Alles anzeigenHallo zusammen,
ich habe seit Montagabend eine 4 Monate alte Hündin aus dem Auslandstierschutz (Griechenland) bei mir. Mir war klar, dass Stubenreinheit Zeit braucht, aber auf dieses Problem war ich nicht vorbereitet.
Ich erkenne mittlerweile recht genau, wann sie muss, und gehe dann sofort mit ihr raus – oft mehrfach hintereinander. Eigentlich wollte ich gar nicht damit anfangen, dass sie in den Garten machen darf, aber hier im Ort muss ich zunächst ein Stück an einer Hauptstraße entlang, bevor ich an ruhigere Orte komme. Diese paar hundert Meter mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen, Fahrrädern, Kinderwagen usw. stressen sie so sehr, dass sie später an den ruhigeren Orten komplett blockiert und gar nichts macht.
Beispiel:
• Gestern Abend waren wir im leeren Park → keine Menschen, ruhig, trotzdem kein Lösen.
• Bei meinen Eltern im Garten (sehr ruhig) hat sie sich immerhin nach 15 Minuten gelöst, aber auch dort war sie angespannt.
• Hier zu Hause im Garten hat sie jetzt schon ein paar Mal gemacht, wenn sie es gar nicht mehr halten konnte.
Das Problem:
• Sie hält oft sehr lange ein, teilweise nur ein einziges Mal am Tag groß, Pipi auch nur selten.
• Sie löst sich am liebsten drinnen, weil es dort scheinbar aus ihrer Sicht am ruhigsten ist und sie es dort schon mehrfach getan hat.
• Im Garten oder auf Spaziergängen jammert und winselt sie mittlerweile oft, weil sie wieder rein möchte.
• Wenn ich länger draußen ausharre, fängt sie irgendwann an zu spielen oder legt sich hin und schläft, und dann ist es wieder vorbei.
Heute Morgen zum Beispiel:
• Ich bin direkt nach dem Aufstehen mit ihr raus in den Garten (ohne mich vorher fertig zu machen).
• Dort nur Jammern und Winseln, kein Lösen.
• Wieder rein → ich gucke 2 Sekunden nicht hin → sie pinkelt drinnen.
• Danach musste ich putzen, sie kam in die Schlafbox, weil sie sonst durchs Putzgebiet läuft
• Sie hat in der Box ein paar Minuten Theater gemacht, ist dann zur Ruhe gekommen.
Ich habe aktuell 3 Wochen Urlaub und wollte eigentlich in dieser Zeit gezielt an der Stubenreinheit arbeiten. Dass ein Welpe drinnen mal ein Malheur hat – damit habe ich gerechnet.
Aber ich wusste nicht, dass Hunde so eine Blockade haben können und draußen gar nichts machen, obwohl sie muss.
Ich bin verunsichert, wie ich jetzt weitermachen soll:
• Längeres Draußenbleiben stresst uns beide und sie hält trotzdem ein.
• Im September muss ich wieder arbeiten – ich kann morgens nicht 2–3 Stunden rausgehen und dann trotzdem drinnen ein Malheur haben.
• Ich möchte vermeiden, dass sich die Gewohnheit „drinnen ist der sicherste Toilettenort“ verfestigt.
Hat jemand so etwas schon mal erlebt?
Wie kann ich ihr helfen, sich draußen zu lösen und dabei entspannter zu werden?
Sollte ich mir schnell professionelle Unterstützung holen oder erstmal noch geduldig bleiben?
Freue mich über jeden Tipp oder Erfahrungsbericht – gerade von Leuten, die vielleicht auch einen unsicheren Tierschutzhund hatten, der draußen blockiert hat.
Ich habe halt das Gefühl, dass ich durch die Problematik täglich gestresster bin und für die anderen "Baustellen", die typisch für einen Welpen sind, weniger Geduld mitbringe.
Danke schon mal!
Hi,
du hast einen Garten oder? Ich würde auch auf Gassi komplett verzichten und sie dort lösen lassen. Sie hat von dem Rausgehen aktuell gar nichts bzw nur negativ Erfahrung und dich stresst es auch. Wenn sie dort entspannt ist würde ich langsam mit dem draußen anfangen, erstmal ohne Auftrag und Ziel.
Sie ist komplett aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen worden , kennt wahrscheinlich nicht das "im Haus wohnen" und muss sich erstmal gewöhnen.
Hier wohnt seit 3 Wochen eine fast 9-monate alte Tierschutz-Hündin, die die ersten Male beim Gassi auch nur gestresst war, flach auf dem Boden lag und sich nicht gelöst hat.
Also bin ich die ersten zwei Wochen nicht Gassi gegangen, sondern nur in den Garten. Dort wurde gelöst, bisschen getobt, Leckerlies gesucht, gechillt, mir beim rumwusseln zugeschaut. Das sind schon mal genug Eindrücke die verarbeitet werden müssen und gleichzeitig kann sie das draußen sein entspannt lernen.
Meine fand an der Leine sein übrigens richtig schlimm weil sie das auch nicht kennt. Also sind wir auch mit Leine in den Garten, erstmal die Schleppleine ohne festhalten, dann mit festhalten usw. Die ersten Schritte draußen waren auch sehr kurz, zb zur Briefkasten oder zur Mülltonne ( also echt nur paar Sekunden). Dann war sie dabei als ich vor der Haus gefegt und Unkraut entfernt habe (sie war am Treppengeländer doppelt festgemacht und ich hatte sie immer etwas im Auge). Wir saßen auch mal nur da und haben rumgeschaut oder sie hat Leckerlies bekommen.
Halt lauter kleine Schritte und jeden Tag ein bisschen. Kann auch sein dass manches noch zu viel ist, dann gehts eben einen Schritt zurück. Da musst du genau schauen wie sie drauf ist oder wie viel du ihr zumuten kannst. Mit 4 Monaten wird eine auch noch nicht zu schwer sein um sie kurz zu tragen ( zb bis zu der stelle wo sie sich lösen soll).
Wir gehen aktuell einmal am Tag eine Gasse entlang und wieder zurück ( vllt 20 min, eher 15min mit viel schauen und sitzen, aber sie kann sich lösen). Restliches lösen passiert noch im Garten.
Such dir am besten jetzt schon eine Person die auf den Hund aufpasst wenn du September wieder arbeiten gehst. Sie wird bis dahin weder Stubenrein sein, noch alleine bleiben können.