Ich liebe ja Chichis. Kann also durchaus verstehen, dass man eine Rasse, die gesundheitlich nicht superdupergut dasteht, toll findet. Einfach aufgrund des Charakters & Wesens.
Ich persönlich würde mir aber keinen Chihuahua vom Züchter holen. Ich finde, es läuft in der Zucht einfach zu vieles falsch. Zum einen bin ich der Ansicht, dass beim Chihuahua oft zu wenig auf Wesensfestigkeit, Nervenstärke und Souveränität geachtet wird. Zum anderen finde ich auch, dass die Zucht oftmals in eine Richtung geht, die gesundheitlich für die Hunde bedenklich ist, z.B. glubschige Augen, extrem kurze Schnauzen, starke Verzwergung etc. Hinzu kommen dann natürlich noch weitere Probleme wie Herz, PL, usw.
Mein Rex war aus dem Tierschutz und ist nicht einmal 10 Jahre alt geworden. Er hatte eine Mitralklappeninsuffizienz, die sich letztlich leider rapide verschlechtert hat. Ich bin aber froh, dass er insgesamt betrachtet wohl durchaus den Großteil seines viel zu kurzen Lebens über eine hohe Lebensqualität hatte. Er war aus dem Tierschutz, hat ein Zuhause gebraucht - das habe ich ihm gegeben. Und deshalb ist hier nun wieder ein Chichi eingezogen, aus dem gleichen Tierheim. Okay, strenggenommen ist Pippa wohl zu ca. 1/4 Zwergpinscher, aber den merkt man ihr nicht an.
Ich habe aber durchaus Bammel bei dem Gedanken, dass sie vielleicht auch mal die Diagnose Herzklappeninsuffizienz erhält. Es könnte natürlich sein, dass ich dann einfach, sollte ich eine ähnliche Geschichte wie mit Rex nochmals erleben, sagen würde: "So, jetzt ist Schluss, jetzt nehme ich keine Rasse mehr, die zu genau diesem gesundheitlichen Problem neigt." Gleichzeitig weiß ich aber insgeheim schon, dass mein Herz sehr stark für die kleinen Mexikaner schlägt und leider gibt es die im Tierschutz ja auch zuhauf...
Würde mir jemand sagen, ich hätte mich seiner Ansicht nach für andere Hunderassen "disqualifiziert", fände ich das befremdlich. Zum einen hast du dir ja auch überlegt, dass du eine andere Rasse als einen Mops nimmst aufgrund der gesundheitlichen Situation der Rasse. Zum anderen ist ja auch ein Mops ein Hund, durch den man Erfahrungen sammelt, wie das Zusammenleben mit Hund so aussieht, den man erzieht und pflegt etc. Also ich finde es nicht fair, da dann zu sagen: "Nee, Sie hatten mal Mopshunde, deshalb kriegen Sie jetzt von mir keinen Hund einer anderen Rasse!"