Das ist nicht nötig. Ich glaube, ich habe es in diesem Thread schon mal geschrieben, aber Jerry ist draußen komplett anders. Ihn interessieren Menschen null. Er ist nur damit beschäftigt seine Nase auf dem Boden zu haben und Dinge aufzuspüren, die er jagen könnte. Jerry hat nur zuhause ein Problem mit Menschen, wobei ich die Worte "aggressiv", "gefährlich" oder "bissig" nicht mag. Ich weiß, theoretisch trifft es zu, aber wie hier im Thread ja schon angesprochen wurde, ginge da noch viel mehr und Jerry warnt wohl eher als richtig zuzubeißen.
Nur mal dazu noch ein Beispiel von uns:
Mein einer Rüde mag auch keine fremden Menschen. Und er löst definitiv auch nach vorne aus wenn er sich bedroht fühlt. Er hat noch nie jemanden gebissen (außer uns zu Beginn), aber das liegt hauptsächlich daran, dass halt wir drauf achten das es nicht dazu kommt.
TA, Physio, Groomer und in sonstigen Situationen trägt er schlicht einen Maulkorb. Wenn Besuch da ist kommt er im Zweifel in einen anderen Raum - oder trägt Maulkorb.
In ganz vielen dieser Situationen bräuchte er heute vermutlich noch nicht mal mehr einen, weil er uns soweit vertraut und wir ihn inzwischen einfach so gut kennen. Bis wir an diesem Punkt waren hat das aber über 3 Jahre gedauert und dennoch würde ich es gerade in Stresssituationen niemals riskieren. Der Maulkorb bringt uns allen mehr Ruhe und Sicherheit.
Draußen interessiert er sich grundsätzlich mal nicht sonderlich für andere Menschen. Da ist er auch scheinbar deutlich "desinteressierter" an fremden Menschen als drinnen. Er mag sie dort allerdings genauso wenig wie daheim. Nur ist er da nicht noch zusätzlich territorial.
Und der größte Unterschied ist schlicht schlicht und ergreifend, dass wir viel mehr Raum haben zum Ausweichen und ich aufpasse wie ein Luchs, dass er sich nicht bedrängt fühlen muss. Wenn ihn unterwegs einer einengen würde, würde er genauso reagieren wie drinnen. Nämlich mit beißen.
Ich bin mir dessen bewusst, ich führe ihn entsprechend. Ich kann ihn absolut sicher halten und ich kann ihn lesen. Ich sehe an seinen Augen, seiner Körperhaltung, seinen Ohr genau ob ihm etwas zu viel wird und ich schrime ihn entsprechend ab und manage solche Situationen. Bis ich das konnte hat es Jahre gedauert.
Und ganz ehrlich, Ari ist ein weit, weit harmloseres Kaliber als Jerry, in jeder Hinsicht. Er löst zB viel, viel später erst aus.
Und wiegt deutlich weniger. Und ich hab ihn von Welpenbeinen an und kenne ihn einfach richtig gut.
Die Zeit und das Geld die wir in das Training dieses Hundes investiert habe will ich gar nicht zusammenrechnen. Und wir haben es gerne getan und würden es jederzeit wieder tun.
Und dennoch gehen ganz viele Dinge einfach trotzdem nicht und werden auch nie gehen. Wir haben uns da halt einfach an ihn angepasst und unser Leben, aber vor allem unsere Vorstellungen vom Leben mit Hund angepasst. War jetzt für uns nicht schwer, weil wir eh nicht viel Besuch bekommen oder ständig unterwegs sind. Wäre das anders gewesen und hätten wir darauf nicht verzichten können hätten wir Ari vermutlich ein neues Zuhause suchen müssen. Das könnte er auch nach Jahren des Trainings und Managements niemals leisten. Muss er aber auch nicht.