Beiträge von tinybutmighty

    Ja, ich nenne mich Hundemama, sage zu meinen Hunden auch mal Sachen wie "Komm, die Mama muss dich jetzt mal anziehen"xD oder "Kommt, Mädels/Leute/Kinder, wir haben es eilig!" und meine Fellnasen sind sie auch:lol:

    Warum? Keine Ahnung, war keine bewusste Entscheidung, aber jetzt tue ich es halt und es passt irgendwie auch:ka:

    Weiß nicht, ob ich da "elterliche" Gefühle habe, denn ein Kind habe ich nicht und weiß daher nicht, wie ich für dieses empfinden würde.

    Also ich will hier niemanden persönlich angreifen. Zumal es doch auch andere Vielhundehalter in diesem Forum und auf Social Media gibt.

    Für mich sind Alter und Krankheiten/Verletzungen tatsächlich der Hauptgrund, warum ich Vielhundehaltung womöglich alles in allem eher kritisch betrachte. Wobei ich nun kein "Gegner"dieses Konzepts bin, so meine subjektiven Eindrücke in 10 Jahren Hundehaltung waren halt, dass obengenannte Faktoren durchaus manches Mal unterschätzt werden.

    Am meisten hilfst du deiner Hazel damit, dass du einfach deinen Alltag weiterlebst. Widme dich deinen Hobbies. Probiere ein neues Rezept aus, das deine Aufmerkdamkeit erfordert. Zieh dich tagsüber auch mal in dein Schlafzimmer zurück, ohne den Hund mitzunehmen.

    Du kannst auch mit Türgittern arbeiten, damit deine Hündin dir nicht dauernd hinterherdackeln kann.


    Du hast doch selber sicher auch manchmal das Bedürfnis danach, einfach ein paar Stunden ganz in Ruhe gelassen zu werden? Dann gestehe deiner Hündin auch zu, dass sie ihre Ruhezeiten hat.

    Aber den Fall mit einer dement, der andere körperlich eingeschränkt, hat sie doch gerade…

    Ja, und leider können ja sogar noch mehr Hunde erkranken oder sich verletzen oder einfach Alterswehwehchen entwickeln, die womöglich jahrelange Einschränkungen (kurze Runden mit Buggy etc) mit sich bringen, wenn man viele Hunde hält.

    Wie viele Hunde kann man als Einzelperson dauerhaft, also womöglich über Jahre hinweg, intensiv betreuuen bei besonderen Bedürfnissen, und gleichzeitig mehreren anderen gerecht werden? Das ist nicht auf eine bestimmte Userin gemünzt, sondern für mich eine ganz allgemeine Überlegung. Denn letztlich ist ja niemand ein Übermensch, der chronischen Schlafmangel etc völlig problemlos wegsteckt.

    Natürlich haben manche mehr Ressourcen zeitlich, finanziell und mental. Die Grenzen des Tragbaren sind individuell sehr verschieden. Für mich geht es nicht nur darum, was man vielleicht irgendwie funktionierend machen kann, sondern auch um das Wollen. Mir fehlt etwas die Fantasie, mir vorzustellen, dass jemand womöglich über einen langen Zeitraum am eigenen Kapazitätlimit laufen möchte und ja, ich denke schon, die Wahrscheinlichkeit dafür minimiert sich, wenn man nicht die maximale Anzahl an möhlichen Hunden hält.

    Und damit meine ich, wie gesagt, Vielhundehaltung ganz allgemein.

    Also dass mal in der Vielhundehaltung 2 bis 3 Hunde gleichzeitig eingeschränkt mobil sind halte ich absolut nicht für ein Horrorszenario. Gerade wenn mehrere ältere Hunde mit dabei sind.

    Mir wäre es in dem Fall wichtig, es dauerhaft mental und zeitlich leisten zu können, jedem dieser Hunde individuell gerecht zu werden.

    Gerade im Alter sind Hunde doch eher öfter als nicht sehr pflege- und betreuungsintensiv. Einer dement, der nächste wackelig und kaum mobil, der nächste hat irgendein chronisches Schmerzthema, einer plötzlich Anfälle... ich lese hier ja viel quer und da ist es schon teils heftig, wie viel Aufmerksamkeit und Versorgung und zeitliche Ressourven ein Oldie oder einfach kranker Hund alleine braucht.

    Für mich persönlich wäre es halt Grundvoraussetzung bei Anschaffung mehrerer Hunde, diesen Faktor mit zu berücksichtigen.

    Klar gibt es Wagen. Hab ja selber einen und auch schon rege genutzt im Verletzungsfall usw. Aberfür mich wäre es nichts, mit mehreren Hunden womöglich dauerhaft mit Wagen rumlaufen zu müssen. Und was, wenn mal 3 Hunde gleichzeitig (bei mehreren Oldies ja zB nicht ungewöhmlich - 2 altersbedingt, ein etwas jüngerer wegen Kreuzbandriss) über Wochen/Monate aus welchem Grund auch immer im Wagen geschoben werden müssen? Oder wenn einer den Wagen gar nicht mag oder aus medizinischen Gründen da gar nicht so lange drin sein soll?


    Und in Sachen Training ist es für mich schon so, dass ich bei komplexeren Aufgaben etc gerne 100% bei dem Hund sein möchte, mit dem ich arbeite. Und nicht noch mit halbem Auge und Ohr bei mehreren Hunden, die ich abgelegt habe. Zumal jetzt zB ist es hier nasskalt und eklig und das ist im Winter ja durchaus länger so. Da hätten meine Minis jetzt gar keinen Bock auf länger stehen/sitzen/liegen müssen, während ich mit einem anderen arbeite.


    Machbar ist das sicher alles irgendwie, aber es erfordert schon Kompromiss, realistisch betrachtet. Auch von den Hunden.

    Ich persönlich könnte mir zB nur Haltung mehrerer Hunde vorstellen, wenn ich da regelmäßig Einzelrunden bzw Kleingruppenrunden drehen könnte. Also bei 8 Hunden zB würde ich dann öfter 4-4 machen oder zB noch lieber 3-3-2.

    Ich fände diese Qualitytime draußen so einfach entspannter und vor allem individueller an die unterschiedlichen Hundebedürfnisse anpassbar. Denn selbst mit nur 2 Hunden finde ich es durchaus gelegentlich challenging, dass da auch wirklich beide auf ihre Kosten kommen, selbst bei ähnlichen Bedürfnissen etc.

    Ich halte aber auch nicht viel von diesen großen Hundesittertruppen mit 8 oder 9 oder 10+ Hunden. Da gehen doch zwangsläufig manche unter. Meine frühere gewerbliche Sitterin hatte immer so maximam 4 bis 5 Gassihunde mit am Start, mehr würde ich für meine Hunde auch nicht wollen.

    Bei eigener Hundehaltung denke ich, wenn mehrere Hunde sehr konträre Bedürfnisse haben, zB einer kann nur sehr langsam gehen, der nächste wird nach ner Verletzung längere Zeit geschont, der dritte steht aber voll im Saft, der vierte hat gerade irgendein Verhaltensthema, der fünfte kriegt stressbedingte Anfälle - wie soll man all dem auf ein und demselben Spaziergang gerecht werden?

    Wieso wird jetzt hier ihre Tierhaltung in Frage gestellt? Fühlt man sich jetzt von dem Thema so angegriffen?

    Ich denke, es geht lediglich darum aufzuzeigen dass unterschiedliche Menschen da eben unterschiedliche Ansprüche haben. Ich denke den Hunden der TE geht es top, aber das heißt ja eben trotzdem nicht, dass das für jeden eine erstrebenswerte Form der Hundehaltung ist.

    Es geht, wenn wir eben nicht von reeller Vernachlässigung sprechen, letzten Endes doch auch darum, Akzeptanz zu finden dafür, dass jede*r andere Ansprüche und Idealvorstellungen hat. Davon lese ich bei der TE halt recht wenig, es wirkt subjektiv auf mich (!) teils sehr nach "Ich mache alles richtig/ich verköpere das Ideal von Hundehaltung" und da kam mir halt schon auch der Gedanke, ob da nicht auch Selbstreflektion wichtig wäre? Gibt sicher genug Leute, die direkt zur Schlussfolgerung Tiermessie kommen, wenn eine Einzelperson so viele Hunde hält. Hat indem Fall nichts mit der Realität zu tun, aber mich wundert dieses sehr selbstüberzeugte Auftreten ehrlich gesagt etwas.

    Unabhängig von den persönlichen Präferenzen würde ich (dauerhafte) Schmerzen definitiv als schlecht bezeichnen...

    Ich denke, dass dauerhafte Schmerzen schlecht sind, darin ist man sich hier auch einig. Umbehandelte dauerhafte Schmerzen fallen aber eben unter Vernachlässigung, sind tierschutzrelevant. Und darüber braucht man ja nicht zu diskutieren.

    Ich dachte wir sprechen eben eher von den Grauschattierungen.

    Nur weil es anderswo schlechter ist heißt das doch nicht das das andere schlecht nicht so schlimm ist?

    Aber da geht es doch schon los: Wo fängt "schlecht" an? Merkt man doch alleine hier in der Diskussion schon, jeder hat da eine andere Definition. Es gibt einen Unterschied zwischen "nicht 100% optimal" und "schlecht", finde ich jedenfalls. Das Leben ist voller Grauschattierungen, und ja, mir als diagnostizierter Autistin fällt es auch nicht immer leicht, die zu sehen, aber ich erinnere mich sooft es geht daran.

    Und ja, mir scheint, du gehörst eher zu denen mit sehr hohen Ansprüchen. Woran nichts verkehrt ist, es aber es kann helfen, sich vor Augen zu führen, dass man diese Ansprüche vielleicht nicht auf alle anderen Hundehalter übertragen kann und soll.

    Ich hab's hier ja auch schon erwähnt, deine Hunde haben bei dir z.B. zweifelsfrei auch ein tolles Leben, und trotzdem wäre es jetzt z.B. nicht meine Vorstellung von Hundehaltung und manches würde ich sicherlich anders handhaben, aber das ist halt auch okay, weil du bist du und ich bin ich:ka: