Beiträge von Nabor

    Mein ehemaliger Schmied hatte sich mal einen 4 jährigen vom Schlachter gekauft. Der hatte überall Narben und Striemen und wurde zum Schlachter gegeben weil er nicht mehr händelbar war und bei Schlägen gezielt nach vorne ging um zu beißen und zu schlagen. Wenn er nicht wegkam schlug er auch gezielt mit den Vorderbeinen. Der war wirklich lebensgefährlich. Als sich der Schmied sich da das erste Mal draufsetzen wollte, hatte er zwei sehr beherzte Helfer dabei. Von oben war immer alles Okay, er war sogar sehr leichtrittig. Nur das Auf- und Absteigen war wirklich gefährlich. Irgendwann konnte der Besitzer ihn auch alleine händeln. Im Endeffekt bildete er ihn bis Kl M im Springen und in der Dressur aus und behielt ihn bis zu seinem Lebensende. Eine seiner Töchter machte mit 6 Jahren auf dem "Verbrecher" ihr Reitabzeichen. Das Pferd war 184 cm groß und das Mädel brauchte halt wen der ihr beim Aufsteigen half. Auch ich ritt ihn später öfter im Gelände, da war er ein echtes Verlasspferd.

    Gefährlich für Fremde blieb das Pferd immer, war aber bei der Familie immer nett. Was praktisch war, wenn Leon im Sommer mit seinen Kumpels auf der Weide war, musste man sich keine Sorgen machen, dass irgendein Mensch auf die Weide ging. Der ließ wirklich nur seine Familie, und halt nach Jahren, auch mich in seine Nähe.

    Mit Schlägen hatte man das Pferd zum Verbrecher gemacht. Der Weg zurück zu einem normalen Pferdeleben war sehr mühselig und lange. Schläge hätten da nicht geholfen und auch weder Wasser- noch Futterentzug.

    24 durfte der Riese werden, eine Kolik wurde ihm zum Verhängnis.

    Ich hatte auch ein selbstgezogenes Fohlen. 1999 wurde er geboren. Er wurde größtenteils nur mit Lob erzogen. Sei es Stimmlob, Kekse oder auch ein freundliches Kraulen. Einmal hatte es ordentlich zwischen uns geknallt, da hatte er beim Putzen spielerisch nach dem Striegel geschnappt, dabei einen Finger erwischt, bei dem dann dummerweise gleich die Fingerkuppe mit aufplatzte. Da hatte er dann das erste und letzte Mal eine gescheuert bekommen. Das hatte er dann auch nie wieder gemacht. Wenn er ansonsten zu aufdringlich wurde, reichte es ihn wegzuschieben. Er reagierte, wie die meisten Pferde, sehr gut auf Körpersprache, was ich natürlich auch ausnutzte.

    Pferde zu schlagen um irgendetwas zu erreichen ist einfach unnötig. Außerdem möchte ein Fohlen genauso wie ein Welpe nicht die Weltherrschaft an sich reissen. Nichts desto trotz müssen die Basics bei solch großen Tieren einfach sitzen. 500 kg und mehr können durchaus gefährlich werden. Aber bei einem Fohlen ist es total einfach ihnen die Basics beizubringen. Sie lernen gern und schnell und was einmal in den großen Köpfen angekommen ist, bleibt auch da, die guten wie die schlechten Sachen.

    So, dann will ich auch mal ein paar Bilder zeigen.

    Berta auf einem Agiturnier. Es regnete minimal, Madame guckte mich strafend an und ich zauberte meinen Regenhut auf den kleinen Hund. Schon konnte sie weiterschlafen. https://up.picr.de/34845498eq.jpg?rand=1687270615

    Tilde, genießt die Aussicht.

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    Berta beobachtet die Konkurrenz

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    Tilde an ihrem ersten Tag im neuen Zuhause. Sie war "not amused"

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    Berta bei der Arbeit.

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    Tilde bei der Arbeit.

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    Meine Mädels beim Einkaufen.

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    Tilde, hochkonzentriert am Start.

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    Ich habe es bei meinen Mädels nie erlebt, dass die mal keinen Bock hatten mitzuarbeiten. Die sind immer mit Feuereifer dabei. Was sie nicht mögen sind zu viele Wiederholungen, also die drölfzigste Umkreisung eines Kegels oder immer wieder nur die Grundstellung üben. Allerdings muss ich sagen, dass auch mich das langweilt und von daher kommt sowas hier so gut wie nie vor.

    Verfressen ist Tilde wie nur was, sie lässt sich aber auch sehr gerne mit einem Spieli belohnen. Da kann ich dann auch gut variieren ob ich von mir weg oder direkt bei mir belohne.

    Gemeinsames Abhängen auf der Couch steht hier auch so hoch auf der Beliebtheitsskala. Kuschel, Streicheln, Kontaktliegen, alles super. Meine erste und auch meine jetzige Hündin finden und fanden andere Menschen toll. Sie würden nicht mitgehen, aber fremde Menschen becircen um Kekse abzustauben ist immer gut, anfassen muss nicht sein. Es ist aber ein riesengroßer Unterschied ob wir die Menschen beim Spaziergang treffen oder ob sie hier über den Hof laufen. Außerhalb ihres Grundstücks sind sie sehr nett und aufgeschlossen, zu Hause sind es kleine Arschkrampen. Wenn Besuch kommt, muss ich die ersten 5-10 Minuten aufpassen und ihr erklären dass Besuch hier sein darf und dann ist alles tutti und der Besuch kann sich problemlos frei bewegen und sie lässt sich dann auch gern Streicheln.

    Mit liebevoller Konsequenz hat man mit einem ZS den besten Begleiter den man sich vorstellen kann und auch immer was zu lachen, schließlich sind sie auch ein bißchen kreativ.

    Mit Rüden kann ich nicht dienen. Ich habe immer nur Mädels, weil ich keinen Bock auf das testosterongesteuerte Verhalten habe.

    Meine Mädels waren und sind tolle, nicht zu kleine Hunde, die wirklich für jeden Spaß zu haben sind. Wenn ich hier in der Gegend einen gescheiten Verein hätte, hätte ich mich wahrscheinlich auch mit meiner jetzigen Hündin im SD versucht. Normales Spazierengehen, am Fahrrad mitlaufen, Agility, RO und Nasenarbeit, bis jetzt haben sie immer alles mit Begeisterung mitgemacht. Womit man immer rechnen muss, dass auch die Zwerge recht territorial sein können, was bei euch ja nicht so das Problem sein wird, ihr habt ja schon einen DSH. Sie werden allerdings, wegen ihrer Größe, oft nicht ernst genommen, meinen es aber genauso ernst wie ein RS. Jagdtrieb ist vorhanden, aber durchaus händelbar. Meine Mädels kann und konnte ich immer offline laufen lassen. Okay, Mäuse, die in suizidale Absicht vor ihnen auf dem Weg rumlaufen, überleben selten. Dafür kann ich sie sogar von aufspringendem Wild abrufen. Was für mich auch ein großes Plus ist, bei regelmäßiger Fellpflege hat man so gut wie keine Hundehaare in der Bude. Außerdem sind sie auch nicht so klein, dass man ständig Angst um sie haben muss.

    Wenn du noch Fragen hast, immer her damit.

    Bezüglich Artgenossenverträglichkeit hatte ich noch nie Probleme. Meine erste Hündin fand zwar alle anderen Hunde blöd, war aber trotzdem nicht so drauf, dass sie rumgepöbelt hatte oder andere Hunde lochte. Meine jetzige, ist mehr so der Typ, dass erstmal alle Hunde nett sind. Wenn sie merkt es ist nicht so, geht sie ihnen aus dem Weg. Also, auch da habe ich null Probleme.

    Bei Bruni kann ich mir auch nicht vorstellen dass das funktioniert. Da wird bestimmt zeitnah der Maulkorb abgemacht und dann wird das Unvermeidliche geschehen.

    Und auch bei Püppi war abzusehen dass sie wieder zurück muss. Doe Dame hatte so gar kein Gespür für die Kleine.

    Maddox hat einfach nur unfassbar viel Glück gehabt. Was ihm bei der Vorgeschichte auch zu gönnen ist.

    Da wird gerade ein Tierschutzhof gezeigt, der wegen Erkrankung der Betreiber aufgelöst wird.

    Da leben seit 10 Jahren 2 Pferde und ein Esel. Eins der Pferde ist noch nicht einmal halfterführig und noch nie verladen worden. Der Esel hat Hufe die schon länger keinen Schmied gesehen haben und kann auch keine Hufe geben. Da frage ich mich wirklich, was das für ein Tierschutz ist, wenn noch nicht einmal die Basics mit den Tieren erarbeitet werden.

    Hoffentlich läuft das auf dem neuen Tierschutzhof besser.

    Da sieht man mal wieder, dass gut gemeint nicht immer auch gut gemacht ist.

    Mit meiner ersten Hündin war ich in einer Welpenstunde. Große Katastrophe, sie brauchte Wochen um wieder mit größeren Hunden umgehen zu können, fand die meisten großen Hunde (98%) den Rest ihres Lebens einfach nur Sch....

    Nummer 2 ging nie in eine Welpenschule, hier in der Gegend gab es auch nix Gescheites und sie ist auch ohne Welpenschule eine ganz tolle, super soziale Hündin geworden.

    Mach dich nicht zu verrückt. Lass dir und deinem Welpen, wenn er denn da ist, Zeit und genieße die Welpenzeit. Sie ist viel zu kurz und es wäre superblöd, wenn du alles nur zerdenkst und euch zu sehr unter Druck setzt.