Wir haben hier den Fall, wenn wir bei der Familie sind, haben die Schwiegereltern einen recht problematischen Hund, der ziemlich abgeht, auch mich und meinen Hund gebissen hat usw. Sie arbeiten nach einem ziemlich großen Krach intensiv mit Trainer und allem drum und dran, es ist inzwischen echt sehr viel besser geworden.
Meine Schwiemu erkennt inzwischen sooo toll das geringste Anzeichen ihres Hundes nach vorn zu gehen. Es ist nicht mein Hund und ich kenne den Ausdruck nicht so gut, aber sie verweist ihren Hund je nach Situation entweder in die Schranken, schickt ihn an unserem vorbei oder beruhigt ihn über die Stimme. Und sie hat permanent ein Auge drauf, sie reagiert schon, da hab ich noch gar nichts bemerkt.
Mein Hund hingegen beschwichtigt dauernd und ist ziemlich gestresst. Es ist dann meine Aufgabe ihr Stresslevel niedrig zu halten und ihr Sicherheit zu geben. Das tue ich vor allem, indem mein Hund bei mir Schutz sucht und ich "safe zone" bin und mich dauernd drauf besinne entspannt zu bleiben. Wenn deren Hund zb ankommt und meiner schon beschwichtigend hinter mich geht, dreh ich mich zu deren Hund hin und stelle die Beine breit. Inzwischen habe ich mir Respekt erarbeitet und das reicht schon meistens. Außerdem hat mein Hund seine Rückzugsräume von zuhause mitgebracht (Box, Hundedecke), die sind tabu und das klappt super, sodass auch mein Hund immer mehr entspannt.
Wenn wir nicht 100% Aufmerksamkeit garantieren können, dann tun wir immer je einen Hund weg.
Es ist schon sehr anstrengend und mein Hund tut mir oftmals auch ein wenig leid. Aber es klappt inzwischen ziemlich gut und wir sind nun nicht so oft länger als ein paar Tage da. Jeder kümmert sich um seinen Hund und gut is. Wäre ich aber auf der Zweithundsuche und hätte deren Hund zu meinem hinzugenommen, das ginge einfach nicht.
Mein Bruder hat wiederum einen ganz anderen Hund: einen netten völlig überdrehten und durchgeknallten Mopsmischling, der leider auch wenig erzogen ist und mit dem selten raus gegangen wird. Der versteht ein Nein weder von Hunde- noch in Menschensprache.
Er bedrängt meinen Hund auf seine Tutnix-Art und die sagt dann aber sofort, dass es ihr reicht. Weil der Mops es nicht so richtig checkt, wird sie da recht offensiv. Habe ich den Mops zur Pflege, reicht es aber eigentlich schon, dass wir länger spazieren, er sich auspowert und ich dann zuhause sehr effektiv Ruhe (und mein Hund auch) einfordere. Der Mops ist stur und schwer von Begriff und protestiert öfter, aber ich setze mich durch, notfalls mit Auszeit an der Leine im Körbchen. Schade, dass er keine Regeln kennt, aber an sich ist er ja freundlich und lieb. Wie ein lieber MiniBulldozer. Aber auch hier ist es nunmal nicht mein Hund. Ich manage also und mache meine Regeln klar, aber erziehen kann bitte der Besitzer.