Keiner der Chihuahua-Halter hier hat doch behauptet, es gäbe nur pumperlgesunde, topfitte Chis, es gibt, wie bei wohl jeder Rasse die in Mode ist, auch kranke Tiere. Was hauptsächlich, wenn auch nicht gänzlich, durch nicht seriöse Zucht entsteht und sich vermehrt.
Dexter stammt aus einer Privatverpaarung, kein Verein, keine Untersuchungen vorher und die Kleinen wurden soweit ich weiß rein im Familienkreis behalten. Er ist allerdings so das Paradebeispiel (vom Äußerlichen her) wie ich persönlich mir einen gesunden, hübschen Chi vorstelle!
Er ist größer als der Standard mit 27,5cm Stockmaß und fast 4 kg.
Negativ: Unsicherheit und Rückwärtsniesen.
Max soll angeblich aus einer richtigen Zucht stammen - ich weiß es aber nicht sicher, da ich die dritte Besitzerin bin.
Er hat beidseitig leichte PL, aber ohne Schmerzen. Seine Augen tränen, und ja, das finde ich sehr schade und hätte ich mir anders gewünscht. Kann aber nicht sagen, ob ihn das wirklich stört oder beeinträchtigt, kann ihn ja nicht fragen. Es scheint ihn nicht sonderlich zu stören, wenn man nach seinem Verhalten geht.
Er ist im Standard mit 23cm Stockmaß und 2,6kg.
Er durfte sich schon mehrfach vermehren, er mache hübsche Babies wurde uns bei der Übernahme erzählt. Es dürften sehr viele solche unkontrolliert entstandenen Hunde unterwegs sein. Wird man halt nicht verhindern können...
Negativ bei Max: tränende Augen, PL, durch schlechte Aufzucht und schlechte Erfahrungen charakterlich zeitweise schwierig (glücklicherweise ist er klein, wäre er in der Größe eines Schäferhundes, wäre er wahrscheinlich entweder nicht mehr am Leben oder sehr schwer vermittelbar gewesen, weil er anfangs zugehackt hat ohne Rücksicht auf Verluste)
Jede Rasse hat ihre Vor- und Nachteile. Klar darf man die negativen Seiten nicht aus den Augen verlieren, umso wichtiger, wenn ein wichtiges Rassemerkmal arge Probleme bereitet, und man das ändern müßte. Wie z.B. die extrem kurze Schnauze beim Mops.
Ich persönlich fände Chis mit etwas mehr Gewicht und Höhe auch nicht verkehrt, aber wie schon zuvor einige sagten: Übertreiben muss man da auch nicht! Man sucht sich den Hund auch nach dem Exterieur aus, nicht nur nach dem Charakter!
Bei uns sollte es ein Kleinsthund sein, und das hat auch seine Berechtigung. Deshalb dürfen sie genauso Hunde sein und sich austoben wie jeder andere Hund auch (bzw. es dürfen sollte!).
Ich denke, was hier so einige auch gestört hat, ist dieses in die Ecke drängen. Die da haben Hunde mit Qualzuchtmerkmalen, ist denen aber egal und die reden sich das bloß schön... ist es nicht! Sicherlich kochen da auch die Gemüter mal etwas hoch.
Die Ansprüche an Hunde sind auch einfach sehr unterschiedlich. Für manche sind sie großteils Sportgerät, andere wollen einfach nur einen netten Partner, mit dem man draußen herumlaufen kann, manche wollen mit ihnen angeben, andere richten ihr komplettes Leben nach dem Hund, einige gehen auf Shows und züchten, andere retten kranke Auslandshunde.
Usw.
Wenn ich bedenke, dass rein charakterlich mein Herz eher für Möpse oder Bulldoggen schlägt, finde ich das immer wieder traurig. Weil ich mich nicht getraut habe, mir so einen Hund zu holen, wegen der ganzen gesundheitlichen Baustellen bei diesen Tieren. Ja, der Charakter ist wichtig, aber er zählt nicht alleine!
Und bei "Gebrauchthunden" weiß man das sowieso nie vorher so 100%ig, was sie noch so mitbringen.