Beiträge von DiemitdenAussies

    ABER sobald alle zusammen unterwegs sind ist schlimm, kein einziger Blickkontakt zu mir, nur die anderen Hunde im Blick.

    Dann würde ich gezielt in dieser Situation üben.

    Jedesmal wenn sie anfängt den anderen den Weg abzuschneiden, oder hinterherzujagen weil die grad wo weiterweg wollen um was zu schnuppern, oder teilweise rammt die Quitu richtig in die Seite, dann kommt sie sofort an die Leine.

    Nimmst du sie nur an die Leine ? Maßregelst du sie dafür? Bzw...wie machst du ihr verständlich, dass du dieses Verhalten nicht willst?
    Ich denke, dass Ebby lernen muss, sich mehr zurückzunehmen. Das klingt schon alles nach einem sehr ungehemmten Hund (und so einer ist meine Bliss auch). In der ganzen Gruppe ist die Aufregung für sie wohl einfach zu hoch und die titscht deshalb so im Quadrat.

    Grundsätzlich muss Bliss mich für jeden Furz fragen und bewegt sich in einem sehr strengen Regelkorsett (welches sie mag...sie entspannt, wenn sie sich um nix kümmern muss, denn das überfordert sie eigentlich). Ist sie sehr hibbelig und angeknipst, muss sie zB erstmal gaaanz langsam bei mir laufen (mit oder ohne Leine). Fällt ihr erst schwer, aber irgendwann senken sich der Kopf und die Rute und sie fährt runter. Dann darf sie wieder ihrer Wege ziehen und man merkt sofort, dass die Anspannung raus ist.

    Diese rüpelige Maßregelei gegenüber den anderen Hunden hatten wir auch (und umgelenkte Aggression auf Tex). Man erkennt ja am Hund, wann man Dynamik rausnehmen muss, weil sich sonst das Arschloch in ihm Bahn bricht. In solchen Situationen muss Bliss dann abliegen und diese einfach mal aushalten. Ruhe wird dann natürlich belohnt. Das kostet viel Geduld, zeigt bei uns aber Wirkung. Bestes Beispiel: Alle Hunde sind im Garten, ich pfeife sie rein. Bliss natürlich wie ein Sausewind da, würde am liebsten salutieren und die Hacken zusammen schlagen und schaut sich schon nervös nach den anderen um. Würde ich sie da nicht reglementieren, würde die die anderen Hunde reintreiben wie Rindviecher. Tex hat sie mal am Kragen über die Schwelle gezogen. Da dachte ich, ich sehe nicht recht. Ich leg die dann etwa 2 Meter vor der Türe ab und sie muss ruhig warten, bis alle Hunde vorbei sind (also ohne fixieren und ohne Druck bei den anderen aufzubauen ...Grete hat sich teilweise nicht mehr reingetraut |) :roll: ). Dann darf sie nach meiner Freigabe auch rein. Drinnen darf sie dann nochmal abliegen, bis sie zur Ruhe kommt. Würde ich sie danach einfach reinlaufen lassen, würde sie sich die beiden anderen Hunde trotzdem packen und kurz maßregeln. Dampf ablassen eben.

    Mittlerweile zeigt sie so ein ungehemmtes Verhalten allerdings kaum noch. Nur wenn ihr Erregungslevel extrem hoch ist (weil zB grad ne Katze im Garten war), muss ich da noch den Daumen drauf halten, was aber gut klappt. Aber sonst fragt sie wirklich jeden Scheiß nach...ist aber auch im Umgang deutlich leichter händelbar, wohlwollender und insgesamt ausgeglichener. In der "Reinkommen-Situation" steht sie jetzt zB einfach wartend neben mir und sucht Blickkontakt zu mir, während die anderen ranzockeln und reinlaufen. Dann gibts Lob und sie ist glücklich.

    Also das ist für mich "Schutztrieb", im Ernstfall wirklich Initiative ergreifen und auch deutlich nach vorne zu agieren, um zu beschützen. Das hat nichts mehr mit ich bell mal rum zu tun.

    Gut zusammengefasst.
    Meine Hunde tun das beide. Tex ist dabei etwas allerdings abwartender als Bliss. Der schaut sich Situationen an, schätzt ein und reagiert dann. Bliss ist schneller aktiv und denkt dabei auch überhaupt nicht darüber nach, ob es klug ist, in den Konflikt zu gehen. Da erinnert mich die Schilderung von Grisu schon sehr an sie.

    Hier gab es mal die Situation, dass ich mit Bliss unterwegs war und wir an einem Sprinter vorbeigelaufen sind. Wir waren gerade auf Höhe der Fahrertüre, da sprintete der dazugehörige Handwerker über die Straße direkt auf uns zu (er wollte an die Tür und hat wohl nicht nachgedacht). Bliss ist sofort von 0 auf 100 und hing in der Leine. Er ist stehengeblieben und hat sich entschuldigt. Als Bliss gemerkt hat, dass der Handwerker ein ganz Netter ist und das nicht böse gemeint war, war die Aufregung sofort raus und sie war wieder freundlich.

    Tex zeigt im Dunkeln vermehrt Schutztrieb (das wiederum tut Bliss nicht wirklich). Er ist dann alarmierter. Früher musste ich ihn abschirmen, weil er niemanden zu nah an uns hat herankommen lassen (was echt anstrengend war |) ) . Da ist er mittlerweile sehr cool geworden und wird nur achtsam, wenn jemand sich komisch verhält oder direkt auf uns zukommt. Signalisiere ich dann, das alles gut ist, entspannt er sich. Trotzdem würde ich mich in einer gefährlichen Situation schon auf ihn verlassen...

    Wachsam sind beide im Haus und würden definitiv niemanden einfach so auf das Grundstück lassen. Aber sie melden nicht jeden Luftzug und sind sofort freundlich zu Fremden, wenn sie merken, dass alles ok ist und der Besuch erwünscht ist.

    Gezeigt haben beide Hunde das beim Eintritt in die Pubertät. Joy war zB nur wachsam, ohne jemals auch nur ansatzweise eine Tendenz nach vorne zu haben. Sie war auch ein ernster, aber relativ weicher Hund im Vergleich zu Bliss. Die ist schon recht tough in solchen Konfliktsituationen. Tex würde ich da eher mittelmäßig einschätzen.

    Deshalb habe ich aufgehört zu reiten als Kiwi 1Jahr war.
    Kiwi findet die komisch. Versucht sie zu hüten aber die reagieren nicht auf sie und sie darf es auch nicht. Aufpassen muss ich immer wenn sich das Pferd nicht so benimmt wie sie es gerne hätte. Das Pferd meiner Freundin scharrt z.B beim putzen. Da muss ich Kiwi stark kontrollieren, weil sie dem Pferd sonst in die Beine beisst.

    Klingt nach typischer Aussie-Kontrolletti-Art. Bliss' Bruder ist auch so einer ;)
    Ich wäre da wohl dran geblieben.

    Hudson läuft super am Pferd. Allerdings macht er typisch intelligenter aussie, dann sein Ding. Er bleibt in der Nähe, Jagd nicht, aber weiß halt auch, ich habe keinen Zugriff auf ihn.

    June würde das auch gut machen, wahrscheinlich besser als Hudson, allerdings würde sie eben Pferd und mich wohl gegen andere Hunde dann verteidigen, sollten sich fremdhunde nähern.

    Ich kann mir einen aussie da gut vorstellen, wenn man eben seine Eigenschaften als Gesamtpaket mag und sie zu einem passen.

    Ich finde, das trifft es ganz gut.
    Ich kenne Aussies die völlig problemfrei am Pferd laufen und solche, die da zu Beginn echt schwierig waren (aus oben genannten Grünen). Hingekriegt haben das aber alle irgendwie. Denn das Tolle am Aussie ist seine gute Trainierbarkeit. Und es ist eben schön, dass sie sich sehr sicher in den ihnen gesteckten Regeln bewegen. Sie fragen diese natürlich hin und wieder ab, aber hier ist dann einfach Konsequenz gefragt. Mein Rüde ist 9 und ein echtes Seelchen. Trotzdem fragt er immer noch nach, ob seine Grenzen immer noch gelten. Wird dann einmal dran erinnert und dann sitzt das auch wieder für längere Zeit.

    Bliss ist ein Hund, der mir wirklich alles recht machen möchte. Manchmal kann sie nicht aus ihrer Haut, aber grundsätzlich ist sie wirklich ein Herzchen und überglücklich, wenn ich sie toll finde. Doch auch sie hat ihre No Goes und muss ab und an daran erinnert werden, dass ich dieses oder jenes nicht möchte.

    Beide würden wohl mit Training sehr gut am Pferd laufen. Bliss müsste dann wohl nen Maulkorb tragen, aber so what...Machbar wäre das alles, denn Aussies machen eigentlich jeden Scheiß gut mit, wenn die Bindung und der Grundgehorsam stimmen. Das schätze ich auch sehr an dieser Rasse. Es gibt eigentlich nix, was die nicht mitmachen und sofern sie nicht völlig out of order sind (und das ist meist hausgemacht), gehen die wirklich mit einem durch dick und dünn.

    Finde es sehr spannend, dass angesprochen wurde, dass Aussies eben "laut" sind. Da habe ich wohl das Glück, dass ich zwei sehr leise Exemplare erwischt habe.

    Meine sind auch leise.

    Beim Spielen, im Sport oder auch unterwegs geben die keinen Mucks von sich. Sie bellen nur dann, wenn sie etwas melden und dann auch angemessen.
    Bin da allerdings auch sehr pingelig. Ich HASSE Gekläffe.

    Hier auch so.

    Haben eure Aussies einen ausgeprägten Jagdtrieb?

    Auf Sicht springen beide an. Spuren sind eher uninteressant, werden nicht lange verfolgt und beide sind dabei jederzeit locker ansprechbar und abrufbar.

    Wach-/Schutztrieb sehr stark ausgeprägt oder evtl. sogar kaum ausgeprägt (wie äußern sich diese im Alltag)?

    Beide haben ihn, aber nicht in übersteigerter Ausführung. Tex ist allerdings leidenschaftlicher Wachhund. Ist aber alles gut händelbar.

    Wie verträglich sind eure Aussies mit Artgenossen? Gibt's da Hundetypen mit denen sie besonders gut/überhaupt nicht können?

    Joy war mit allem und jedem verträglich. Tex ist es auch. Bliss ist nur bedingt verträglich. Sie kann distanzlose Hunde und welche mit hohem Energielevel nicht ausstehen. In ihrem Grüppchen hier zuhause ist sie allerdings sehr verzeihend, wohlwollend und süß.

    Sehr agil oder eher gemütlich?

    Keiner meiner Aussies war je eine echte Couchpotatoe. Tex ist lediglich kein Sporthund, aber weit ab von faul. Zuhause sind sie gemütlich, draußen agil. Bliss ist eine Sportskanone, die jeden Mist mitmacht.


    Sind eure Aussies eher clownig oder ernst?

    Mit mir im stillen Kämmerlein sind sie absolute Blödelhunde. Fremden gegenüber sind sie aber höflich reserviert und wirken eher ernst. Tex ist etwas offener als Bliss, Bliss etwas ernster vom Typ her als Tex. Joy war ein sehr ernster Hund.


    Gibt es etwas was euch an euren Aussies weniger gut gefällt, wenn ja was?

    Nö. Die sind schon beide ziemlich toll so, wie sie sind =)

    Wie beschäftigt ihr eure Aussies? (Hundesport, Hüten...?)

    Wir machen Hundesport. RO und THS.

    Wieviel "Programm" brauchen/haben eure Aussies?

    Im Grunde sind sie normale Hunde. Es geht jeden Tag raus und ab und an wird unter der Woche mal trainiert (sowohl im Verein als auch zuhause). Ein richtiges Programm mit Auslastungsplan usw gibt es hier nicht.

    Könnt ihr Unterschiede zwischen gleichgeschlechtlichen und gemischtgeschlechtlichen zusammenlebenden Hunden erkennen?

    Ich denke eher, dass das eine Frage der Charaktere ist und nicht des Geschlechts. Generell gehen meine Aussies aber beide eher den unteren Weg. Herrschsüchtig ist hier nur der Spitz ;)

    Worauf legt ihr Wert bei der Auswahl des Züchters, was ist euch besonders wichtig?

    Er sollte

    • mir erklären können, warum er welche Paarung realisiert
    • Gesunde, wesensfeste (!)Hunde in der Zucht haben
    • Mit seinen Hunden arbeiten
    • Ein realistisches Bild von der Rasse haben

    Letztendlich muss es einfach auch passen und die Hunde sowie das Zuchtziel sollten mir zusagen.


    Könnt ihr Bücher über den Aussie empfehlen? Eines welches die Rasse mit all ihren Facetten gut beschreibt, ohne dieses typische Blabla von "Ein Welpe zieht ein", "Wie erkenne ich einen guten Züchter" und diese ganzen allgemeinen Kapitel, die meistens nur für Ersthundehalter interessant sind. Vllt. auch eines was ein bissl auf die Farbgenetik eingeht usw.

    Schau doch mal hier: Aussie.de . Da findet man eigentlich alles Wissenswerte. Mein einziges Aussiebuch ist 20 Jahre alt.

    Dann habe ich noch eine Frage bzgl. der Vereine (ASCA/CASD), woher sind eure Aussies und wieso?

    Meine Hunde sind ja nun überall her:

    Joy vom ASCA Züchter (weil es damals schlichtweg noch keinen dem VDH angehörigen Verband für den Aussie gab)
    Tex ist papierlos
    Bliss ist vom VDH, weil es da einfach passte. Es standen aber auch ASCA Zuchten auf meiner Liste.

    Das einzige, was ich nie wieder riskieren möchte, ist ein Hund ohne Papiere. Mit Tex hatte ich unverschämtes Glück. das fordere ich nicht nochmal heraus. Gute und schlechte Züchter gibt es in beiden Vereinen und ich würde bei beiden wieder kaufen. Gute Hunde bekommt man sowohl beim ASCA als auch beim VDH. Genau hinschauen muss man bei beiden Vereinen.

    Letzte Frage: Würdet ihr euch nochmal für einen Aussie entscheiden? Warum ja/nicht?

    Immer wieder. :herzen1: :herzen1:

    Ich kann mir gut vorstellen, dass auch der Aussie angefangen hätte zu beißen bzw. massiver zu maßregeln, wenn Frauchen nicht "gespurt" hätte. (Bzw. hat er das nicht schon getan oder hatte sie blaue Flecke von ihm??)

    Kann, muss nicht. Ich dachte mi beim Schauen auch "Hey...die kann froh sein, dass der dabei noch so nett ist". Hat man nen Aussie, der so gehalten wird und zB zu Statusaggression neigt, bekommt das ganze wieder eine ganz andere Dynamik und kann durchaus hässlich werden.

    IRGENDWAS muss doch möglich sein um mit dem Hund nach draußen gehen zu können. Wobei ja nicht gesagt wurde, wie viel die Dame denn mit dem Hund unternimmt. Meiner zum Beispiel hat(te) ein ähnliches Energiepotential, der wäre nach 10 Stunden Rad fahren zwar lahm aber nie im Leben ruhig. Deshalb wäre ich meiner Meinung nach vorsichtig zu sagen, sie geht zu wenig Gassi.

    Bewegung und Auslastung allein reicht dem Hund auch nicht. Wenn es nur das wäre, wäre der Dame schnell geholfen. Hund und Halterin in gescheites Longiertraining schicken, wo der Hund geistig und körperlich mit seiner Halterin (die sich dafür eigentlich kaum bewegen muss) arbeiten kann würde, wenn es nur darum ginge, vermutlich Wunder bewirken. Dazu ein netter Gassigänger, der den Hund täglich ganz normal ausführt und die Sache wäre bald im Lot.

    So einfach ist es hier aber nicht, weil der Hund über Jahre durch sein manipulatives Verhalten gelernt hat, welche Knöpfe er bei Frauchen drücken muss, damit sie nach seiner Pfeife tanzt und ihn beachtet. Aussies sind so und wenn man das nicht erkennt, haben die einen ganz fix nicht nur am kleinen Finger sondern irgendwann auch so weit, dass sie einen echt nerven.

    Der Hund bräuchte mehr sinnvolle Aufgaben (und hier geht es um Qualität, nicht Quantität) und deutlich weniger Tüddelei und Ansprache von der Besitzerin. Mehr Struktur, weniger "Nabel-der-Welt-Sein". Viel mehr verordnete Ruhe, damit der auch mal im Kopf entspannt. Denn dieses ganze gestresste Hochfahren und der Dauerstrom macht einen Hund auch krank.

    Dass der Hund, so wie er da in der Folge zu sehen war, massiv zu dick ist, ist auch für mich einfach nicht von der Hand zu weisen. Zu viel Futter+zu wenig Bewegung und jedes Tier und jeder Mensch nimmt zu. Das ist einfach so. Selbst wenn der Hund krankheitsbedingt Gewichtsprobleme hat, halte ich es absolut für daneben, dem amen Kerl zur Ruhigstellung immer schön Kekse und Äppel in den Hals zu schieben.

    Ich kenne ebenfalls Menschen mit Behinderungen, die ganz tolle Hundehalter sind und ihren Hunden eine Menge bieten. Bei der Dame in der Rütter-Folge läuft es aber nicht. Und auch das ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen.