Beiträge von DiemitdenAussies

    Ich bin Trainerin in einem Verein und besuche bereits abseits davon Seminare. In 1 bis 2 Jahren möchte ich zusätzlich das IHK-Zertifikat
    Hundeerzieher/in und Verhaltensberater/in machen.
    Im Verein zu beginnen finde ich gar nicht verkehrt, da man mit vielen verschiedenen Hunden und Menschen zu tun bekommt und sich erst einmal reinfühlen kann, wie es überhaupt ist, mit ihnen zu arbeiten. Man sollte auch einen guten Draht zu den Menschen haben und ihre Bedürfnisse verstehen. Das lernt man dort sehr gut und kann sich ausprobieren.

    Ich denke die Krux hinter der ganzen Geschichte ist die Tatsache, dass viele Leute glauben "Wenn ich mir nen Mali/Border Collie hole, klappt das automatisch mit dem IPO-Sport/Agility". Es braucht einfach auch bei diesen Rassen eine durchdachte Ausbildung und Sachverstand, um sie weit zu bringen, auch wenn sie vielleicht vieles anbieten. Wenn ich damit aber nicht umgehen kann, gewinne ich keinen Blumentopf mit dem Hund, auch wenn dieser in anderen Händen vielleicht sogar eine Granate wäre.

    Ich erlebe es halt häufig so: Frau XY führt ihren derzeitigen Hund ganz gut im Agi. Sie hat Spaß mit ihm, obwohl sie eigentlich nur reinschnuppern wollte. Frau XY fängt dann an Turniere zu laufen. Ihr Hund macht das alles ganz toll, ist aber irgendwie zu langsam im Parcours. Sie sieht die ganzen Border Collies und ihr Hirn beginnt zu arbeiten, denn eigentlich möchte sie da auch mitmischen und vlt sogar "mehr erreichen". Der Gedanke, dass der nächste Hund ein Border sein muss, ist geboren.

    Und das meistens ohne sich zu fragen, ob man selber a) so einen Flitzeblitz überhaupt führen kann (ich bin ehrlich...ich könnte es nicht) und b) ob der Border auch sonst ins Leben von Frau XY passt. Ich habe schon Teams erlebt, bei denen diese Vorgehensweise gründlich in die Hose gegangen ist.

    Als ambitionierter, erfahrener Sportler auf eine Rasse zurückzugreifen, die sich besonders gut eignet ist natürlich völlig legitim.

    Denn jeder Hund sollte für das respektiert und verehrt werden, was er wirklich ist und nicht was er sein könnte oder sollte.

    Da muss ich dir mal ein dickes :gut: :gut: :gut: dafür geben.
    Problematisch ist halt, falsche Vorstellungen zu schüren, wenn man vereinzelte Ausnahmevertreter einer Rasse hervorhebt. Wer genau weiß, in welchem Sport er wohin will, der weiß eigentlich auch ziemlich genau, auf welche Rassen er zurückgreifen muss, damit dieses Ziel mit möglichst großer Wahrscheinlichkeit erreichbar ist.
    Ich kenne einen großartigen Berner Sennenhund im Rally Obedience. Der ist absolut irre. Ich würde jetzt aber keinem einen Berner Sennenhund ans Herz legen, der sich in irgendeiner Form für Unterordnung interessiert, nur weil der eine Bub da arbeitet wie am Schnürchen.

    Ich bin auch sehr gespannt. In zwei Wochen ist eigentlich unser erster Start in Klasse 2 gemeldet. Allerdings warte ich immer noch auf Bliss' Läufigkeit :fear: :fear: :fear:
    Wenn ich richtig Pech habe, fällt die genau in die Zeit wo ich 3 ( :muede: :muede: ) Turniere gemeldet habe. Die können wir uns dann alle klemmen und müssen bis nächstes Jahr warten...

    Habt ihr euch am Anfang Gedanken darüber gemacht, mit wem und welchem Hund ihr Kontakte zulasst oder wünscht? Oder kommt das erst mit der Zeit? (Oder kam es, beim ersten, zweiten, dritten, ... Hund?)

    Ich bin da mittlerweile auch rigoros.
    Meine Welpen besuchen eine Welpenschule bis sie 5/6 Monate alt sind und danach bringe ich sie nur mit ausgesuchten Hunden in Kontakt. Bei Bliss, die mit 6 Monaten recht unsicher zu mir kam (nach der Zeit beim Züchter gab es wohl bei den Vorbesitzern extrem wenig Kontakt zu anderen Hunden), habe ich den Fehler gemacht, sie in eine Junghundegruppe zu schmeißen, in der es sehr rüpelig zuging und die damit für sie absolut unpassend war. Ich habe sie da zwar relativ schnell wieder rausgenommen, aber für Bliss reichte die kurze Zeit leider schon aus, um die Einstellung zu entwickeln, dass fremde Hunde echt nicht sein müssen. Das werde ich so also nie wieder machen. Ein paar richtig besch***** Erlebnisse beim Agitraining kamen auch noch hinzu...Sie ist jetzt 3,5 Jahre alt und findet so laaaangsam wieder vereinzelte Hunde nett, sucht wieder zaghaft Kontakt und macht sich Freunde bzw kann Hunde, die sie kacke findet (das sind meist Hunde mit hohem Energielevel, die sehr bedrängend auftreten) gut ignorieren.

    Ich habe mehr als penibel darauf geachtet, dass 1. Hunde grundsätzlich dazu da sind, ignoriert zu werden und 2. nur Kontakt zu Hunden, wo ich die Situation kontrollieren kann zugelassen wird.

    So werde ich es beim nächsten Hund auch (wieder) machen und vor allem nach dem Charakter meines Hundes entscheiden, welche und wieviele Kontakte gut und richtig sind. Bisher hatte ich immer sehr souveräne Hunde, die in Begegnungen sicher auftraten und auch gemäßigt Bescheid geben konnten, wenn einer zu eng oder zu dicht kam. Meine Luna war so ein Typ. Die mochte keine anderen Hunde in ihrer Nähe, hat aber nie überzogen auf ihrem Abstand bestanden. Meine beiden anderen Aussies fanden fremde Hunde immer okay und haben( (bzw hatten) nie Probleme damit, sich auch mal selbstständig aus Situationen rauszunehmen, die ihnen zu viel wurden.

    Bliss ist da anders und ich habe den Fehler gemacht, das erstmal nicht zu erkennen. Passiert mir so gewiss nicht nochmal ;)

    Ich bin ja auch immer froh, wenn die Welpen erwachsen sind. Die sind ja ganz süß, aber eigentlich sonst nur anstrengend und langweilig |) :pfeif: . Ich bin froh, wenn man so langsam das Arbeiten anfangen kann und nicht mehr ständig mit ihnen raus rennen muss. :hust:
    Grete war gestern mit beim RO-Training. Habe mit Bliss den Abruf über die Hürde in allen Variationen und aus allen Positionen geübt. Der Spitz durfte dann auch. Und wieder typisch: 3 Mal mitmachen und das ganz witzig finden, beim vierten Mal aber schon skeptisch gucken nach dem Motto "Nochmal? Wieso das denn?" :headbash: