Beiträge von Billi

    Meine beiden Spitztiere erreichen nächstes Jahr ein zweistelliges Alter. Das macht mir ein bisschen Bauchweh, weil die Lebenserwartung beim Deutschen Spitz mit 13 bis 15 Jahren angegeben ist. :verzweifelt: Man merkt ihnen zwar überhaupt nichts an, aber die meiste Zeit ihres Lebens haben sie wohl hinter sich. :( :

    Wie alt sind eure verstorbenen Spitzis geworden? Und wie alt sind aktuell eure Senioren und merkt man ihnen ihr Alter an?

    Na ja, mein Mann mag die Hunde, hat aber kein Interesse und Händchen für Erziehung und Training. Gleichzeitig übernimmt er beide Hunde aber auch viel im Alltag, weil er sie bei sich im Büro parken kann, während ich auf Arbeit bin. Und das ist echt ungünstig, wirklich. Nicht wegen der Anzahl der Hunde an sich, sondern weil Charly (Ersthund) einfach speziell ist und mein Mann mir viele meiner Bemühungen zerschießt, wenn er ihn sich in was reinsteigern und pöbeln lässt.

    Ich wollte aber auch nicht mit dem Zweithund warten, bis Charly auch für ihn „funktioniert“, weil das so nie der Fall wäre. Ich würde dieses Vorgehen niemandem empfehlen! Für uns hat es gepasst, aber grundsätzlich finde ich schon, dass bei den vorhandenen Hunden keine größeren Baustellen mehr da sein sollten, wenn ein weiterer Hund einzieht.

    Deswegen musste der Zweithund auch sehr lieb und unkompliziert werden. Mein Mann verzieht Leni zwar auch ganz schlimm, aber das ist alles sehr harmlos bei ihr und fällt einem Außenstehenden vermutlich nichtmal auf.

    Leider wird deswegen wohl auch kein dritter Hund einziehen, obwohl ich diesen Vorsatz vor ein paar Monaten fast gebrochen hätte. xD Wenn beide Hunde unkompliziert wären, dann wohl schon, aber mit Charly und meinem Mann kann das eigentlich nur anstrengend werden. Das Zusammenleben der Hunde untereinander würde nach einer stressigeren Anfangsphase wahrscheinlich sogar gehen, aber das Handling draußen wäre eine Katastrophe. :fear: Und es macht auch wirklich keinen Spaß, wenn man immer nur dabei ist, Fehler auszubügeln, was mit steigender Anzahl der Hunde ja auch ungleich schwieriger wird…

    Aber: Hätte Baxter mir gezeigt, auch schon in den ersten Stunden oder ein zwei Tagen, dass er absolut unglaublich gestresst ist, keine Ruhe findet, sich zurückzieht, aggressiv gegenüber Calle geworden wäre, kollabiert (sowas gibt es halt) oder was auch immer, dann hätte ich schnell gehandelt.

    Hm, also Charly war schon sehr gestresst, als Leni einzog. Er hat die ganze erste Nacht fiepend unterm Bett verbracht. Das Fiepen wurde relativ schnell besser, aber der Stresspegel war noch relativ lange recht hoch. Nenn mich Rabenfrauchen, aber damit habe gerechnet und Leni trotzdem geholt. (Natürlich habe ich Leni so ausgesucht, dass es Charly möglichst leicht fällt, sich mit ihr zu vertragen, das finde ich selbstverständlich). Charly ist einfach ein Stresskeks, der reagiert schnell so. Auch wenn ich Leni hauptsächlich für mich geholt habe, denke ich, dass Charly trotzdem sehr von ihr profitiert hat. Nicht wegen Leni an sich, sondern weil er seither nicht mehr so sehr im Mittelpunkt steht (er denkt ja sonst, die ganze Welt dreht sich nur um ihn :roll: ) und ich einfach ausgeglichener bin.

    Trotzdem war für mich klar - und das habe ich auch im Bewerbungsbogen so geschrieben - dass Leni wieder gehen muss, wenn sich die Tiere untereinander auf Dauer so gar nicht vertragen wollen. Also wenn ich zum Beispiel gemerkt hätte, dass Leni die Katzen ernsthaft killen will. Oder wenn sie sich mit Charly ernsthaft in der Wolle gehabt hätte. Das ist ja für keinen schön. Ziel war schon ein Nebeneinander, ohne dass jemand Angst um sein Leben haben muss. Dazu gehört natürlich auch, dass niemand kollabiert, schon klar. Aber das halte ich bei gesunden Hunden und einer gut moderierten Zusammenführung für extrem unwahrscheinlich.

    Danke für diesen Thread, das Thema ging mir in der letzten Zeit auch immer wieder durch den Kopf. Ich hab auch gar nicht wirklich was hinzuzufügen, machs aber trotzdem. xD

    Ich wollte einen zweiten Hund für mich, hab lange nach etwas Passendem für den nicht ganz unkomplizierten Charly, meine Katzen, Enten und sonstige Lebenssituation geguckt und dann vor 3 (?) Jahren Leni aus Ungarn geholt. Wenn es aus irgendeinem Grund gar nicht geklappt hätte - man weiß bei einem Direktimport ja nie, wer da wirklich ankommt - hätte ich räumlich getrennt, Leni passend weitervermitteln lassen und fertig. Das wäre für mich zwar ziemlich heftig vom Zeitaufwand gewesen, aber darauf war ich eingerichtet. Ich war die ersten zwei Wochen auch erst Pflegestelle für die Maus und aufs Schlimmste vorbereitet. Es war nicht ganz easy, weil Charly meinte, das wäre jetzt eine super Gelegenheit, gemeinsam mit der Neuen auf die Katzen loszugehen :fluchen:, aber es gibt ja Leinen, Boxen, Türgitter und Türen. Es war wie erwartet stressig für alle, weil Charly neben Katzen ja auch kleinere Hunde ziemlich doof findet (und was hole ich ins Haus? :hust:), aber mit Management und ein paar Ansagen war das relativ schnell okay. Sie spielen nicht miteinander und könnten auch beide gut Einzelhund sein, aber sie vertragen sich miteinander und mit den anderen Tieren und das reicht mir völlig.

    Charly kommt bei mir immer an die kurze Leine, wenn er sich in was reinsteigern will. Das heißt, erst ermahne ich ihn und gebe ihm die Chance, sich selbst runterzufahren. Nimmt er sich nicht zurück, muss er an die kurze Leine und wenn das auch nicht geht, soll er hinter mir laufen.

    Wir machen das schon einige Zeit so und ich kann die gar nicht sagen, wie lange es gedauert hat, bis die Spaziergänge entspannter wurden. Ich habe mich oft gefühlt wie ein Tierquäler und war selbst auch alles andere als entspannt dabei, geschweige denn danach.

    Was mir sehr geholfen hat, war die Erkenntnis, dass ich ihm nicht schade, wenn er nicht an der langen Leine oder gar frei laufen darf. Eher im Gegenteil.

    Inzwischen läuft er auch oft von sich aus hinter mir her, also kann er es so schlimm nicht finden. Ich muss dann oft die zwei Meter kurze Leine ordentlich einkürzen, damit er nicht ständig drauf tritt. :roll:

    Aber so richtig entspannt durch den Wald, das habe ich mir abgeschminkt. Und damit ist es auch ein ganzes Stück besser geworden. „Einfach“ die Erwartungen an den Spaziergang rausnehmen und jegliches Reinsteigern in irgendwas unterbinden und zwar sofort am Anfang, wenn man noch überlegt, ob das nicht vielleicht noch okay ist oder sich eventuell von alleine gibt. Dann ist es auch noch deutlich einfacher, auch wenn man von den eventuellen Mitwanderern dann komisch angeschaut wird, wenn man so „gemein“ zu dem armen Hund ist, weil „der hat doch gar nichts gemacht“. :muede:

    Meine Schwiegermama ist ein Quell der bemerkenswerten Sätze. Gestern, nachdem sie uns schon mit Pizza und Eis bewegungsunfähig gemacht hat, holt sie Plätzchen, Kuchen UND Torte aus der Speisekammer. Ich hab ungefähr so geguckt: :shocked: Da meint sie nur: „Keine Sorge, ich hab bei der Torte die Nüsse weggelassen, damit sie nicht so schwer wird!“

    Es war ne Buttercreme-Nougat-Torte! xD

    Achso, wenn es um den Stresslevel vom Hund (und nicht von den unautorisierten Besuchern :hust: ) geht, dann von mir auch ein klares Go für den Spitz. Charly macht das schon auch Spaß aufzupassen und zu melden. Besuch würde er von sich aus nicht reinlassen - da müssen wir leider immer noch oft drüber diskutieren, allerdings haben wir auch kaum Gäste. Aber wenn der Besuch drin ist, legt sich Charly irgendwo hin und pennt. Von einigen lässt er sich auch kraulen. Man muss nur aufpassen, dass er nicht ne zweite Einlasskontrolle macht, sobald jemand mal kurz raus geht und dann wieder „neu“ in den Raum kommt. :roll:

    Mein persönliches Highlight zum Thema „Besuch“ war, als Charly sich eines Tages vom offen stehenden Büro (den Schwiegervater zu erziehen ist mir noch nicht gelungen…) in den Verkaufsraum geschlichen und die Tür bewacht hat. Die hereinkommende und glücklicherweise hundeaffine Kundin ließ sich von seinem Gekläffe nicht beeindrucken und sagte „Platz“, woraufhin er sich vor sie legte und weiter bellte, bis mein Mann dazu kam. :headbash: Danach ließ er sich nach allen Regeln der Kunst von der Kundin durchkraulen und wurde dann wieder ins Büro verfrachtet und der Schwiegervater vor die Tür gesetzt. :sweet:

    oregano Mein Großspitz ist ziemlich unentspannt bei Besuch. Ich habe ihn aber auch ursprünglich genau für diese Aufgabe geholt: Stellen und Verbellen von Leuten, die den Hof betreten ohne dass ich es merke. Da war er mir fast etwas zu überambitioniert dabei (außerdem bin ich umgezogen und jetzt passt das nicht mehr so gut).

    Ich habe den Eindruck, dass manche weißen Großspitze da etwas „menschenfreundlicher“ sind als Charly. Vielleicht durch die Einkreuzung vom Samojeden, der bei Charly allerdings höchstwahrscheinlich auch drin ist. Aber was da wie stark ausgeprägt ist, weiß man halt vorher nicht, genau wie beim Jagdtrieb.

    Ansonsten vielleicht mal bei den Mittelspitzen umschauen? Die werden ja schon länger als reine Begleithunde gezüchtet. Leni ist ja aus dem Tierschutz, aber wäre super happy auf nem Hof und auch seeeeehr menschenfreundlich (also genau das andere Extrem xD).