idee kommt, euch Vorwürfe zu machen: Nicht eure Schuld. Das war eine Scheißkombi - die wiederholten Anfälle ganz am Anfang, die dann aber ihr Ende fanden, so dass Tierärztin aber auch keiner hier schärfere Geschütze bzgl. Diagnostik und/oder Medikamenten angebracht gefunden hätte; dann die Anfallsserie, die durchs Valium unterbrochen schien; dann der Hund der keine Ruhe fand (was per se kein komplettes Alarmsignal ist)...

    Du hast in engem Kontakt zu Tierärzten gestanden, du hast nach Anregungen in einem Forum gefragt, in dem (auch weil keiner die Situation gerade live sieht) im Zweifel IMMER zur Notaufnahme in der Klinik geraten wird - und NIEMAND hat zu irgendeinem Zeitpunkt dich in Großbuchstaben angeschrien, dass das jetzt SOFORT nochmal behandelt werden müsste.

    Wahrscheinlich wirst du nie erfahren, was die Anfälle und was schlussendlich den Tod verursacht habt. Was ein Mist.

    Es tut mir so Leid.

    Ich habe Ruhe nie belohnt. (Von einigen Ausnahmen abgesehen) ist Ruhe ein normales Grundbedürfnis, dass der Hund selbstständig stillen kann. Es gibt Ausnahmen - aber bei einem 0815-Hund würde ich den Teufel tun, da irgendwie reinzupfuschen.

    Ich drücke euch alle Daumen.

    Kurz zum Valium. Bei Menschen gibt es paradoxe Reaktionen auf Mittel wie Valium. Dann kommt statt Schläfrigkeit, Unruhe etc...

    Würde jetzt mal stumpf behaupten, dass das auch bei Hunden auftritt und per se nicht als extra besorgniserregend einordnen. Hoffentlich hat es erfolgreich die Anfälle gebrochen, aber danach klingt es ja momentan.

    Danke. Wenn die Gesellschaft grundsätzlich erstmal akzeptieren könnte, dass Hunde eben beißen, so wie Pferde eben treten, dann wäre ein vernünftiger erster Schritt gemacht.

    Na ja. Wissen, dass Hunde beißen; den Hund aus den dürftigen Infos nicht als "reißende Bestie" zu kategorisieren - machen hier doch alle. So eine Zuspitzung tut weder gut noch ist sie irgendwie hilfreich.

    Auch dass sich Hunde umdrehen können, im Tunnel, hat doch keine (?) in Frage gestellt und sicherlich viele von uns mal bei einem unserer Hunde auch erlebt.

    Auseinander geht es bei der Frage wie "normal" es ist, dass der Hund nicht einmal die Halterin erwischt, sondern mehrfach zubeißt (soweit zumindest die Infos, die wir haben).

    Sieht keiner (?) hier als Beweis für die Gefährlichkeit per se - aber dass da näher hingeguckt wird? Finde ich jetzt auch nicht völlig überzogen.

    Ich finde es wirklich gut, dass ihr mit ihr zur Hundeschule geht - und da andere mal drauf gucken.

    Es kann so vieles sein, warum sie jetzt anders reagiert.

    (Auch eine Möglichkeit wäre, dass sie im Tierheim mit so vielen Artgenossen konfrontiert war, dass sie ihre eigentliche Aversion gegen diese nicht gezeigt hat. Dann wäre sie nie wirklich besonders "verträglich" gewesen.)

    Aber auch wenn sie nicht so auf fremde Hunde steht: Das trifft auf viele Hunde zu und muss echt kein Drama sein. Meist findet man doch irgendwelche Kombis, in denen die Hunde sich kennenlernen können - und dann irgendwann auch miteinander problemlos laufen. Dass sie nicht jedem Hund "Hallo sagen" will, bedeutet nicht, dass sie zukünftig keine Artgenossenkontakte haben wird.

    Die Beaucis, die ich kennengelernt habe, waren eher schwierig. Mindestens mit Artgenossen.

    Ich muss ehrlich sagen, dass ich vorsichtig wäre, beim ersten Hund zu so einem Kaliber (Charakter in Kombination mit Größe) zu greifen. Da kann schnell jeder Spaß verloren gehen.

    Welcher Typ Hund euch liegt, wie ihr es schafft, ihn zu erziehen - all das könnt ihr nur mutmaßen. Und wenn ihr ein größeres Exemplar erwischt, könnte er an der Grenze zu dem sein, was ihr entspannt gehalten bekommt.