Beiträge von Maizy

    Dass man keinen Schuss abgibt, wenn man nicht zu 100% sicher ist, worauf man schießt sollte eigentlich selbstverständlich sein.

    Was mir aber bei der Situationsbeschreibung schon einfällt:
    Solche Gruppenansitze am Maisfeld machen wir eigentlich immer dann, wenn es sich eine Rotte Sauen in dem Feld gemütlich gemacht hat, oder zumindest sehr regelmäßig da rein wechselt.

    Wir hatten dieses Jahr auch Rotten mit mehr als 40 Sauen in Feldern. Wenn da jemand beim Pächter angerufen und sein Vorhaben geschildert hätte, dann wäre darauf hingewiesen worden, dass die zwar in der Regel nicht auf Konflikten mit Menschen aus sind, aber nachts im Maisfeld bei entsprechender Anzahl auch nicht ungefährlich.

    Wir können uns dann übrigens auch nicht mehr so wirklich aussuchen, wann wir da ansitzen. Da werden dann alle Jäger zusammengetrommelt und die Nacht am Feld verbracht. Wenn wir da gemütlich daheim bleiben, bis das Wetter passt, dann sorgt das erstens für Verstimmungen mit dem Landwirten und zweitens kann da schnell 4-stelliger Wildschaden entstehen, der ersetzt werden muss.

    Deshalb habe ich auch den Tipp gegeben, die direkte Kommunikation mit den Pächtern zu suchen. Die wissen im Gegensatz zur UJB auch, was im Revier gerade los ist.

    Danke, das hilft mir die Situation besser zu verstehen :-)

    Ich habe noch nie eingezäunten Mais gesehen 🤔

    Du bist ja putzig :lol:

    Aber ich nehme es dir nicht krumm. So gut wie niemand kennt unsere Arbeit und hat somit auch keine realistische Vorstellung davon.

    Nur soviel: wir haben Aufträge, die nach einer bestimmten Methodik, in einer bestimmten Zeit erfüllt werden müssen, da an dieser Stelle ein Bauvorhaben stattfindet und dazu faunistische Gutachten notwendig sind. Wir werden dafür vom Auftraggeber bezahlt und dürfen nicht von der Methodik abweichen. Dabei ist man aber, wie bei jeder Tätigkeit draußen, vom Wetter abhängig.

    Ist jetzt nicht so, dass ich aus Spaß da rummrenne, würde mir in meiner Freizeit um diese Uhrzeit in den Gebieten auch garnicht einfallen.

    Ursache dafür waren ein paar junge Damen in modischen Regenjacken, die erst das gesamte Feld ablaufen mussten um die Löcher des Feldhamsters zu zählen und zu kartieren.... die interessierte unser Problem auch eine feuchten Dreck..... pünktlich zum Beginn des Gewitters stiegen die in ihr Auto

    Eiei, das ist Mist. Ich kann nur für mich sprechen: wenn ich da kartieren gewesen wäre und mir die Problematik geschildert worden wäre, wäre ich weg gewesen. Wäre mir auch zu blöd da einzuspringen, wenn ich sehe, dass die Fläche gerade bewirtschaftet werden soll. (Übrigens genau wie mit den Jägern: wenn ich sehen kann, dass dort Aktivitäten stattfinden oder Schilder hindeuten, oder jemand am Wegeingang sitzt, der kurz Bescheid gibt, bin ich weg.)

    Es ist leider genau so wie Sunti es beschrieben hat.

    Liebe expecto.patronum ich schätze dich sehr, liebe deinen Instacc und verfolge den unheimlich gern!

    Wir konnten bis zu dem Vorfall nicht wissen, dass die Jäger dort nicht Bescheid wissen. Zu anderen schlechten Erfahrungen kam es im Vorfeld in anderen Gebieten. Aber, ja, wir sind jetzt schlauer und zukünftig werden die Pächter gleich mit ins Boot geholt. Es tut mir auch leid, dass wir stören. Wir machen unsere Arbeit. Es ist ja auch garnicht so, dass die Mädels hätten das Gespräch suchen können, sie wussten schlichtweg nicht, dass Jäger ansitzen. Das haben sie dann gemerkt, als die Jäger zu dritt auf sie zukamen und rumgepöbelt haben, mit den Worten, sie hätten beinahe auf sie geschossen, da helfe auch die Warnweste nicht. Danach haben sie sich erklärt, sind auf weiteres Unverständnis gestoßen, haben sich abgewendet und wollten gerade gehen, als die Polizei sie aufgehalten hat. Das "Waffen runter" galt natürlich den Mädels.

    Seis drum. Ich wollte hier auch kein Mitleid oder um Verständnis betteln. Mich haben nur die Erfahrungen von "in die Jagd hinein geraten" getriggert und dann musste ich die Sache mitteilen, weil es mich auch jetzt noch sehr beschäftigt.

    Bin gespannt ob die Einbeziehung der Pächter zukünftig was bringt. Fledermauserfassungen sind für jedes Bauvorhaben relevant, wir werden das die nächsten Jahre wohl noch öfter machen.

    Ich hab neulich diese hübschen (für Fliegen wohl sehr attraktiven) Pilze geknippst.

    Laut meinen Recherchen müsste es sich um Buchenschleimrüblinge handeln.

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    Jepp, da hast du richtig recherchiert. Ich mag die kleinen, schlüpfrigen Kerle auch sehr gerne sehen.

    Aber ihr hab doch auch sicher Kontakt zu den Pächtern des Reviers?

    Dann sagt man vorher mal kurz bescheid, dass man an dieser Stelle an jenem Tag ist und dann müsste das ja kein Problem sein. Wäre es bei uns auf jeden Fall nicht.

    Also wir würden uns auch ärgern, wenn wir sowas planen und dann laufen da plötzlich die ganze Zeit Leute im dunkeln rum und vertreiben alles. Zumal das eben auch echt häufig mit Absicht vorkommt. Da stellt sich Frau Schmidt zufälligerweise direkt auf die Wiese vor dem Sitz und wirft ihrem Fifi 100x mal den Ball und guckt immer wieder provozierend hoch :woman_shrugging: Kommt oft genug vor.

    Natürlich haben wir eine Betretungsgenehmigung und die zuständige Jagdbehörde wusste Bescheid, dass wir im Gebiet unterwegs sind. Das scheint nur leider nicht bei den Jagdausübungsberechtigten anzukommen. Zumindest hatte ein (freundlicher!) Jäger in einem anderen Gebiet keine Kenntnis. Ich muss aber auch sagen, dass es uns nicht möglich ist taggenau Bescheid zu geben. Die Kartierarbeiten sind sehr abhängig vom Wetter und den verfügbaren Leuten und es wird in der Regel am Abend zuvor entschieden, ob wir fahren (wobei ich dazu sagen muss, dass dann nicht 10 Leute durch die Gegend laufen, wir sind max zu dritt).

    Aber ganz ehrlich, auch wenn die Jäger nicht Bescheid wissen, das entschuldigt nicht dieses Verhalten, was mich heute noch sprachlos macht.

    Das wird nicht umsetzbar sein, wie soll sowas gemanagt werden?

    Ihr seid ja auch nicht in eine Jagd im klassischen Sinne hineingeraten, sondern einfach einem ansitzenden Jäger über den Weg gelaufen.

    Dieses Verhalten ist absolut inakzeptabel. Ich weiß auch, dass es unter den Jägern viele schwarze Schafe gibt. Daher kommen diese ganzen Vorurteile auch nicht von ungefähr. Man kann nur hoffen, dass sich das ganze durch eine neue Generation Jäger ändern wird.

    Ich weiß leider nicht, wie das umsetzbar sein soll. Ja, es ist wahrscheinlich unrealistisch. Es erschwert unsere Arbeit sehr und macht das noch unangenehmer, als es sowieso schon ist. Es waren mehrere Jäger, die am Maisfeld in verschiedenen Hochständen angesessen haben, sicher mit der Hoffnung Wildschweine zu schießen.

    Ich meine, ja, natürlich vertreiben wir das Wild durch unsere Anwesenheit. Und gerade wenn ein Jäger vielleicht eine längere Anfahrt hatte, ist es sicherlich auch ärgerlich wenn dann Menschen durch Wald und Feld rennen. Auf der anderen Seite muss man sich dann auch nicht so furchtbar verhalten, als gehöre ihnen die ganze Landschaft und die jungen Studentinnen dermaßen angehen und verängstigen.

    Ich hoffe auch sehr auf den Generationen wechsel!

    Nochmal zum Thema "in eine Jagd hinein Geräten":

    Wir haben in diesem Jahr leider massive Probleme während unserer Arbeit mit ansitzenden Jägern gehabt und ich würde mir mittlerweile wünschen, dass darüber informiert werden MUSS wann wo jemand mit einer scharfen Waffe herumsitzt.

    Wir hatten dieses Jahr mehrere Aufträge in deren Rahmen wir Fledermäuse erfassen mussten. Damit einher ging natürlich, dass wir ab der Dämmerung bis in die Dunkelheit hinein mit Detektoren in Wald und Feldflur unterwegs waren. Immer mit Warnweste, immer mit Taschenlampen. Leider kam es dabei regelmäßig zu Konflikten mit dem traurigen Höhepunkt, dass meine Praktikantinnen von mehreren Jägern zusammengestaucht wurden, was sie hier zu suchen hätten, dass sie beinahe auf sie geschossen hätten, sie sie für Wilderer gehalten hätten (klar, Wilderer mit Warnweste!) und jetzt die Polizei gerufen hätten. Die Polizei kam auch auf die Mädels zugestürmt, durch irgendwelche Büsche hindurch mit den Worten "Waffen runter!!!"

    Und das sind dann wieder die Momente, die mich furchtbar aufregen. Wo ich dann bedaure im Studium nicht selbst einen Jagdschein gemacht zu haben und ich mich frage, warum es so wenig Jäger gibt mit denen man ordentlich und vernünftig reden kann. So wie diejenigen hier im Thread, die ich total gerne lese.

    Das waren echt wieder Erlebnisse zum vergessen. Und hätte es irgendeinen Hinweis auf eine Jagd gegeben, dann wäre sicher keiner von uns vor den Flinten rumgerannt.