Hmm ich seh meine Hunde als Kumpel und die darf man durchaus auch mal doof finden. Das ist doch absolut ok. Ob ich meinen Rüden als "Sargnagel" bezeichnen würde, hmm..ich weiß nicht. Dafür lache ich zu oft über seine Eigenheiten und seinen eigenwilligen Charakter. In seiner Sturm,-und Drang Zeit war es schlimmer und wir haben seitdem viel Arbeit hinter uns, die gut gefruchtet hat. Er treibt mich zwar heute manchmal auch noch in den Wahnsinn mit seinen kurzen Ignoranzphasen, dem Diskussionsbedarf und seiner Nullbock-Einstellung zwischendurch, aber am Ende jedes Tages danke ich dafür, dass ich diesen wahnsinnig tollen Kumpel an meiner Seite habe, der mit mir wirklich durchs Feuer gehen würde und wünsche mir, er könnte mich mein ganzes Leben lang begleiten. Er ist nicht perfekt, ich bin es aber auch nicht. Und sicherlich ist er zwischendurch genauso genervt von mir wie ich von ihm. Ich habe früher mehr als einmal voller Verzweiflung geweint, mehr als einmal wirklich die blanke Wut empfunden. Ich habe ihn nicht verstanden in seiner eigenen Harter-Kerl-Action-Welt. Er war auch mein erster Rüde und dann direkt so einen Machoman wie aus dem Bilderbuch. Heute belächele ich seine Eigenheiten eher und habe gelernt, ganz locker zu bleiben und ihn einfach ihn selbst sein zu lassen. Seitdem ist alles viel cooler zwischen uns. Ich bin an diesem Hund wirklich gewachsen. Nicht nur als Hundehalter, sondern auch menschlich und ich liebe ihn so sehr, dass ich das überhaupt nicht in Worte fassen kann.
Ich finde es, wie gesagt, absolut in Ordnung seinen Hund auch mal blöd zu finden und sich Luft zu machen. Man braucht das auch und ich bin sehr dankbar, dass mir meine Trainerinnen im Verein immer mit Rat und Tat zur Seite standen. Sie haben damals meine ganze Verzweiflung abgefangen und umgeleitet.
Wenn man seinen Hund aber als so durchtrieben, so missraten und so also so ätzend empfindet, dass man nur sauer und enttäuscht ist, sollte man es sich vielleicht überlegen, ob es nicht besser wäre, sich von ihm zu trennen. Ich finde es vor allem dem Hund gegenüber nicht fair. Er hat nur diese 15 Jahre (mit Glück) und in denen sollte er doch möglichst nicht nur ein gestresstes Herrchen oder Frauchen erleben, sondern die meiste Zeit ein liebevolles Verhältnis erleben dürfen. Für reine "Duldung" ist so ein Hundeleben meines Erachtens viel viel zu kurz.