Beiträge von Maizy

    Hi Zusammen,

    ich bräuchte mal ein paar Denkanregungen. Unser Spitzbub (fast 2 Jahre) hat eine vergrößerte Prostata diagnostiziert bekommen. Tierarzt meint mindestens Chippen besser kastrieren lassen. Dazu kam ein Blut im Urin, was mit Antibiotikum behandelt wurde. Samstag war die Therapie zu Ende, seit Sonntag frisst er noch schlechter. Er war nie ein guter Fresser, aber es war OK. Jetzt gilt für ihn FDH und dass nur mir zuliebe. Ich hab Angst dass der dürre Kerl noch weiter abbaut. Etwas fiepsiger als sonst, aber nicht übermäßig, dafür wirkt er teilweise depressiv. Andere Hunde sind seit jeher ein riesen Problem (er würde jedem an die Kehle gehen, wenn er dürfte). Also hormonell dürfte da was im Ungleichgewicht sein.

    Die Züchterin meint: Da muss er durch, ist normal, samt vergrößerter Prostata und schlecht fressen. Der Tierarzt meint: Kastration, weil sich das mit der Prostata nicht mehr gibt.

    Und ich weiß nun nicht, was ich tun soll.

    Hat irgendwer Erfahrungswerte in Bezug auf die vergrößerte Prostata bei einem so jungen Rüden? Gibt sich das wirklich wieder. Chip ja, nein?

    Bei Pablo fing es mit 4 Jahren an mit vergrößerter Prostata und Blut tröpfeln sowie Appetitlosigkeit. Wir haben zwei mal versucht mit Antibiotika zu behandeln, beim dritten mal haben wir dann gechipt und damit gingen die Symptome weg. Unser Tierarzt meinte auch, dass, wenn bereits solche körperlichen Probleme auftreten, das nicht mehr einfach wieder weg geht. Für mich wäre in dem Fall klar: chippen oder gleich kastrieren. Wenn du dir unsicher bist, so wie ich damals, dann lass erstmal den Chip setzen. Aus heutiger Sicht hätte ich gleich kastrieren lassen sollen, aber ich bin auch ängstlich, was Narkose und so angeht.

    Unserer Züchterin war und ist übrigens auch gegen die Kastration.

    puh, die anderen Sachen haben wir bisher nicht aber genau das ist bei uns auch so. Ich bin gespannt, wie es weitergeht bei uns.

    Ich drücke euch die Daumen, dass das sich bessert. Unser Problem war auch, dass wir garnicht wussten, wie wir dem entgegen wirken sollen. Ich habe auch irgendwie gehofft, dass wenn er im Kopf fertig ist, dass er dann auch irgendwie selbst lernt mit seinen Hormonen klar zu kommen. Naja, ganz schön naiv. Am Ende hätte man vielleicht einen Trainer drauf schauen lassen sollen. Ich weiß es nicht.

    Es wurde halt dann einfach immer schlimmer und dann kamen die körperlichen Probleme dazu.

    Maizy Ich hab das gerade nicht mehr so auf dem Schirm. Pablo ist noch nicht kastriert, sondern bislang nur gechipt, richtig?

    Ich staune, dass das so viel an seiner Dynamik geändert hat. Bei Lucifer waren unter dem Chip tatsächlich nur die schrägen Auswirkungen seines Hormonüberschusses weg. Also hungern, schreien, Hündinnen stressen, mich stressen, nicht mehr schlafen und mega frech sein. Das war alles weg. Ok, ein bisschen zum frech sein neigt er schon noch, so isser halt, aber kein Vergleich.

    Ich hoffe sehr, dass die Kastra jetzt dieses "normale" Verhalten während des Chips zementiert. Er war ja noch immer flitzig und hat auch markiert und sich für andere Hunde interessiert, aber eben in einem Rahmen, wie ich es davor von meinen intakten Rüden kannte.

    Ich habe heute den Termin gemacht. Am 26.09. kommt er unters Messer 😐

    Ich hoffe, dass es nochmal wieder etwas besser wird mit seiner Lethargie. Der Chip hat ja eine krassere Wirkung als eine normale Kastration.

    Und stört dich das nicht, dass er nun so antriebslos ist? Also ich fände das schon schlimm und würde dann ernsthaft überlegen, ob ich kastrieren würde. Aber klar, man muss natürlich abwägen, was besser für den Hund ist. Ich hoffe einfach mal auf das Beste.

    Doch, doch, es stört mich sogar sehr. Aber was wäre die Alternative? Er hat alle paar Monate angefangen Blut zu tropfen, wegen der entzündeten Prostata. Zwei mal haben wir es mit Antibiotika behandelt, beim dritten mal und nach einem Ultraschall fiel die Entscheidung auf den Chip. Hinzu kam die dauerhafte Vorhautentzündung. Er hält sich sehr pingelig sauber und hat den Eiterschnodder natürlich immer weg geschleckt. Dass das zu regelmäßigem Sodbrennen und nüchtern kotzen führte, habe ich erst im Nachhinein bemerkt. Ich habe das garnicht in Verbindung gebracht. Hinzu kommt der Stress bei hoher Hundedichte. Wir sind Camper und entsprechend in fremder Umgebung auf Plätzen mit in der Regel vielen Hunden unterwegs. Dort hat regelmäßig das Hirn völlig ausgesetzt. Die Sucht nach Pipilecken und Hündinnen (und Rüden) sexuell zu bedrängen war für alle Beteiligten furchtbar anstrengend. Mein Geduldsfaden war stellenweise so am Ende. Hinzu kamen Gassitreffen mit Freunden wo er als einziger an der Leine bleiben musste. Leine ab, bedeutete dass er sich auf die Hündin stürzte.

    Wie war das vorher?

    In fremder Umgebung mit großer Hundedichte war an ableinen nicht zu denken. Hirnloses hetzen von Pipistelle zu Pipistelle. Der Hund nicht ansprechbar. Und dann natürlich noch das Risiko, dass er bei Sichtkontakt los startet um Casanova spielen zu gehen. Egal ob Rüde oder Hündin.

    Heute brauche ich ne Leine nur dafür, dass er nicht vor Autos oder Fahrräder rennt.

    Davon unabhängig, wie sieht es bei Euren gechipten Rüden aus? Werden sie belästigt? Habt Ihr andere negative Folgen des Chips, von denen ihr berichten könnt?


    Und wenn ihr im Anschluss des Chips kastrieren habt lassen, wann dann? Vor Auslaufen des Chips ist klar, aber wenn ich hier so quer lese, hält der Chip ja sehr unterschiedlich lang.

    Wir haben leider auch die Begleiterscheinung, dass Pablo eine Schlaftablette geworden ist. Ich habe das Gefühl dass sein Leben nur einen Inhalt hatte und das war sein übermäßiger Sexualtrieb. Der ist jetzt weg und er hat irgendwie keinen Antrieb mehr. Für nichts. Obwohl doch, kurz mit mir spielen geht und Futtergeil ist er auch. Aber ansonsten schlurft er wie ein Opa hinter mir her und guckt dabei doof. Aber seine gesundheitlichen Probleme (Prostataprobleme und dauerhafte Vorhautentzündung) sind weg. Er ist ein superbraver Verlasshund, der überall mit hin kann. Braucht eigentlich nie an die Leine (von Straßen mal abgesehen) und ist einfach nur easy going und lieb.

    Wir haben zu erst ein halbes Jahr gechipt, das hielt 5 Monate. Dann im Dezember nochmal für ein ganzes Jahr. Das hält bisher zuverlässig an. Wir haben uns dazu entschieden im Herbst ganz zu kastrieren, dann ist ein dreiviertel Jahr rum und ich will nicht, dass es erst hormonell wieder bergauf geht.

    Wie treffend du meinen Wohnort beschreibst 😂

    Nicht zu vergessen die Kühe, die zu einer bestimmten Jahreszeit die ganze Nacht durchmuhen und die Hähne, die eigentlich dauerhaft Rufen. Die Dorfköter, die bellen und die Spatzen, die dir vom Fensterbrett aus ins Ohr Tschilpen.

    Hach. Ich liebs hier.