Beiträge von Mia2015

    gäbe es bei mir keine Schlepp und auch keinen Freilauf.

    Bei mir auch nicht und genauso habe ich meiner HÜndin das Scheißefressen abgewöhnt (vorzugsweise Wild oder Menschenkacke...ekelhaft...).

    Es gab halt keinen Freilauf mehr, auch keine Schlepp. Und Konsequenz. Und wenn sie am Pferdehaufen vorbeigelaufen ist, statt mit offenem Maul reinzuhüpfen, gabs eine Belohnung. Aber nur dann. Ansonsten habe ich die Umgebung gescann, meinen Hund beobachtet und sie frühzeitig eng geführt. Hat geklappt. Heute frisst sie mal nen Karnickelköddel, aber das war es dann auch, an den restlichen Hinterlassenschaften geht sie vorbei.

    Es überrascht mich immer wieder, wie schnell aus einem braven Familientier ein vermeintlich aggressiver Hund wird, nur, weil man nicht klar mit seinem Hund kommuniziert und entsprechend mit ihm umgeht.

    Ich glaube einfach ihr @Ribani habt die Aufgabe mit einem Großen Senner einfach unterschätzt. Der GSS ist ebenfalls ein Spätentwickler, also mit ca. 3 Jahren geistig und körperlich fertig. Bis dahin muss man immer wieder damit rechnen, dass sich Verhalten ändert und wirklich schon im Ansatz korrigieren, wenn es unerwünscht ist. Das ist Arbeit, und nur weil ein Hund etwas kann, zB. einen Raum nicht betreten, heisst das nicht, dass er das nicht doch tut, wenn sich die Gelegenheit ergibt.


    Dies ist bereits das 3 Mal im letzten halben Jahr, dass er sich unaufgefordert etwas klaut und wenn man (auch meinem Mann ist es schon passiert) es ihm dann wieder wegnehmen will, da er es ja weder als Futter noch als Leckerli verdient hat/ von uns bekommen hat, dreht er völlig ab.

    Das darf nicht 3 x passieren. Es steigert sich bis zu dem Punkt, an dem ihr jetzt seid.

    Den Fehler, den du gemacht hast, sehe ich eigentlich hierin

    beugte ich mich runter und fragte: "Donni, was ist das denn?"

    Was soll ein Hund damit anfangen? Wie soll er reagieren wenn du nicht klar mit ihm kommunizierst und ihm sagst, was du möchtest? Wenn mein Hund etwas im Maul hat, was er wirklich dringlich hergeben muss, gibt es ein Abbruchsignal, bevor die Hand oder der Körper auch nur ansatzweise in Richtung Hund wandert. D.h. ich sage meinem Hund ganz klar: Ja, hast du gefunden, hast du genommen, gehört trotzdem nicht dir, also gibst du es jetzt her. Wenn der Hund genau das tut, wird er belohnt, d.h. ich nehme nichts weg, sondern er "verdient" sich durch sein Verhalten noch was leckeres dazu.

    Zudem ist fressen ein Grundbedürfnis, dass es zu verteidigen gilt, wenn man eine Ressource, das heißt für mich: es wichtig, macht, zB. indem nur auf KOmmando gefressen wird und die Mahlzeiten auf drei Portionen aufgeteilt werden. Vllt. hatte dein GSS, dem Verfressenheit nicht fern liegt, einfach Hunger? Vllt. habt ihr euch auch nicht mehr in dem Maße mit ihm beschäftigt, da ihr der Annahme seit, er ist nun erwachsen und fertig?

    Das ist ein Irrglaube. Gerade die sehr selbständigen Hunde brauchen eigentlich ständig eine regelmäßige Auffrischung und Erinnerung an das, was in Ordnung ist und was nicht. Ansonsten tun sie halt, wozu sie gezüchtet wurden: EIgenständig was sie meinen.


    Jedenfalls lag auf der Waschmaschine eine offene Tüte mit duftenden Pansenstückchen.

    Und du erwartest, dass dein Hund das ignoriert? Sehr ambitioniert, meine HÜndin hätte die gesamte Tüte mitgefressen :lol: und was soll man dem Hund daran übel nehmen? Eigener Fehler, räum das Zeug halt weg.


    Ich war wirklich fertig und habe ernsthaft überlegt, ob er überhaupt noch hierbleiben darf, wenn er mich bzw. meinen Mann als Rudelführer nicht zu 100% akzeptiert.

    Frag dich einfach, WAS du DAFÜR tust, dass dein Hund dir vertraut und deine Entscheidungen akzeptiert.


    Wir haben ja 3 Kinder und nun weiß ich nicht, ob ich ihm je wieder komplett vertrauen kann.

    Wenn die Kinder seine Grenzen einhalten und ihm nicht versuchen Futter weg zu nehmen, oder ihn sonstwie damit zu ärgern, was soll da passieren? Ihr habt da einen großen, ausgewachsenen und ernsten Hund, der auch durchaus das Bedürfnis nach Sicherheit hat. Nimm ihn ernst, beschäftige dich mit ihm und zwar auch positiv und nicht nur erzieherisch, gib ihm seine Streicheleinheiten und lerne ihn zu lesen.

    Dein Hund ist nicht aggressiv, er kennt nur unsere Sprache nicht.

    ich wollte einfach nur sagen, dass es bindungsförderndere Umstände gibt und Bindung eben auch das Training erleichtert

    Finde ich in dem Zusammenhang einen sehr treffenden Satz.

    @Ribani
    Aus meiner Sicht passen dein Anspruch, den du an deinen Hund hast, einfach nicht mit den Haltungsbedingungen zusammen. Soll heißen: Du möchtest deinem Hund seine Beute wegnehmen, integrierst ihn aber nicht so in euer Familienleben, dass er dein Vorhaben akzeptiert. Ich könnte meiner Hündin, die rassebedingt sicherlich auch lieber einsackt als hergibt, so ziemlich alles wegnehmen. Mache ich aber nicht. Hier gibt es das Signal "Aus", was ich lange trainiert habe und was ebenfalls nach wie vor belohnt wird. Wenn ich ihr was wegnehmen muss, zB den letzten Fitzel Kauknochen, bekommt sie was hochwertigeres im Tausch dafür.

    Einerseits erwartest du, dass dein Hund deine Regeln einhält, andererseits hältst du aber die Grundregeln deines Hundes nicht ein. Ich finde auch dieses Fressen auf Kommando absolut überflüssig, das schürt nur eine übersteigerte Erwartungshaltung deines Hundes. Gib ihm sein Futter und gut ist.

    Sie steht immernoch, er springt noch auf (Bauernhofhunde).

    Das finde ich am schlimmsten an der ganzen Sache. Die Hündin hat permanent Stress, und ich würde diesen "Freund" fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank hat.

    Dort kaufen würde ich ebenfalls nicht mehr. Man kann niemanden überzeugen, der nicht zuhören will, aber man kann für sich entscheiden, ob man Kontakt möchte oder nicht.


    Also ich hab schon aus geringfügigeren Gründen irgendwo nicht eingekauft.

    Geht mir genauso.

    Aber bei dem Rüden müsste man doch auch so lange warten?

    Kommt auf den Hund an. Zudem gibt es je nach Rasse Spätentwickler, die sind dann mit ca. 3 Jahren geistig erwachsen. Mal unabhängig davon, ob man sich jetzt Hunde holt, mit der Absicht, einen zu kastrieren, sind zwei Welpen sowieso schon eine Aufgabe. Ein Pärchen ist dann noch mal eine Aufgabe für die nächsten Jahre. Ich würde an eurer Stelle erst mal einen Hund dazu holen und einen zweiten erst, wenn der erste erwachsen ist. Alles andere gibt in eurer Konstellation wirklich nur unnötige Probleme und Stress für euch und eure Hunde.

    Trotzdem hätten für mich - wenn wieder Hirnkapazität zur Verfügung steht - Alltagsprobleme Vorrang.

    Sehe ich genauso. Allerdings muss der Zustand der Aufmerksamkeit ja erst mal wieder hergeführt werden. Bei einer äußerst bewegungsfreudigen Rasse sehe ich die Lösung aber nicht darin, mit dem Hund jeden Tag die gleiche 10min Runde zu gehen, sondern ihm eine Beschäftigung anzubieten, bei der er lernt, sich zu konzentrieren und bei der er auch gefördert wird. Der Hund will ja lernen, der Hund braucht Input, allerdings kontrollierten und sinnvollen Input, an dem er wachsen kann. Das hilft dann ebenfalls bei der Bewältigung der Alltagsprobleme und wenn man ganz viel Glück hat, fallen diese dann bei einem ausgeglichenen, müden und zufriedenen Hund wesentlich entspannter aus.

    Diese Beispiele haben aber nix mit Entspannung, sondern nur mit einer gewissen Selbstkontrolle zu tun.

    Das waren auch keine Beispiele, sondern Fragen, die dazu dienen sollten herauszufinden, ob der Hund generell schnell erregbar ist, oder nur vorm Gassi gehen. Das ist für mich ein Unterschied und wichtig um einen Lösungsansatz für das Problem zu finden.

    Ich finde eher, die hat jetzt schon viel zu viel geistigen Input, als dass sie geistig ausgelastet werden müsste.

    Für mich zu viel ungefilterter geistiger Input. Ja, ich würde fährten auf jeden Fall langsam anfangen und schauen, wie sie darauf reagiert. Und dieses wilde Rumgejage mit anderen Hunden erst mal einstellen. Sie soll ihre Nase benutzen dürfen und sich auf eine Sache konzentrieren lernen. Derzeit liest sich das alles recht wirr und unstrukturiert.

    Das ist sehr sehr weit herbei geholt und entspricht überhaupt nicht denTatsachen.

    Das war auch überhaupt nicht negativ gemeint, sondern ist einfach menschlich.


    Basenjis gelten als äußerst eigenständig, mit starkem Jagdtrieb, bleiben ungern allein, brauchen viel Bewegung... ich könnte die Liste weiterführen

    Nunja, aber da hast du eigentlich die Antwort auf die Probleme mit deinem Hund. Der Basenji ist eine sehr ursprüngliche Rasse und das was du beschreibst, ist typisch für den Hund, bis aufs Bellen vielleicht. Das ein Jagdhund eben Jagdtrieb mitbringt, damit sollte man rechnen und ob ein Hund mit diesem Anspruch in einer Stadtwohnung glücklich werden kann, wenn ihm die entsprechende Auslastung nicht geboten wird, wage ich zu bezweifeln.


    Sobald diese dann auf sie aufmerksam werden und zuihr laufen, schlägt sie ihre Haken oder läuft Kreise

    Sie hat Energie, die sie loswerden muss, allerdings sehe ich da die Gefahr, dass sie sich körperlich aus- oder überlastet, geistig aber null gefordert wird. Bewegung ist nicht alles. Ich empfehle dir wirklich, mit ihr etwas in Richtung Fährtenarbeit oder Mantrailing zu machen, damit du einen zufriedenen und ausgeglichenen Hund hast. Das ist ein kluger und intelligenter Hund, der lernen möchte und eine Aufgabe braucht. Eine Runde Fährte macht müder und zufriedener als eine Stunde rennen.