Mein Dicker wird jetzt 13. Er hat Arthrose in den Hüften sowie in den Ellenbogengelenken, IBD und eine beginnende Demenz. Zu all den körperlichen Beschwerden kommt das er ein sehr ausgeprägtes Deprivationssyndrom hat, was wir bis dato zwar gut händeln konnten, jetzt im Alter aber wieder mit aller Intensität zum Vorschein kommt.. Er sieht nicht mehr richtig und auch das Gehör hat nachgelassen. Gegen die Arthrose Schmerzen bekommt er täglich Schmerzmedikamente, allerdings schlagen die jetzt massiv auf den Magen Darm Trakt.
Seit ein paar Tagen ist es so, das er morgens erbricht. Das Fressen wird zwar noch genommen, aber immer öfter nur noch widerwillig zu sich genommen und auch die über alles geliebten Leckerli werden teilweise verschmäht. Heute Nacht konnte er die Blase nicht kontrollieren und das ganze Wohnzimmer war nass. Als ich morgens mit ihm raus bin, pieselte er nochmal unheimlich viel, hatte Durchfall und erbrach. Jetzt liegt er auf seinem Lieblingsplatz und schläft, das allerdings ganz ruhig und friedlich. Bis vor kurzer Zeit war er noch gut drauf. Zwar alt und langsam, aber voller Lebensfreude und dank der Schmerzmedis auch relativ schmerzfrei.
Jetzt schlagen die Schmerzmedikamente scheinbar nicht mehr so an wie sie sollten, die Bewegungen sind steif, die Beine zittern teilweise beim Pieseln weil die Kraft fehlt, und er knickt immer öfter beim Laufen leicht ein.
Die Nase geht immer noch beim Gassi schleichen und wenn sein Erzfeind in Sicht ist spult er sich auf als ob nichts wäre. Aber das sind Momentaufnahmen wo ich meine er sammelt noch mal alles was er an Kraft hat um dem anderen nicht zu zeigen das er doch schon alt/schwach ist. Er freut sich wenn meine Männer von Arbeit kommen, verlangt das übrig gelassene Pausenbrot und hat zwischendurch auch noch mal gute 5 Minuten. Wenn man ihn sieht glaubt man nicht, das er fast 13 ist. Das Fell ist schön, er ist nicht grau geworden steht teilweise stolz wie Bolle da, "bewacht" sein Grund und Boden immer noch, wenn er mitbekommt das jemand da ist, aber wer ihn kennt weiß das er zu kämpfen hat.
Heute früh als ich aus dem Bett kam und das Chaos gesehen habe, der Durchfall und das Erbrechen dazu kam, war mein erster Gedanke, ok jetzt wirst du ihn doch gehen lassen müssen. Aber ,jetzt liegt er friedlich schlafend auf seinem Platz und ich komme schon wieder ins grübeln ob die Entscheidung richtig wäre.
Wir wollen ihn in keinster Weise leiden lassen und ihn aus purem Egoismus einfach bei uns lassen, aber zu früh möchte ich ihn auch nicht gehen lassen.
Ich weiß momentan wirklich nicht, was ich machen soll. Wenn ich ihn beim Laufen beobachte sage ich mir, das ist nicht mehr das Wahre, wenn ich den Durchfall und das Erbrechen sehe, genauso, andererseits steht er schwanzwedelnd vor mir und fordert das Pausenbrot ein was für ihn zum Tagesablauf gehört.
Sorry, das ist alles ein bisschen Durcheinander, so wie ich mich gerade auch fühle. Wie treffe ich jetzt für den Hund die richtige Entscheidung? Ich weiß die Entscheidung kann mir keiner Abnehmen, aber vielleicht etwas Unterstützung für die Seele?