Beiträge von Czarek

    Hallo, Ich zitiere mal so:

    "Du schreibst, sie hat gute Vermittlungschancen. Meinst du das, weil sie so lieb ist?"
    Ja, sie ist eine sehr freundliche und verkuschelte Hündin, gesund und bildhübsch. In einer geeigneten Umgebung ist sie ruhig und hat einen angenehmen Charakter.

    "Was sagen die derzeitigen Besitzer zu deinen Gedanken, dass ihr nicht das richtige Zuhause für sie seid? Teilen sie eure Bedenken bezüglich Stadt etc.?
    Sie sollten ihre Hündin ja am besten kennen."
    Was sie sagen? Wenn's nur an der Rute liegt und ich den Preis drücken möchte, dann werden wir uns über den Preis einig. Das war die Antwort. Nein, ich glaub sie verstehen nicht worum es uns geht. Sie sagen, Hauptsache der Hund ist bei seinem Menschen. Aber das gilt halt nicht immer.

    "Denkst du, sie schätzen ihre Hündin falsch ein, oder warst du einfach der sympatischste Interessent und sie dachten, das wird dann schon werden? Oder warst du einfach der einzige ernsthaft interessierte Interessent, der die Hündin aufnehmen wollte?"
    Ich war nicht der einzige Interessent. Die Sympathie war von Anfang an da, ja. Wir können ja auch gut mit ihr und haben genug Hundeerfahrung. Das ändert aber trotzdem nichts daran, dass sie hier mit den Anforderungen gar nicht zurecht kommt. Vor dem Bus hat sie Angst, den Kinderwagen möchte sie angreifen. Ja, ich glaube, sie haben ihren Hund falsch eingeschätzt. Und das ist nicht verwunderlich, denn sie haben ja noch nie mit dem Hund in einer Wohnung gelebt. Er ist dafür einfach nicht geschaffen und hätte es von früh an lernen müssen.
    Ich bin da auch etwas sauer. Mir waren bestimmte Punkte sehr sehr wichtig. Und die wurden einfach nicht wahrheitsgemäß beantwortet. Vielleicht wurde der Hündin auch einfach zu viel zugetraut.

    "Wenn sie sich allgemein bei euch wohl fühlt und sich auch mit eurem Hund versteht, könnte es nicht doch nach einiger Zeit klappen, dass sie sich an eure Wohnung gewöhnt?" Sie fühlt sich bei mir wohl. Wenn wir alleine mitten in der Pampa sind und kilometerweit nichts zu sehen ist. Allgemein fühlt sie sich überhaupt nicht wohl. In der Wohnung erst recht nicht. Mit unserem Hund versteht sie sich gut. Leider orientiert sie sich null an ihm. Im Gegenteil, wenn sie nach mir bellt, regt sich die Kleine mit auf, nun hab ich hier zwei Kläffer. Andererseits möchte die Kleine sie für ihre Unsicherheit und Unruhe maßregeln, wenn sie durfte

    Das Herz sagt nein, der Kopf sagt: wir tun ihr hier keinen Gefallen. Mit den Besitzern reden wir nochmal persönlich, damit nicht der gleiche Fehler vorkommt.
    Klar, es würde vielleicht irgendwann gehen. Aber nur, weil ich den Hund haben will, heißt es nicht, dass er sich einmal komplett umkrempeln muss, obwohl die Möglichkeit besteht, dass er ein Leben führen könnte, wie er es kennt und liebt. Der Kopf muss manchmal siegen, obwohl ich ein Herzmensch bin..

    Man könnte natürlich wiederum auch ganz anders argumentieren: daß man dem Hund, bevor man ihn für die Bude passend zurechtamputiert, ein Zuhause sucht, in dem er so leben kann, wie er es gewohnt ist, und nicht operiert werden muß.....

    Aber das ist echt schwierig einzuschätzen, weil ich ja die Umstände, aus denen der Hund kommt, nicht kenne, den Vermittlungsgrund, und die Chancen, genau das, was er braucht, woanders zu finden....

    Huhu, danke für die ganzen Beiträge.

    Ich glaub, der erste Abschnitt ist entscheidend. Wenn der Hund bei uns bleibt (und eigentlich möchten wir das, denn trotz vieler "Kinderkrankheiten" haben wir ihn schrecklich lieb gewonnen), dann muss er nicht nur "zurechtkupiert" werden, sondern er muss sich komplett von Land und Zwinger/freies drinnen und draußen auf Großstadttrouble und Etagenwohnung umstellen. Sie ist äußerst gestresst. Wir tun ihr damit keinen Gefallen. Es ist hier kein Leben für sie. Ich könnte meinen Hund auch nicht einfach auf nen Hof geben und sagen "schaffste schon!".
    Klar, sie würde es irgendwann mal hinkriegen. Aber es ist nicht Sinn der Sache, dass sie sich hier komplett durchquält um zum passenden Hund für uns zu werden. Denn die Vermittlungschancen stehen sehr gut. Im Prinzip ist sie ein wunderschöner, gesunder und nicht zu alter Hund, der in der passenden Umgebung und bei den richtigen Leuten nicht besonders problematisch ist. Sie kann erstmal wieder zu den Besitzern ohne Zeitdruck zurück und von dort aus wird für sie ein neues Zuhause gesucht. Wir können da nur empfehlen, dass sie nach Möglichkeit wieder zurück aufs Land kommt, wo viel freie Fläche da ist, sie mitlaufen kann, ihr Rudel kennt... Wo sie nicht völlig überfordert und gestresst ist, auf dem Laminat rumrutscht und wo gegen schlägt.

    Es tut mir echt unendlich leid und ich bin sehr traurig. Aber ihr zuliebe geben wir sie zurück, damit für sie ein Zuhause gefunden werden kann, wo die Umstände passender sind und wo sie eher so leben kann, wie sie es gewohnt ist und wo nicht zuletzt die Rute in der Enge einer Wohnung dauernd in Gefahr ist. Wir geben den Behandlungsplan und alle Utensilien zur Versorgung der Rute mit, damit er hoffentlich erhalten bleiben kann.

    Traurige Grüße
    Czarek

    Ich hab einen Jacky-Mix.

    Entgegen ihrer Veranlagung hat sie Null Jagdtrieb und ihre Nase ist ziemlich schlecht.
    Ausgiebig Gassi gehen (ca 2Std) allein reicht inzwischen im höheren Alter. Aber bis sie 4-5 Jahre alt war, musste ich mir echt was einfallen lassen, da konnte ich den ganzen Tag was mit ihr unternehmen und sie sah mich an mit diesem Blick "Und jeeeeetzt?"

    Inzwischen hat es sich auf ca 1-2Std spazieren am Tag, jeden 2. Tag 30min Tricks und zweimal im Monat Einsatz im Besuchshundedienst + regelmäßiges Training dafür eingependelt.

    Ich mache also überhaupt nichts rassespezifisches, sondern hab einfach ausprobiert, was dem Hund Spaß macht und was ihn auslastet.
    Wenn mein Hund auf gar nichts Bock hätte - wäre auch nicht schlimm :D

    Zum Thema alles ist ein Jacky: ich hab einen Jack Russell-Shih Tzu Mix (angeblich beide Eltern auch reinrassig).

    Wenn er geschoren ist: "Oh ist das ein süßer Jack Russell! Schau mal die Flecken!"
    Wenn er langhaarig ist: "Hallo, ist das ein Malteser???"

    ;)

    Huhu,

    Der Tierarzt sagt, es besteht noch die Möglichkeit, dass alles abheilt, wenn nun nichts mehr dran passiert und man ordentlich pflegt. Er hat es jetzt versorgt und ist im Gegensatz zum ersten TA guter Hoffnung.

    Ehrlich gesagt: wir sind überhaupt nicht überfordert. Der Hund ist mit Ausnahme von der Alleinbleibthematik und paar andren "Kinderkrankheiten" echt toll. Wir können an allen Dingen arbeiten, klar. An der Panik draußen, an seiner Unsicherheit, an der Leinenführigkeit, am Alleinesein, usw. Aber gerade weil er sonst recht gut woanders unterkommt, müssen wir nun entscheiden, ob wir an ihn denken und er einfach in einer ländlichen Umgebung mit viel Freilauf als Hofhund immer bei allem dabei besser zurecht kommt.
    Ja, wir können ihm ein schönes Leben hier bieten. Mit festen Regeln, einer geregelten Tagesstruktur, Auslastung und Beschäftigung. Er sollte einen "Job" kriegen, für den er aber nicht geeignet ist. Ich kann in dem Bereich nicht mit ihm arbeiten, dabei hab ich sehr genau erklärt, was die Aufgaben sind und nachgehakt, ob er das schaffen könnte. Jaja, alles kein Problem.
    Wir glauben eher, dass er sich wohler fühlen würde in einer anderen Umgebung, wo es weniger Stressfaktoren, weniger Enge, weniger Trouble gibt. Das Thema war von vornherein auf dem Tisch und man muss halt einfach sagen: diese romantisierte Vorstellung von "dem Hund ist vollkommen egal, wo er ist, Hauptsache er ist bei seinem Menschen!" gilt nicht immer. Wenn der Hund die Möglichkeit hat einen anderen Platz zu finden, wo er so leben kann, wie er es kennt, dann sollte man ihm die Möglichkeit geben. Wäre es ein äußerst problematischer Hund, an den nur wir ran kommen, würde die Situation anders aussehen. Aber er verdient ein angemessenes Zuhause und ich kann ihm nunmal keinen Hof o.ä. bieten. Und nur weil ich den Hund behalten möchte, muss ich ihm das Leben hier nicht zur Hölle machen und verlangen, dass er sich komplett umstellt.

    Keine Ahnung, vielleicht haben wir uns inkl. Besitzer zu sehr gewünscht, dass er zu uns kommt. Denn allgemein kommen wir sehr gut klar miteinander und ich hab den Wopper echt lieb gewonnen. Vom Wesen her ist sie toll. Aber sie gehört in die Großstadt in die Etagenwohnung ebenso wenig, wie ich meinen Hund auf einen Hof geben könnte, damit er da mitrennt und das Grundstück bewacht. Der würde eingehen. Damit tun wir ihr keinen Gefallen. Und auch der Rute wird es wohl besser gehen, wenn sie hier nirgendwo anschlagen kann.

    Ich selbst bin da echt total traurig drum. Ich habe mir sooo lange einen zweiten Hund gewünscht und nach dem richtigen gesucht. Wir haben sehr viel Aufwand betrieben, um den Hund kennenzulernen, sind sehr weit gefahren (über 9Std plus Übernachtung etc). Mit der Rückgabe hat sich auch mein Zweithundwunsch für lange lange Zeit verbaut. Aber es geht ihr hier nicht allzu gut, sie würde es ländlicher besser haben und leichter klar kommen.

    Ich kenne übrigens gar keinen großen Hund, der sich zuhause nicht zurechtfindet, obwohl er von Kleinauf in einer Wohnung gehalten wurde. Die kennen alle die Umstände und kommen damit klar. Ich kenne nur Hunde, die da Probleme haben, wenn sie es nicht von Beginn an kennen oder die nur teilweise im Haus gehalten werden.

    Wow ja, dass man am Ende des Monats keine Leckerchen für die Hundeschule hat, ist natürlich schon hart ;)

    Finanziell muss es natürlich passen. Wie man sich selbst finanziert bzw finanziert wird, muss halt jeder selbst wissen. Und was man für Ansprüche usw hat, die man such erfüllen kann oder nicht, auch. Ich glaube, jedem ist klar, dass ein Tier Geld kostet.

    Mit der Lernbelastung ist es natürlich auch je nach individueller Einstellung, nach Studiengang etc sehr unterschiedlich. Manche Studenten können nur außerhalb lernen, manche nur zuhause. Manche büffeln von früh bis spät, manche kaum und trotzdem sind die Noten nicht weit auseinander.
    Ich bin zb nur zu Seminaren und Vorlesungen in der Uni. Sonst bin ich daheim und schreibe selbstständig und lerne. Und ich spare zb viel Geld, weil ich lieber selbst lecker und günstig koche statt 5Euro für ein Mensagericht+Getränk, das halbwegs essbar ist, auszugeben. Hab zb mal ausgerechnet, dass ich, wenn ich in der Uni bin, im Monat auf mindestens 30Euro Kaffee komme. Nun mache ich mir zuhause eine Kanne voll und für 30Euro füttere ich meinen Hund fast 1 Monat lang ;)

    Geld und Zeiteinteilung sowie Organisation ist also immer relativ. Und das ist im Studium halt so variabel wie sonst selten ein Beruf sein kann. Es kann halt super klappen. Betonung liegt auf Kann.

    Der Hund ist 5 Jahre alt. Er kommt aus einer Landwirtschaft und durfte immer rein und raus, in Küche und Wintergarten mit Fliesen.
    Gesundheitlich ist sie vollkommen ok, ist auch geröngt. Allerdings schlingert sie sehr über das Laminat bei uns (kann da gar nicht hinsehen..), der Bodengrund ist sehr ungewohnt für sie und sie rutscht dauernd aus, hat zb Probleme mit der Treppe, gleicht dann mit Schwanz aus und haut wieder wo gegen.
    Das alleinebleiben können wir auch nicht üben, weil sie sich ihn wieder blutig schlägt.

    Keine Ahnung, wie man nicht merken kann, dass es doch sauweh tun muss, wenn ein Körperteil dauernd aufplatzt. Sie selbst stört es wenig, manchmal knabbert sie an der Spitze, das unterbinden wir.

    Wir entscheiden sehr bald erstmal, ob sie überhaupt sie überhaupt hier bleibt. Wir haben das Gefühl, dass sie hier nicht glücklich wird. Klar, man kann sehr viel üben, aber der Hund ist lieb und (abgesehen vom "Schwanzproblem" und einigen andren Dingen) relativ unproblematisch. Wir können ihr ein Leben, wie sie es gewohnt ist, nicht ermöglichen. Andere Menschen mit Sachverstand könnten ihr ein gewohntes Leben bieten, ohne dass sie sich so massiv einschränken müsste wie bei uns. Und so ganz nebenbei wäre das mit der Rute dann auch ein kleineres Problem als in engeren Räumen.
    Es ärgert mich einfach und ich bin total traurig. Wir haben sie so lieb gewonnnen und haben diesen wichtigen Punkt mit der Wohnungshaltung vorher mehrmals angesprochen. Aber sie eignet sich dafür einfach nicht und es bringt ja auch nichts, wenn wir sie zwar regelmäßig beschäftigen, sie sich aber wegen der Trampeligkeit und ihrer Rute nur noch im größten Raum aufhalten kann. Ich kann mir auch echt besseres vorstellen, als sie sofort nach ihrem Einzug unters Messer zu legen. Die Rute soll nach Möglichkeit erhalten bleiben...