Beiträge von AkkiLeela

    So, jetzt bin ich endlich mal am Pc und kann vernünftig tippen...
    ich greife noch mal ein paar Anregungen aus dem Thread auf:

    Unsicherheit
    ich merke definitiv, dass Paul in einigen Situationen etwas unsicher ist und wir beide auch (noch) nicht perfekt harmonieren. Er selbst ist kein unsicherer Hund, für seine Zukunft sehe ich keine Probleme.

    Lernen
    Ja, ich denke, dass mit ihm bis jetzt nicht viel trainiert wurde. Dumm ist er nicht, ob er viel will to please hat, weiß ich noch nicht zu beurteilen - für Leckerchen macht er aber fast alles.
    ich sollte aufpassen, dass er nicht zu viel Frust entwickelt, weil er nicht weiß, was ich will oder etwas nicht umsetzen kann. da wäre eine Trainerstunde wahrscheinlich hilfreich.

    Training
    Ich werde es ab jetzt so angehen, als ob ich mit meinem eigenen Hund trainiere und kleinschrittig vorgehen. Bis jetzt war es eher Brandherde bekämpfen und den Rest den neuen Leuten überlassen. Da dieses auch für mich neu ist, werden wir bestimmt den ein oder anderen Stolperstein vorfinden aber es hilft ja nix |)

    (Kleiner Exkurs: heute bekam ich von der Orga einen netten Anruf, warum Paul denn noch nicht vermittelt sei und alle Interessenten abspringen würden, es liegt ja vielleicht an mir...)

    Hochfahren
    zu Hause tobt er dann wild durchs Zimmer, springt hoch oder will an mir rumnagen, das geht aber nicht und meistens bekomme ich ihn mit einem Leckerchen ins sitz oder kann ihn beruhigen (erst ein NEIN und LASS DAS) und dann ein Lob, wenn er wieder normal ist.
    Draußen kommt es drauf an, wie groß die Aufregung ist.
    Bei Hunden gibt es vier Stufen:
    1. schaut hin und gut ist
    2. schaut hin und möchte hin (mit Leckerchen ablenkbar, oder auch mit weiterlaufen)
    3. schaut hin, will hin und windet sich in der Leine, gerne mit jodelndem Gebell (festhalten, weiterziehen, dann irgendwann absitzen lassen/ oder einfach weitergehen)
    4. schaut hin, findet den anderen Hund scheiße und will ihn fressen (vorgehen wie in 3)

    Generell gehen wir weiträumig an anderen Hunden vorbei, ohne Panik und mit clickern

    Gerade dieses jodelnde Gebell kann ich nicht richtig einschätzen und in den Momenten habe ich leider auch keine Hand frei zum filmen. Optisch sieht das nicht so prickelnd aus, aber ich habe nie das Gefühl, dass mir die Situation entgleiten könnte, was bei diesem Hund glaube ich, wichtig ist.

    Ich glaube, ich wäre die größte Gefahr für meinen hypothetischen Kleinsthund. Mein "Mini" wiegt ja gute 11kg und ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich schon über ihn gefallen bin, oder ihm aus Versehen einen Tritt verpasst habe.
    Hier in der Ecke sind ein paar sehr robuste Chihuahuas unterwegs, leider aber auch ein paar Winzlinge und die wirken wie Glaspüppchen. Deren Besitzer sind aber meist tiefenentspannt und 15m entfernt ( oder der Hund ist eh nur auf dem Arm).

    Ea stimmt schon, dass hier viel über Franzosen berichtet wird (mich eingeschlossen), gleichzeitig ist es halt Die Moderasse und hier laufen immer mehr rum. Wenn dann zwei am Fahrrad röcheln oder eine japsend beim Tierarzt sitzt, bekomme ich das sofort mit. Die HD beim Retriever nicht unbedingt :ka:
    Und es kann sein, dass ich zu wenig Verständnis aufbringe, aber ein Blick auf die (meisten) Exemplare und einem Menschen sollte klar sein, dass da was nicht stimmt. Eine fünf minütige Internet Recherche und man sollte Abstand von der Rasse nehmen.
    Für mich -und das ist eine Meinung, kein Fakt- ist diese Rasse Tierquälerei.

    Danke querida - das Hochdrehen steht bei den Appenzellern in der Rassebschreibung: "quecksilbriges Temperament" bedeutet genau das! Die sind sehr schnell von 0 auf 100 und so ruhig kann man als Mensch gar nicht sein, dass das überhaupt nicht zum Tragen kommt.
    Ich gebe zu, dass ich es bei meiner jetzigen Hündin nicht ganz so im Griff habe, wie ich es manchmal gerne hätte. Bei uns äußert es sich v.a. in Känguruhsprüngen neben mir, teilweise bellen bei sehr großer Aufregung.

    Hier ist Frust ein großes Thema, dazu reagieren Appenzeller SEHR deutlich auf ihre Halter. Die genaue Beobachtung und Einschätzung gehört ebenso zum Appi wie das Hochdrehen. Ich "helfe" mir so gut es geht mit Ruhe, langsamen Bewegungen, "geerdet sein". Letztens wollte ich wieder etwas UO machen und habe dafür Leberwurst verwendet - war ein Fehler. Hier hat Trockenfutter schon eine hohe Wertigkeit. Beißwurst und andere Beute ist hier ein sehr starker Belohnungfaktor. Hohe Stimmlage ist hier ebenfalls zuviel, ruhige Stimmbelohnung ist oft besser.

    Hier funktionieren Suchspiele ganz gut. 5-6 kleine Objekte, die nach mir riechen, auf einer gewissen Fläche verstreut und sie müssen einzeln zu mir gebracht werden. Pro Objekt gibt es ein Leckerli. Die ersten 2-3 Objekte gehen meistens aus der Erinnerung (Hund darf zuschauen beim verstecken), danach sucht sie mit der Nase. Es macht hier einen deutlichen Unterschied ob es nur 4 Objekte sind oder 6. Wir haben das langsam aufgebaut, mit 1-2 Objekten beginnend.

    Noch zur Hundeschule: muss bei dir nicht so sein, aber bei uns ging das ein bisschen nach hinten los.
    In der Hundeschule haben sie bei mir eher aufputschend gearbeitet, die meisten Hunde dort müssen eher "aufgeweckt" werden und "pro Halter" gebracht werden. Appis aufputschten ist aber nicht unbedingt die klügste aller Entscheidungen, wie ich nach ein paar Monaten gemerkt habe. Zumindest nicht, wenn der Hund halbwegs ruhig arbeiten soll. Jetzt ist bei uns etwas der Wurm drin, weil der Hund schnell hochdreht im Frust und ich dann einen kleinen Flugdrachen an der Leine habe, der am Ende des Tages gut Höhenmeter gemacht hat.

    Zum Glück habe ich von meinem kleinen, nervösen Terrierverschnitt gelernt, dass pushende "Motivation" meist nach hinten los geht. Er ist aber komischerweise, seit Paul da ist ruhiger geworden und auch das clickern bei Feindsichtung klappt seit dem.

    Ich muss mich auch sehr im Griff haben, wenn ich wirklich mal sauer bin und motze, das zerläuft Paul zu einem kleinen Häufchen Elend :( : .
    Suchspiele werde ich definitiv ausbauen, der angepeilte Hundeverein ist ja eigentlich für Gebrauchshunde, mal sehen, ob da was für uns ist ( vielleicht wirklich ersmal als Lungenende Zaungäste

    Danke erstmal für alle Anregungen und Tipps, ich antworte so spät weil ich leider Hühnchen verdienen musste xD

    @Querida du hast natürlich Recht, Paul soll nicht zum Koma-Hund verkommen. Ich war mir nur unsicher, wie ich mit seinem erregbaren Gemüt am besten arbeite. Deine Vorschläge haben mir auch klar gemacht, dass ich ohne Konzept an die Sache ran bin. Ich werde wie von dir vorgeschlagen, klein anfangen und dann hoffentlich sehen,.was funktioniert und was nicht.

    Der Gute unterscheidet schon zwischen Einzel-Gassi und Spazierengehen mit den anderen beiden... bei ersterem gilt mir und dem Futter die volle Aufmerksamkeit, mit den anderen zusammen lässt er es locker angehen ( obwohl es auch Leckerchen gibt).

    Ich werde noch weiter mit den Belohnungen experimentieren.

    Der Thread hier heißt doch "Qualzuchten", wenn ich also zu einer Rasse poste, dann ist sie meiner Meinung nach Tierquälerei, und ich fühle mich gut, dass ich etwas getan habe. Das hat doch erst mal nichts mit gemeinsamen Ablästern zu tun?

    Übt ihr die beiden Sachen weiter zuhause? Was kann er schon an der Leine? Welche Ablenkungen kannst du im Haus ins Training einbauen?

    Umdrehen funktioniert auch draußen, solange wir nicht unmittelbar am "Feind" oder "Opfer" stehen. Wobei er dann oft erst recht noch kurz die Lage checkt, weil er weiß, dass etwas interessantes in der Umgebung sein könnte ( wir üben natürlich meistens ohne Anlass).
    Verbales Lob kommt leider nicht so gut an ( draußen) höchstens zum hinhalten, bis das Leckerchen aus der Tasche gefischt ist.

    Für einen dreijährigen Appenzeller klingt das alles nicht beunruhigend.
    Ich weiss nicht ob das das ist, was Du lesen willst :D :flucht:

    Hast Du keine Hundeschule / -verein in der Nähe mit sicher eingezäuntem Platz?
    Das wäre natürlich optimal für Euch.
    Wenn Du ihn mal ohne Sorge ableinen kannst, kannst Du ja auch ganz anders üben und andere Sachen machen :smile:

    Ja, das will ich hören (es ist nicht Alles meine Schuld :dafuer: )
    und nein, das will ich nicht hören ( weil das bedeutet, dass ws keine Instant- Verbesserung gibt :dagegen: )
    :lol:
    Der Verein ist ja die große Frage, da gibt es Zäune, Trainer und Hunde, andererseits gibt es dort fremde Menschen und andere Hunde; vielleicht gehe ich Samstag mal alleine hin und schaue mir die Sache an. Ist ein Polizei und Schutzhunde Verein aber offen für alle Rassen.

    Das mit dem Kauen werde ich mal ausprobieren, diese kleinen Reis Scheiben ohne Geschmack.

    Wenn ich es richtig verstehe, kannst du also drinnen mit ihm problemlos arbeiten, solange du die Wertigkeit der Belohnung beachtest. Dann würde ich jetzt überlegen, was kann ich drinnen schon mal üben gegen Leinenaggression?

    Jain, ea ist ein bisschen Glücksspiel und man merkt, wenn wir einen Tag nicht so lange spazieren waren. Mit der Trainerin haben wir umdrehen ( und weggehen), bzw Geschirr-Griff geübt. Ich würde langfristig gerne an Hundebegegnungen ( einfach, dass er in deren Nähe nicht so aufgeregt ist, ohne direkten Kontakt) arbeiten und da bietet sich ja eigentlich die Gruppenarbeit im Verein an. Nur ist er vielleicht so überfordert mit Eindrücken, dass es kontraproduktiv wirkt.
    So eine Desensibilisierung, daran würde gerne arbeiten.