Beiträge von persica

    Manchmal ist es halt schwierig. Wir hatten gestern so eine Situation, auf einem relativ engen Weg.
    Uns kam ein großer, schwarzer Schnauzer entgegen, Max hab ich gleich mal auf den Arm genommen und Dex mit Männe vorgeschickt, ich dahinter um möglichst weit auszuweichen.

    Wäre der andere Hund cool geblieben, wären wir ruhig vorbeigekommen. Ist er aber nicht, und da Frauchen ihn auch nicht halten konnte, hat sie ihn nach mehreren Versuchen ins Sitz bekommen.
    Freilich hat er weiter fixiert und meine fanden das entsprechend bedrohlich. Also kurzes Verbellen, während wir vorbei gelaufen sind.
    Da gabs aber meiner Meinung nach keine bessere Lösung in dem Moment, der andere Hund hätte seine Halterin ohne das Absitzen rüber gezerrt und es wäre nichts besser geworden. Klar wars so oder so blöd, aber passiert eben.

    Um Welten besser, als hätte die Frau garnichts gemacht, und der Hund wäre bei uns reingebrettert.

    Wir können beispielsweise auch durchaus ruhig auf einen Dobermann zugehen, wenn genug Platz ist und der andere Hund meine Jungs nicht fixiert. Würde er fixieren und die Jungs reagieren schon darauf, würde ich nicht unbedingt daran vorbeilaufen, sondern die Jungs zur Seite nehmen, bis der andere Hund vorbei ist - weil die sich sonst gegenseitig hochpushen und das wird dann laut und sehr aufgeregt.
    Macht für mich und die Hunde keinen Sinn, die dann einfach in gleichbleibendem Tempo daran vorbeizuschleifen... da kann ich noch so unaufgeregt sein, wenn die Hunde meinen, die müßen dem anderen da die Meinung geigen, weil Fixieren einfach doof ist.

    Ist genug Platz kann ich auch Bogen laufen mit den Jungs auf der abgewandten Seite. Hatten wir z.B. im Wildpark die Tage.
    Ein Hund stand direkt mitten im (zum Glück relativ breiten) Weg, wir mußten dran vorbei. Der Hund hatte keinen Bock auf Kontakt, und war schonmal auf Konfrontationskurs... Max hat deshalb kurz geprollt, ich hab gesagt "Nein!", ihn auf die andere Seite genommen und Ruhe war.

    Wenn ich sehe, der andere Hund tobt schon und der Halter ist vielleicht dazu überfordert, dann laufe ich da nicht noch daran vorbei, weil das einfach schief geht. Wo ich keinen Platz zum Ausweichen habe, und Umdrehen keine Option ist, ist Absitzen und Aufmerksamkeit auf mich lenken eine sehr gute Sache, weil es einfach Ruhe reinbringt.
    Gerade Max ist beim Absitzen fast sofort deutlich ruhiger, als wenn er läuft.
    Bei uns ist das kein "Trend", aber ich hab halt auch keine Hunde, die einfach nur entspannt sind bei Hundesichtungen.

    Meine Jungs sind sicher keine Qualzuchten, nur weil sie der Rasse Chihuahua angehören! Extreme gibts in jeder Rasse und auch bei Mischlingen, und was gewollt krank ist und trotzdem vermehrt wird, wie eben Hunde, die über Generationen nur noch röcheln können, statt normal atmen zu können - ja, sowas gehört verboten!
    Aber Chis pauschal aburteilen, bloß weil sie klein sind? Na, ich glaube nicht ;)

    Extreme Ansichten gibts ja auch überall, auch im Tierschutz. Man darf nicht alles so ernst nehmen. Würde man das tun, hätte man ja garkeine Haustiere mehr, weil Peta das gern so haben möchte. Werden ja schließlich allesamt ausgebeutet vom Menschen...

    Eine ältere Nachbarin heute zu mir:

    "Aber wenn sie weitergelebt hätte, hätte es ja vielleicht auch ein schlimmes Ende gehabt! Man weiß es ja nicht!"

    ...damit wollte sie mir Beileid wegen meiner Tochter aussprechen. Manchmal versteht man die Leute echt nicht, was die manchmal so von sich geben...

    Manchmal hören die Leute einem einfach nicht zu. Erst neulich, ich stand beim Abendgassi kurz mit einer Nachbarin zusammen, weil sie mich angesprochen hatte wegen der Jungs.
    Ich sag noch, den Max nicht anfassen, er könnte schnappen... und er hatte sich so toll verhalten, hat nur kurz bei ihr geschnüffelt und sich dann wieder abgewendet.

    Was macht sie? Kanns nicht lassen und grabscht von hinten oben nach ihm, er schnappt ab und verbellt sie.
    Ich hab ihn dann hochgenommen, und bin froh, dass es ihn nicht in alte Verhaltensmuster zurückgeworfen hat!

    Normalerweise gehen wir sehr achtsam unter anderen Leuten spazieren. Vorallem bei Kindern schaue ich auf genug Abstand, weil die ihm unangenehmer sind.

    Männe schaut da noch nicht so gut drauf, gibt oft noch zuviel Leine, und so hatte Max gestern früh im Hotel nochmal Grabscherkontakt, leider.
    Die Kellnerin fand ihn süß, wie er so auf sie zukam, griff nach ihm - er verbellte sie.

    Grundsätzlich kann man aber die meisten Übergriffe vermeiden durch vorausschauendes Verhalten. Es ist aber anstrengend, geb ich zu!

    Ich finde, das ist von Hund zu Hund verschieden. Ein Hund kann es besser, wenn man einfach vorbei läuft. Ein andere Hund kann es besser, wenn er am Rand warten darf.

    Ich werde auch oft komisch angeguckt, wenn ich mit meinen Kleinen trainiere. Wurde sogar schon als Tierquälerin betitelt, weil man so kleine Hunde doch auch einfach auf den Arm nehmen kann :roll: Die braucht man doch nicht mit Training quälen.


    Teils kommt es auch auf die jeweilige Situation an, ob wir vorbei gehen oder kurz an der Seite warten.
    Meinen Jungs hilft das Warten durchaus oft.

    Pendeln:
    Sichtkontakt, abwenden und in die andere Richtung gehen. Dann wieder umdrehen und auf das Objekt zugehen, ggf. wieder umdrehen bei Aufregung und entfernen, wieder zurück usw. usf.
    Die Aufmerksamkeit war bei uns dann sehr schnell direkt bei mir, Max hat auf mich gut geachtet und trotzdem den anderen Hund angeschaut, dann wieder zu mir. Man kann das dann auch mit Z&B kombinieren, da man dann ja die Aufmerksamkeit des Hundes hat.

    PS: Ignorierst du ihr Bellen? Klingt etwas danach - solltest du nicht!