Charly kommt bei mir immer an die kurze Leine, wenn er sich in was reinsteigern will. Das heißt, erst ermahne ich ihn und gebe ihm die Chance, sich selbst runterzufahren. Nimmt er sich nicht zurück, muss er an die kurze Leine und wenn das auch nicht geht, soll er hinter mir laufen.
Wir machen das schon einige Zeit so und ich kann die gar nicht sagen, wie lange es gedauert hat, bis die Spaziergänge entspannter wurden. Ich habe mich oft gefühlt wie ein Tierquäler und war selbst auch alles andere als entspannt dabei, geschweige denn danach.
Was mir sehr geholfen hat, war die Erkenntnis, dass ich ihm nicht schade, wenn er nicht an der langen Leine oder gar frei laufen darf. Eher im Gegenteil.
Inzwischen läuft er auch oft von sich aus hinter mir her, also kann er es so schlimm nicht finden. Ich muss dann oft die zwei Meter kurze Leine ordentlich einkürzen, damit er nicht ständig drauf tritt. 
Aber so richtig entspannt durch den Wald, das habe ich mir abgeschminkt. Und damit ist es auch ein ganzes Stück besser geworden. „Einfach“ die Erwartungen an den Spaziergang rausnehmen und jegliches Reinsteigern in irgendwas unterbinden und zwar sofort am Anfang, wenn man noch überlegt, ob das nicht vielleicht noch okay ist oder sich eventuell von alleine gibt. Dann ist es auch noch deutlich einfacher, auch wenn man von den eventuellen Mitwanderern dann komisch angeschaut wird, wenn man so „gemein“ zu dem armen Hund ist, weil „der hat doch gar nichts gemacht“. 