Beiträge von tinybutmighty

    Ich verlinke auch mal den Kreuzbandriss-Thread zum Erfahrungsaustausch:


    Und vor allem möchten wir einen Hund mit einem gewissen Schutztrieb haben.

    Warum?

    Also, ganz ernst gemeint - weil es ein Grundstück zum bewachen gibt? Weil ihr mit dem Hund Sport, z.B. IGP, machen wollt?



    Ich werde da auch nicht ganz schlau draus, dass man einen solchen Hundetyp bewusst und informiert anschafft, sich dann aber über ein solches Verhalten in Bezug auf Ressourcen wundert bzw. erschrickt.

    Also hier meine Fragen an euch: Wie viel Gehorsam setzt ihr voraus, bevor der Hund frei laufen darf? Wie viel Risiko, dass er doch mal weg läuft, nehmt ihr in Kauf? Wie oft müssen Trigger Situation an der Leine geklappt haben, bevor ihr euch sicher seid, dass ihr entspannt spazieren gehen könnt?

    Ich setze keine 100% Gehorsam voraus. Ich mache die Freilauftauglichkeit eher an anderen Faktoren fest, z.B. wie gut schafft es der Hund, mit seiner Aufmerksamkeit bei mir zu bleiben, sich an mir zu orientieren? Wie reagiert er auf diverse Umweltreize, egal ob das jetzt Böller sind oder Wild oder Skateboards oder rennende Kinder oder Artgenossen?


    Meine Pippa ist seit August bei mir und durfte schon nach relativ kurzer Zeit im Wald und in Parkgebieten frei laufen. Die ist jung und in Sachen "Gehorsam" kann sie noch nicht wirklich viel, aber sie ist ein tendenziell sehr an mir orientierter Hund, die sich bis auf Futter nicht wahnsinnig für Außenreize interessiert. Die flitzt also nicht zu anderen Hunden ab - sehr angenehm bei so einem jungen Hund, von meinem Rex war ich das ganz anders gewohnt! -, die interagiert nicht mit fremden Menschen, auch auf Bewegungsreize springt sie nicht wirklich an. Ja, die kriegt auch mal ihre Flitzeflashs und momentan ist sie in einer "Ich versuche, mal schnell ins Gebüsch abzuzischen, falls da Essen rumliegt"-Phase, aber mit einem "Raus da!" kriege ich sie gut dort weg.


    Meine Jasmin kam im Mai 2018 zu mir. Ich glaube, dass sie auf jeden Fall noch im selben Sommer in den Freilauf durfte. Sie ist kein "Ich hau mal zu anderen Hunden ab"-Tutnix, Wild interessiert sie nicht, fremde Menschen sind ihr egal - mit ihr hatte und habe ich es denkbar leicht ohne klassische "Erziehungsarbeit".


    Da meine Hunde also die Umwelt weder belästigen noch gefährden, dürfen sie viel Freilauf genießen, auch wenn sie sicher keinen perfekten Gehorsam haben.


    Mein Rex war stärker nach außen orientiert und hatte einen ordentlich großen Radius, vor allem für einen Chihuahua... der war einfach sehr selbstständig und furchtlos und ja, der hat im Freilauf auch ein paar Mal echt verhaltenskreative Ideen gehabt, bei ihm habe ich deshalb eher auch mal die Flexileine genutzt und nach Umgebung/Tagesverfassung/Bauchgefühl entschieden, ob Freilauf möglich oder nicht.

    Es ehrt euch ja, dass ihr nicht vorschnell aufgeben und den Hund zum Züchter zurückgeben wollt.


    Ich denke aber, zur Abgabe wird hier vor allem aufgrund eurer speziellen Situation geraten - weil ihr nunmal ein sehr kleines Kind zuhause habt, für welches ihr die Verantwortung tragt. Ich finde die Kombination "Hund mit Ressourcenthema" und Kleinkind generell suboptimal, bei euch kommt aber dazu, dass es sich um einen Rotti-Welpen handelt. Bei einem Gebrauchshund diesen Kalibers ist halt durchaus damit zu rechnen, dass da noch mehr an gerade in eurer Konstellation herausforderndem Verhalten kommt. Das bedeutet halt wirklich, dass ihr zu 100% dahinter sein müsst. Es DARF nicht zu einer Situation kommen, wo dem Hund vom Kind was weggenommen wird und es womöglich zu einem Biss kommt. Das zu managen, 24/7, jahrelang, ist halt echt eine ordentliche Aufgabe. Ich finde, ihr müsst euch da eher schon zu 120% sicher sein, dass ihr das leisten wollt - und könnt.


    Mich würde interessieren, warum es denn ein Rottweiler wurde?

    Ich kenne Taya ja ziemlich gut. Prinzipiell, ja, viele kleine Hunde sind ängstlich und unsicher und ihr Mensch sieht das nicht und schützt sie nicht.


    Das ist bei Taya meiner Meinung nach nicht der Fall - weder geht die viel beschwichtigend durchs Leben noch ist sie grundangespannt oder whatever. Sie ist eher coole Socke - aber mit Hausmeister-Tendenzen und tatsächlich kurzer Zündschnur. Auch mit anderen Hunden zB. Sie mag meine Mädels und mochte meinen verstorbenen Rex, wir gehen ja oft gemeinsam spazieren oder treffen uns auch mal drin - aber es gibt Situationen, imsbesondere mit Ressourcen (zB ein rumliegender Krümel draußen), da versteht Taya keinen Spaß. Und ja, die geht dann kurz "drauf" - aber ohne Beschädigungsabsicht, es ist eher so ein "Ey, so nicht!" Und nein, sie fackelt da tatsächlich nicht lang. Ist danach aber auch gleich wieder "normal".

    Meine Hunde mögen sie dennoch gern, die scheinen das tatsächlich unter "Naja, ist halt Taya mit der kurzen Zündschnur" abzuhaken.


    Mir gegenüber ist sie ja noch nie eskaliert, aber ich denke mal, in den Situationen mit Menschen ist das bei Taya ähnlich - es überrascht sie wer, der plötzlich um die Ecke kommt oder fuchelt oder whatever, zack, mal hingezwickt, fertig.


    Und sie ist durch das Training von Naszumi im Grunde auch sehr gut lenkbar und führig! Sie ist extrem intelligent und orientiert sich echt schön an ihr, kann irre aufmerksam sein. Nur ist sie halt vermutlich gerade durch ihr stets aufmerksammes und waches Wesen auch schnell darin, doofe Sachen wahrzunehmen und dadrauf zu reagieren, Sachen negativ zu verknüpfen.

    Zum Läufigkeitsthema noch:

    Wir haben zwei Büros, meine Chefs sitzen im anderen Büro drüben. Die haben jetzt einen ca. 1,5-jährigen Hovawart-Rüden, der intakt ist.

    Mit Pippa wohnt bei mir seit August auch eine intakte Hündin. Ich hätte mir auf jeden Fall etwas anderes für Pippa überlegt, wenn wir alle im gleichen Büro sitzen würden. Von meinen Chefs kann ich schließlich schlecht erwarten, dass die den Rüden die ganze Zeit z.B. angebunden lassen oder in der Zeit während der Läufigkeit nicht mitnehmen.

    Ist halt aber auch nur ein Raum mehr oder weniger, da wäre es auch für die anderen Kollegen stressig, wenn da dann eine flirty Junghündin und ein noch unerfahrener, verliebter junger Rüde mit dabei sind...


    Aber da habe ich ja Glück, dass ich eben in einem anderen Büro sitze. Ist generell gut so, denn ich glaube nicht, dass meine Mädels begeistert vom sehr netten, aber halt auch riesigen Jungrüden wären...

    So ein Yorkie würde hier glaub ich ganz gut reinpassen, aber ich weiß nicht, ob ich nicht diesmal gern was Weicheres hätte. Wobei sind Yorkies überhaupt so terriermäßig wie ihre größeren Verwandten oder eher nicht?

    So richtig Terrier sind Yorkies eher nicht, finde ich. Ja, es gibt schon auch mal etwas kernigere Exemplare, aber ich würde das nun nicht mit zB einem Jack Russell vergleichen oder so. Eigentlich sind Yorkies super kleine Begleithunde mit Charme, idR sehr menschenbezogen und anpassungsfähig. Dass sie nicht haaren, ist sehr angenehm, allerdings war mein Chihuahua deutlich "wetterfester" als die kleine Frostbeule Jasmin - wobei die generell halt ein Softie ist meistens, gibt auch Yorkies, die gerne durch den Schnee tollen ;)

    Ich find die Yorkies sehr lustig und angenehm.