Immer wieder schön:
Sollen Hunde fernsehen? - von Loriot
Es häufen sich die Fälle, in denen Hunde nach mehrstündigem abendlichem
Fernsehen schlecht einschlafen, schwer träumen oder tagelang stottern.
Hier liegen zweifellos ernst zu nehmende seelische Störungen vor, an
denen man nicht länger achtlos vorübergehen darf.
Die Programme der Fernsehanstalten sind in der Regel besser geeignet für
mittelgroße, langhaarige Hunde als für kleine kurzhaarige. Dicke Hunde
wiederum neigen erfahrungsgemäß zu politischen und allgemeinbildenden
Beiträgen, während dünne sich mehr von Unterhaltungssendungen
angesprochen fühlen. Das heißt jedoch nicht, daß nicht auch gelegentlich
große dicke, kuzrhaarige oder kleine dicke langhaarige Hunde Freude an
Sendungen haben für kleine lange, kurzhaarige und kurze dicke
langhaarige, haben können.
Leider sind in den Programmzeitschriften die Sendungen hinsichtlich
ihrer Eignung für unsere vierbeinigen Freunde noch nicht deutlich genug
gekennzeichnet. Es muß also vorerst noch dem Gutdünken des Hundehalter
überlassen bleiben, ob er dem Drängen des Tieres zu täglichem
Fernsehgenuß nachgibt oder nicht.
Grundsätzlich ist jedoch zu warnen vor Filmen brutaler oder anstößiger
Art. Robuste Hunde reagieren mit Kopfschmerzen, zartere mit
Schwerhörigkeit und hartem Stuhl.
Abzuraten ist ferner von der Anschaffung eines Zweitgerätes für den
Hundeplatz. Das Tier vereinsamt und spricht im Schlaf. Auch politische
Sendungen sind oft ungeeignet. Ein Düsseldorfer Bernhardiner litt nach
der Übertragung einer Bundestagssitzung zwei Wochen unter Schwindel und
Schluckauf.
Zusammenfassend kann gesagt werden: Kleine dicke oder große lange Hunde
und kleine dünne, langhaarige oder dicke, kurzhaarige sollten nicht nach
21 Uhr, langohrige dicke, kurzohrige dünne und Hunde zwischen zwei und
acht Jahren nur unter ärztlicher Aufsicht fernsehen.
