Beiträge von persica

    Wir waren gestern noch auf einem Straßenfest, mit Hund.
    Der Weg war dann aber ab einer gewissen Stelle wie Spießrutenlaufen - insgesamt an 5 Hunden mussten wir vorbei, und alle haben gekläfft. Waren auch alles Kleinhunde.
    Und der 6te, der einzige, der nicht gebellt hat, ist in uns reingebrettert, an der Leine mit Halter hintendran... :omg:
    Sowas würd ich uns auch gerne ersparen, öfter muss Dex sowas nicht haben, dann wäre er mit den Nerven auch schnell wieder durch! So hat er sich echt super beherrscht, und nur bei dem reingebretterten Zwerg mal ne Ansage gemacht.
    Aber ja, sowas ist anstrengend!

    Das sind so die absoluten Negativbeispiele, aber man trifft eben auch die anderen, die weniger auffallen.
    Vor einigen Tagen waren wir auf einer Kirchweih in einer anderen Kleinstadt, da gabs zwei coole Chis und ein ChiMix, jeweils mit ihren Haltern unterwegs, keinen Mucks haben die gemacht, und sind entsprechend ihrer Größe kaum bemerkt worden - Männe hat sie erst auf meine Hinweise gesehen. Davon abgesehen gabs da auch noch andere Kleinhunde, die komplett ruhig waren.
    Krach gemacht hat ein Wuschelzwerg dann zusammen mit seinem Dackelkumpel.

    Wenn das Blocken mit einem panischen Kleinsthund denn immer so einfach wäre... es macht nicht viel Freude, sich da im Kreis zu drehen, wenn der Fremdhund um einen herumhüpft, während der eigene vor Angst schreiend auf deiner anderen Seite ausweichen bzw. sich verstecken will. Das muss der garnicht böse meinen, aber er ist einfach ZU NAH und AUFDRINGLICH!
    Da nehme ich hoch, und weiß wirklich nicht, warum man sich darüber als Großhundhalter aufregt!

    Verdammt schade, dass sich manche gleich von der anderen Seite angegriffen sehen!
    Interessant ist die Einstellung "habe ich noch nie gesehen, dass trainiert wird" = niemand trainiert? Manchmal ist Training auch einfach nur das Vorbeigehen ohne groß Tun oder Worte zu verlieren - aber wie oft fällt denn ein Kleinsthund auf, der nicht kläfft?
    Wurde auch schonmal gefragt, warum ich den Hund gerade loben/belohnen würde - er hätte doch garnichts gemacht?
    Ja, eben, er hat nichts gemacht - nicht gekläfft, nicht gestarrt, einfach ruhig geblieben.
    Das erfordert viel Selbstbeherrschung von den Kleinen! Und es wird so selten wertgeschätzt :/

    Ich fand es so schön, als wir die ersten netten Worte von fremden HH gehört haben, wie gut sich Dex gemacht hat, wie groß der Unterschied zum Anfang wäre.
    Viele Leute trainieren, dass man es nicht sieht, heißt noch garnichts... und auch uns ist öfter das Training zerschossen worden, weil die Leine lang gelassen wurde beim Vorbeigehen, oder ein Fahrradfahrer im Affenzahn mit nicht angeleintem Hund auftauchte - Hund hörte nicht auf dem RR, super! usw.

    Allerdings, wir haben eigentlich möglichst an jedem Hund trainiert, dem wir begegnet sind, einfach, weil das Alltag ist und es dann meiner Meinung nach auch gleich so gelernt wird, wie man es später auch erlebt. Aber wir haben hier auch das Glück weitläufige Gebiete zu haben, wo man nicht ständig auf andere Hunde treffen muss.


    Wir haben auch schlechte Tage, z.B. wenn uns ein riesiger Wuschelwelpe über den Weg hopst, auf den wir nicht vorbereitet waren - da kriegt Dex halt noch einen Anfall von Austicken, und da hilft auch nichts als Weggehen oder dableiben und aushalten bis er runter kommt. Möchte ja mal so manchen Menschen erleben, der grade panisch ist, wie gut der sich mit nem Snickers beruhigen ließe oder mit "Alles gut!" :roll:
    Aber da kann der fremde Welpe oder dessen Halter nix für, das haben mal andere Hunde versaut bzw. deren Halter.

    Naja, ich kenne einige Kleinsthundebesitzer die wirklich etwas seltsam sind. Da werden die Hunde auf den Arm genommen wenn ich mit 2 angeleinten Hunde entgegen kommen (12 &16kg) als würden meine zwei sich jederzeit auf ihren Hund stürzen. Das finde ich dann schon etwas schräg.


    Wurde ja schon was dazu geschrieben, aber auch wir haben das schon erlebt, und garnicht selten, dass wir vorbeilaufen, und in dem Moment springt der Fremdhund los auf Dex, manchmal auch mit plötzlich doch lockerer Leine.
    Man kommt sich wirklich dezent verarscht vor, aber das hab ich mir vor Dex so auch nicht erträumt!
    Und ich hatte vorher auch diverse Vorurteile gegenüber Kleinsthundehaltern, die ihre Kleinsthunde auf den Arm nahmen - ist doch alles Erziehungssache, oder nicht?!?
    Naja, vorallem ist es Managementsache, die man aber nur mit der Zeit hinbekommt.

    Was ich persönlich nicht so ganz verstehe:
    Warum fühlen sich andere HH angegriffen, wenn ich meinen Kleinsthund auf den Arm nehme?
    Vorallem, wenn sie den Hintergrund dazu garnicht kennen?


    Dazu sollte man bitte auch bedenken, dass man eine Vorbeigeh-Situation nicht so wirklich mit einer Herumstehen-und-Zeit-haben-Situation vergleichen kann.

    Wenn ich mit Dexter beispielsweise an einem großen Hund vorbeigehen muss, und er hat Angst, weil es eng ist und der Hund ihn vielleicht auch noch fixiert, dann nehme ich ihn hoch, und zwar bevor er austickt und panisch kläfft. Dazu kommt es nicht immer, da wir durchs Üben mittlerweile meistens auch so vorbeigehen können.
    Aber glaub mir, es ist für alle Beteiligten angenehmer, wenn er ruhig bleiben kann und manchmal geht das eben nur auf dem Arm! So wird es nicht wenigen anderen KleinstHH gehen.

    Anders ist es, wenn er Zeit hat, den anderen Hund zu beobachten, sicherer zu werden wie der sich gegenüber ihm verhält. Dazu braucht es auch garnicht immer allzu viel Zeit, aber meistens hat man die im Vorbeigehen eben einfach nicht.
    Hat man aber die Zeit, kann es laufen wie oben beschrieben : der Kleinsthund wird mutiger, und sieht keine Veranlassung für Angst. Das hatten wir auch schon mit Freilauf, aber das funkioniert nur, wenn der andere Hund nicht hibbelig ist.

    Dex hat Angst vor größeren Hunden, und allgemein sind ihm alle Hunde ein Graus, die frontal auf ihn zurennen. Er hat auch ein paar unschöne Erfahrungen gesammelt, wie wohl die meisten Kleinsthunde die kläffen, aus Angst und Unsicherheit.
    Und mit dem AufdenArmNehmen hab ich mich selbst auch erst noch anfreunden müßen - meine Idealvorstellung war das mit Sicherheit nicht, sondern eher das vermeindlich schöne Bild vom Hund der mit allen anderen Hunden super kann und herumtobt... und dann hab ich Bekanntschaft mit der Realität gemacht ;)

    Und dieses pauschale Aburteilen, dass man mit dem auf den Arm nehmen die Angst noch fördert - sorry, ist so Käse!
    Das kann in einzelnen Fälle möglich sein, aber beispielsweise bei uns hat es Dex viel geholfen, weil er weiß, im Zweifelsfall nehme ich ihn hoch und er kann sich darauf verlassen. Er beruhigt sich dadurch sofort merklich, und übersteht auch für ihn sehr kritische Situationen, in denen er am Boden vor Panik nur noch schreien würde.


    Mein Rat an Halter von mittelgroßen bis großen Hunden:
    Nehmts nicht persönlich und habt ein bißchen Verständnis! Manchmal ist es anders, als es auf euch wirkt!

    Dexter wird Ende Oktober anderthalb Jahre alt, und hat leider wenige Kontakte hier - eigentlich nur einen wirklichen Kumpel, einen altersschwachen Chi, und da fällt spielen eh flach. Da wird dann geschnuffelt, gemeinsam markiert und einfach ein bißchen zusammen hin- und hergelaufen; mehr findet da nicht statt, weil der Opi dann keine Lust mehr hat.

    Durch seine Größe sind wir recht eingeschränkt, weil es bei den täglichen Spaziergängen fast nur Großhunde zu sehen gibt.
    Er hätte aber defintiv gerne mehr Kontakt zu anderen Kleinsthunden, manchmal auch zu kleineren Terriern, kommt dann drauf an wie grün man sich ist.
    Ich versuche möglichst mehrmals die Woche Sichtungen von anderen Hunden für ihn zu haben, damit wir Z&B machen können wegen seiner Angst vor Großhunden. Das tut ihm gut, er wird selbstbewußter und flippt nicht mehr aus wie zu Anfang.
    Und wenn wir mal bei Ausflügen andere Kleinsthunde treffen, freut er sich immer sehr.

    Es wird auf einen adulten Zweithund hinauslaufen im nächsten Jahr, sofern wir den richtigen Charakter finden. Dex scheint mir nicht der Typ für Einzelhaltung zu sein, und würde wenn er genug Zeit bekommt, auch zu größeren Hunden hingehen - und er kommuniziert auch recht deutlich.

    Wenn der Hund nicht mehr Hund sein darf, wenn die Gesundheit leidet, weil er vollgestopft wird mit Essen, welches ihm nicht gut tut, wenn alles ferngehalten wird und damit Unselbständigkeit erzeugt wird, nur um ein falsch verstandenes Pflegebedürfnis zu befriedigen... ab da wird es pervers für mich.
    Aber es gibt das auch bei Eltern-Kind-Beziehungen, da muss man sich nichts vormachen :/


    Mein Hund ist kein Kindersatz, er ist sozusagen mein drittes, etwas anderes, Kind. Vor dem Hund hab ich solche Gedanken von mir geschoben, aber man lernt dazu. Es ist ein wahnsinnig intensives Gefühl und eine sehr innige Beziehung die da zum Hund entsteht.
    Er ist mein "Baby", aber er ist trotzdem ganz Hund, bekommt sein Futter aus einem Napf und schläft auch nicht in unserem Bett. Dexter gehört einfach fest zur Familie, und das sehen auch alle in der Familie so.
    Meine jüngste Tochter nennt ihn manchmal auch ihr "kleines Brüderchen" :D

    Es gibt nichts was das wieder gut machen könnte - was für ein schrecklicher Albtraum :omg:
    Es tut mir sehr leid für deinen Hund und dich :( :

    Unverständlich, dass dein Nachbar so ein Idiot ist und wohl überhaupt nicht zu begreifen scheint, was er da angerichtet hat durch seine Fahrlässigkeit :rotekarte:

    Ich hätte beim Toben sorge, dass ein Hund in der Schleife hängen bleibt oder die aufzieht...

    Ok, das könnte natürlich passieren - Dex hat darin noch nicht mit einem anderen Hund herumgetobt, wir haben hier leider noch nicht wirklich Spielkumpel für ihn gefunden :/

    @Snaedis
    Danke! Er hält aber erstaunlich gut und sitzt auch beim Toben fest. Ich wollte aber ggf. noch einen Klickverschluß drannähen, dann lockert sich garantiert nichts mehr.

    Äh ja, man hat doch sowieso nie genug zum Anziehen, egal ob für den Hund oder sich selbst :D